1. Inhaltsangabe
Auch: Zusammenfassung, SummaryDer König ist tot! Er soll an einem Schlangenbiss gestorben sein. Hamlet schockiert diese Nachricht, denn der König war sein Vater. Sofort verlässt er Wittenberg, wo er studiert und reist nach Schloss Elsinor in Dänemark. Als er dort ankommt sind bereits mehrere Wochen seit dem Tod seines Vaters vergangen und die Situation hat sich geändert: Claudius, sein Onkel, will jetzt die Königin Gertrude heiraten. Alles ist bereits arrangiert.
Hamlet ist fassungslos. Obwohl er viel Zeit zum Verarbeiten der bitteren Nachricht hatte, ist er noch immer von tiefer Trauer erfüllt. Claudius und Königin Gertrude können seine Stimmungen nicht nachvollziehen. Sie verlangen, dass er sich etwas zusammenreißen soll. Was ist auch schon dabei, wenn seine Mutter – jetzt gerademal ein paar Wochen Witwe – sich schon wieder an den nächsten schmeißt?
Hamlet aber fügt sich nicht. Trauer und Wut über über Gertrudes Verhalten prägen seine Gefühlslage. Dennoch wird die Heirat durchgeführt. Claudius wird der neue König.
Es spukt im Schloss! Hamlets Gedanken werden schnell wieder abgelenkt. Horatio, ein Studienkollege aus Wittenstein, erzählt ihm, was dieser selbst kaum fassen kann: Die Wachen und er hätten einen Geist gesehen! Mehr noch, der Geist sei sogar gekleidet gewesen wie Hamlets Vater!
Das reicht ihm als Begründung, um bei dunkler Nacht und klirrender Kälte draußen auszuharren und auf die merkwürdige Erscheinung zu warten. Wird sie sich ihm zeigen? Er wartet. Und dann taucht sie tatsächlich auf. Er läuft hinterher, folgt ihr, stellt sie schließlich – und er erfährt der ungeheuerliche: Er, der Geist, sei tatsächlich die Seele von Hamlets Vater! Er müsse nun bei Nacht über die Burgmauern schweben, da er nicht auf natürliche Weise gestorben sei. Jemand habe ihn umgebracht. Während er im Garten schlief habe ihm jemand Gift ins Ohr geträufelt. Claudius sei dieser jemand gewesen. Er habe seine Hilflosigkeit ausgenutzt, um ihn zu töten und so König zu werden.
Hamlet sei nun gefordert. Er müsse den hinterhältigen Mord rächen. Töte Claudius!
Damit wird die Situation für Hamlet dramatisch, gefährlich. Er lässt seinen Freund Horatio und die Wachen schwören, niemandem vom Geist zu erzählen. Und erst recht nicht davon, was dieser gesagt hat.
Der neue König, Claudius, ist jetzt sein Feind. Dieser darf nicht erfahren, dass er vom Mord weiß, sonst hätte er wohl kaum noch lang zu leben. Was nun? Einfach zu Claudius gehen und diesen mit einem Schwert töten will Hamlet nicht. Wer weiß, vielleicht hat der Geist ja gelogen? Er zögert.
Hamlet beschließt, lieber erst einmal den Verrückten zu spielen, um die Gefahr von sich abzuwenden und seine eigene Wut besser verstecken zu können. Schnell fällt Claudius und der Königin Gertrude das merkwürdige Verhalten Hamlets auf. Beide sind ratlos, was los sein könnte. Sie setzen Rosencrantz und Guildenstern, zwei Freunde von Hamlet aus dessen Kindheit, auf ihn an. Sie sollen ihn ausspionieren. Hamlet fällt aber nicht darauf herein. Bereits beim ersten Gespräch erkennt er, dass diese ein falsches Spiel treiben und täuscht sie erfolgreich.
Claudius ahnt bereits, dass Hamlets vermeintlicher Wahnsinn für ihn gefährlich werden könnte. Er lässt nicht locker und sorgt dafür, dass Ophelia, Hamlets große Liebe, ihn genauer ausfragen soll. Doch selbst diese weist Hamlet kalt zurück. Er spielt seine Rolle mit großer Geschicklichkeit.
