Macduff (Thema: Macbeth)

Die Merkmale der Person "Macduff" in Shakespeares Werk "Macbeth"

Schnellübersicht
  • Macduff ist der Gegenspieler zu Macbeth.
  • Er entdeckt den Mord an Duncan.
  • Er verdächtigt schnell Macbeth und erscheint nicht bei Macbeths Krönung oder bei dessen Bankett.
  • Er flieht nach England, verbündet sich mit Malcolm und tötet später Macbeth.
  • Seine in Schottland schutzlose Familie wird von Macbeth ermordet.
  • Macduff wird als moralisches Vorbild, als loyal und als patriotisch dargestellt.
  • Ähnlichkeiten im Namen zu Macbeth (beide enthalten "Mac" und beide Namen sind gleich lang).
  • Macduffs und Macbeths Ehefrauen sind die einzigen Ehefrauen im Stück (von drei Frauen gesamt). Beide sterben während des Dramas.



1. Merkmale der Person


Macduff nimmt in Macbeth die Rolle des Antagonisten ein, er ist also der gute Gegenspieler des bösen Macbeths. Die wichtige Position Macduffs wird bereits durch sein Auftreten deutlich. Erst nach längerem Klopfen am Tor von Macbeths Schloss, was dieser während des Mordes an Duncan verstört wahrnimmt, tritt Macduff ein. Macduff wird so von Anfang an auf eine für Macbeth negative Art mit dem Mord in Verbindung gebracht. Außerdem wird durch das ständige Klopfen eine besondere Spannung aufgebaut, die sich erst mit Macduffs Eintreten entlädt (der Leser/Zuschauer fragt sich, wer da die ganze Zeit klopft).
Macduff ist weiterhin die erste Person nach den Macbeths, die den Mord an Duncan sieht. Er wird sogleich misstrauisch, als er erfährt, dass Macbeth die Wachen getötet hat und hinterfragt diese Tat:

Zitat: Akt 2, Szene 3, Vers 98ff
Macbeth:

O, yet I do repent me of my fury
That I did kill them.


Macduff:

Wherefore did you so?

Macbeths Verbrechen wäre ohne die Hilfe seiner Frau, die einen Schwächeanfall vortäuscht, möglicherweise bereits an dieser Stelle aufgedeckt worden.
Der Verdacht, den Macduff daher wahrnimmt, beeinflusst ihn auch maßgeblich im weiteren Verlauf des Dramas. Macduff erscheint beispielsweise weder bei Macbeths Krönung in Scone, noch bei seinem Bankett in Forres, welches er für die Edelleute veranstaltet. Macduff macht dadurch indirekt sehr deutlich klar, wen er für den wahren Verräter hält. Kurz darauf flieht er sogar nach England und lässt seine Familie in Schottland zurück. Es scheint für ihn außerhalb seiner Vorstellungskraft zu liegen, dass jemand wie Macbeth eine schutzlose Familie töten lassen könnte. Macduff verfügt also über ein starkes Bewusstsein für Recht und Unrecht. Er ist loyal gegenüber dem Prinzen Malcolm und schlägt sich nicht einfach auf die Seite Macbeths. Macduff liebt sein Vaterland Schottland, er ist ein Patriot - als Malcolm vorgibt, er wäre ein weitaus schlechterer König als Macbeth, trauert Macduff um Schottland und zeigt ehrliche Bestürzung.
Es gibt aber noch weitere Faktoren, durch die er sich als klassischer Gegenspieler Macbeths auszeichnet. So ist sein Name stark vergleichbar zu dem Macbeths. Beide Namen haben die selbe Länge und beide fangen mit "Mac" an (im Drama gibt es sonst nur noch den Verräter "Macdonwald", dessen Name auch mit "Mac" anfängt).
Wenn man die Hexen und Hekate als geschlechtslos auffasst, dann gibt es im ganzen Stück nur drei Frauen: Eine Kammerdienerin, Lady Macbeth und Lady Macduff. Beide haben also Frauen, die auch im Stück eine Rolle spielen. (Die anderen Edelleute haben sicherlich auch Frauen, die aber von Shakespeare als unwichtig eingestuft wurden und daher nicht im Stück auftauchen.) Beide Frauen verlieren im Laufe des Dramas ihr Leben und in beiden Fällen mehr oder weniger direkt aufgrund der Entscheidungen ihrer Ehemänner. Während Macbeth zu bösartig ist (Morde -> Lady Macbeth verzweifelt), ist Macduff zu gutartig (erwägt gar nicht erst, dass jemand seine schutzlose Familie ermorden könnte -> Macbeth lässt diese töten).
Am Ende des Dramas treffen die beiden Gegenspieler im finalen Entscheidungskampf aufeinander und es wird noch einmal betont, wer auf welcher Seite steht:

Zitat: Akt 5, Szene 8, Vers 3
Macduff:

Turn, hell-hound, turn.

Nach kurzem Kampf ist schließlich Macduff der Sieger und Macbeth getötet.

Kommentare (10)

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NOP !

Macbeth schlitzt Macdownald auf und dannach wird der Thane of Cawdor von Duncan verurteilt. Macbeth sagt ja nach der Schlacht:"But how of Cawdor? The Thane of Cawdor lives" also können Macdownald und Thane of Cawdor nicht einer sein.
sTreBaaa (Gast) #
MacDonwald ist "Thane of Cawdor" und wird hingerichtet aufgrund seines Verrats an Duncan. Duncan gibt daraufhin den Titel weiter an MacBeth, der von daab "Thane of Glamis" und "Thane of Cawdor" ist.
GanGbanGer (Gast) #
Der Than von Cawdor begeht doch Selbstmord und wir nicht von Macbeth ermordet ?!
ArnoNuehm (Gast) #
Macdonwald ist eben nicht Heerführer der norwegischen Truppen. Er ist der frühere "Thane of Cawdor", einen Verräter, der von Macbeth ermordet wird. Der Mord an dem Verräter durch Macbeth lässt sich auf die letzte Szene und dem Mord Macduffs an Macbeth projezieren.
Sven (Gast) #
macdonwald wird zu anfang von mcbeth getötet und ist der heerführer der norwegischen truppen mcduff ist eine ganz andere person als macdonwald
ArnoNuehm (Gast) #
Die Namen unterscheiden sich teilweise zwischen den Versionen... ich hab hier eine deutsche Übersetzung liegen, da wird einer der Edelmänner Rosse genannt. Im Englischen heißt der dann nur Ross, also ohne das e... paar andere Namen sind auch leicht unterschiedlich...

Am besten einfach nur die Namensgebung aus einem Buch beachten und die anderen vergessen...
wichtl (Admin) #
Also ich hab jetzt noch ma nach gelesen und der heißt Macdonald in meinem Schulbuch und Macdonwald in meinem recalm heft...also jetzt bin ich verwirrt...
Simmö (Gast) #
Danke für den Hinweis.

Der Name wurde korrigiert.
wichtl (Admin) #
ja richtig, aber McDonald wäre auch sehr lustig :D
Undini (Gast) #
alles super!! nur der junge heißt MacDonwald nich MacDonald ;)

hat echt sehr geholfen

kussi^^
Felix (Gast) #
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