Während sich Gertrude sicher ist, dass Hamlets Verhalten irgendwie mit dem Tod seines Vaters oder mit der Heirat zusammenhängt, sieht Polonius das anders. Er ist der Vater von Ophelia und vermutet, dass Hamlets Liebe zu ihr ihn wahnsinnig gemacht haben könnte. Denn Ophelia wurde extra angewiesen, Hamlet zurückzuweisen. Er spiele ihr nur etwas vor, hat man gesagt.
Hamlet wartet weiter auf eine Gelegenheit, um herauszufinden, ob Claudius wirklich schuldig ist. Er wartet und wartet. Die Trauer über den Tod seines Vaters nagt noch immer an ihm. Was aber, fragt er sich, wenn die Schuld dann tatsächlich bewiesen ist? Wird er Claudius dann umbringen? Damit würde er vermutlich auch sein eigenes Ende besiegeln – und, was er derzeit aber noch nicht weiß, auch noch das Ende von vielen anderen. Er fühlt sich der Aufgabe kaum gewachsen. Zu schwach, um den Vater zu rächen. Wäre es nicht einfacher, sich direkt umzubringen? Er wird melancholisch. Selbstzweifel ergreifen ihn. Schließlich hält er seinen berühmt gewordenen Monolog „To be or not to be, that is the question”.
Aber er macht weiter. Er wartet auf eine Gelegenheit. Dann, endlich, bietet sie sich ihm: Eine Schauspielergruppe kommt ins Schloss. Er weist diese an, ein Stück über einen Mord zu spielen und verändert den Text leicht, sodass die ganze Handlung praktisch identisch mit dem Mord an seinem Vater ist. Nur die Namen sind geändert. Den normalen Zauschauern wird das nicht auffallen. Diese glauben schließlich noch, dass der ehemalige König an einem Schlangenbiss gestorben ist. Claudius aber muss die Parallelen erkennen – zumindest wenn er tatsächlich Hamlets Vater so ermordet hat, wie es der Geist sagte.
Das Stück wird aufgeführt. In der entscheidenden Szene, in der dem König Gift ins Ohr geträufelt wird, springt Claudius aufgebracht auf und verlässt den Raum. Damit ist der Mord bewiesen.
Hamlet läuft hinterher, zückt sein Schwert und – zögert wieder. Er erwischt Claudius beim Beten. Wenn er ihn jetzt töten würde, dann würden ihm seine Sünden vergeben werden und er würde in den Himmel kommen. Das will Hamlet auf keinen Fall. Der Mistkerl soll in der Hölle schmoren, denkt er sich. Langsam schleicht er aus dem Raum. Claudius Tod kann warten.
Er geht zu seiner Mutter. Aufgebracht will er herausfinden, ob diese eingeweiht war, ob sie vom Mord wusste. Er bedrängt sie, fragt sie aus, brüllt sie an. Die Königin bekommt Angst, schreit schließlich. Im selben Moment wird der Schrei erwidert – von jemandem hinterm Vorhang. Ist das Claudius? Versteckt er sich dort? Wenn ja, dann würde er dort wohl kaum beten. Das wäre die Gelegenheit, um es zuende zu bringen, denkt sich Hamlet. Langsam geht er auf den Vorhang zu, zückt wieder sein Schwert und sticht diesmal zu.
Aber er hat den falschen erwischt. Vor seinen Augen stirbt Polonius, der Vater von Ophelia. Dieser hatte hinterm Vorhang gestanden, um das Gespräch zwischen Hamlet und der Königin Gertrude zu belauschen. Dieses Vorhaben wurde ihm zum Verhängnis.
Claudius nutzt die Gelegenheit, um Hamlet loszuwerden. Er schickt ihn zusammen mit dessen „Freunden” Rosencrantz und Guildenstern auf ein Schiff nach England, offiziell um ihn zu verbannen. Inoffiziell gibt er aber Hamlets Freunden einen versiegelten Briefen an den König von England mit, in dem steht: Exekutiere Hamlet! Ist das das Ende?
Hamlet hat Glück. Das Schiff wird von Piraten überfallen. Da Hamlet seinen beiden „Freunden” längst nicht mehr vertraut, hat er den Brief von Claudius bereits gelesen und weiß von seiner in England anstehenden Exekution. Bereitwillig lässt er sich von den Piraten gefangen nehmen, um dann einige Zeit später wieder freigelassen zu werden. Vorher hat er aber noch den Brief an Englands König ausgetauscht. Vorher wurde in dem Brief Hamlets Exekution verlangt – im Neuen steht nun: Exekutiere Rosencrantz und Guildenstern! Dumm gelaufen für die beiden.
Zurück in Dänemark erwartet Hamlet die nächste schreckliche Nachricht: Seine große Liebe, Ophelia, hat sich im Fluss ertränkt. Die Kombination aus dem Tod ihres Vaters und den Zurückweisungen von Hamlet hat sie wahnsinnig gemacht.
Inzwischen ist auch Laertes zurück aus Frankreich. Er ist der Sohn von Polonius und damit Ophelias Bruder. Der Verlust von Vater und Schwester macht ihn rasend vor Wut. Er will Rache – und Claudius redet ihm ein, dass Hamlet an allem Schuld sei.
An Ophelias Grabe kommt es fast zum Kampf. Beide streiten sich darüber, wer sie mehr geliebt hat. Doch Claudius schlichtet die Situation – zunächst. Er hat bereits einen neuen, hinterlistigen Plan im Kopf: Laertes und Hamlet sollen mit angeblich stumpfen Schwertern gegeneinander kämpfen, ähnlich wie ein Fechtturnier. Ein kleiner „Freunschaftskampf”. Laertes Waffe aber soll heimlich gespitzt und mit etwas Gift beträufelt werden. Die kleinste Wunde an Hamlet und dieser würde sterben, getötet vom teuflischen Gift. Sollte Hamlet die erste Runde wider erwarten gewinnen, so will Claudius ihm einen vergifteten Erfrischungstrunk reichen. Dadurch würde Laertes so oder so seine Rache bekommen ohne ein Risiko einzugehen. Denken die beiden zumindest.
Hamlet stellt sich dem Kampf. Die Schwerter berühren sich – und er gewinnt die erste Runde. Claudius reicht ihm daher wie geplant den vergifteten Wein. Doch etwas läuft schief: Hamlet ist erfreut über seinen Sieg, zu erfreut. Euphorisch lehnt er das Getränk ab und will lieber direkt weiterkämpfen. Nun gut, denkt sich Claudius, dann soll Laertes ihn eben doch mit dem Schwert töten.
Aber es geht wieder schief. Hamlet gewinnt noch eine Runde. Königin Gertrude ist erfreut darüber, wie sich ihr Sohn schlägt. Um dessen zweiten Sieg zu feiern, greift sie nun nach dem (vergifteten) Wein und trinkt davon. Claudius wird bleich.
Der Kampf geht weiter. Schließlich schafft es Laertes, seinen Feind mit dem Schwert zu verletzen. Hamlet erkennt, dass die Waffe – anders als abgemacht – nicht stumpf ist. Es kommt zu einem kurzen Gemenge bei dem die Waffen getauscht werden. Hamlet verletzt nun Laertes mit dessen Schwert. Jetzt sind bereits drei Personen vergiftet.
Als die Königin zu Boden fällt erfährt Hamlet von Laertes, was vor sich geht. Wütend sticht er Claudius und zwingt ihn dann, den Rest des Weines zu trinken. Damit ist der Auftrag seines Vaters erfüllt. Laertes liegt bereits im Sterben. In seinen letzten Atemzügen vergibt er Hamlet; die Wut über den Tod seines Vaters (Polonius) und seiner Schwester (Ophelio) sei nun vergangen.
Gerade noch kann Hamlet seinen Freund Horatio, der die ganze Tragödie mit ansehen musste, davon abhalten, sich selbst umzubringen. Dann stirbt er ebenfalls.
Fortinbras, der Sohn des Königs von Norwegen, trifft ein. Eigentlich war er nur auf der Durchreise und wollte mit seiner Armee nach Polen, um dort Krieg zu führen. Ihm bietet sich ein Bild des Schreckens: Die ganze Königsfamilie liegt tot vor seinen Füßen. Überall Leichen. Horatio erzählt ihm, was passiert ist. Fortibras ist geschockt und befiehlt, Hamlet mit militärischen Ehren zu beerdigen.
Kommentare (17)
Von neu nach altWir bitten um ihr Verständnis.
Im Kommunismus hätten wir dieses Dokument hoch leben lassen! Weiter so Herr Genosse Autor!