Part 3, Chapter 1 (Thema: 1984)

Inhaltsangabe zu Part 3, Chapter 1 aus 1984 von George Orwell

Schnellübersicht
  • Winston und Julia werden getrennt.
  • Winston kommt zunächst in eine einfache Zelle mit normalen Verbrechern (die gut behandelt werden) und Gedankenverbrechern (die schlecht behandelt werden). Was mit Julia passiert erfährt man nicht.
  • Später kommt Winston in eine kleinere, weiß geflieste und hell beleuchtete Zelle. Er trifft dort unter anderem auf Mr. Parsons und Ampleforth, zwei Freunde aus dem Ministerium für Liebe. Beiden wirft man ebenfalls Gedankenverbrechen vor.
  • Immer wieder ist mit Schrecken die Rede von “Room 101“. Ein Mann, der dorthin gebracht werden soll, bietet der Wache an alles zu tun was man von ihm verlangt. Dies schließe auch ein, seine Kinder und seine Frau zu denunzieren, wenn er dafür nicht in Room 101 muss.
  • Winston trifft auf O’Brien und begreift schließlich, dass dieser nie ein Mitglied der Bruderschaft war.


1. Inhaltsangaben


Bereits direkt nach ihrer Verhaftung wurden Winston und Julia voneinander getrennt. Winston ist zunächst alleine in einer “Zwischenzelle“ mit verschiedenen anderen Gefangenen, darunter sowohl Parteimitglieder, die zumeist Gedankenverbrechen begangen haben, als auch einfache Proles, die gewöhnliche Diebe oder ähnliches sind. Ihm fällt im Laufe der Zeit auf, dass die Wachen die normalen Verbrecher wesentlich besser behandeln als die Gedankenverbrecher, die zumeist völlig verängstig wirken. Ab und an hört er die Leute mit unterschwelligem Schrecken von einem berüchtigten “Room 101“ sprechen.
An einem Tag wird eine Proles-Frau eingeliefert, die etwas korpulent und rücksichtslos bis unhöflich erscheint. Als sie erfährt, dass Winston den selben Nachnamen wie sie trägt, nämlich “Smith“, rutscht ihr heraus, dass er ihr Sohn sein könnte. Er stellt fest, dass die Physiologie und das Alter wirklich passen würden, verfolgt diesen Einfall der Frau aber nicht weit, vermutlich aufgrund ihrer ziemlich unangenehmen Art.

Nach einiger Zeit kommt er in eine kleinere Zelle. Diese ist weiß gefliest und hat eine hohe Decke. Das Licht ist ständig an, recht leise surrt ununterbrochen die Belüftungsanlage und an allen vier Wänden hängt jeweils ein Telescreen. Er weiß nicht genau wo er sich befindet, nimmt aber dennoch an, dass man ihn ins Ministerium für Liebe gebracht hat.
In der Zelle bietet sich ihm ein Bild des Grauens. Die Gefangenen sind völlig ausgehungert und immer wieder ist kurz die Rede vom “Room 101“. Als einer der Gefangenen von einer Wache dorthin gebracht werden soll bettelt dieser darum, dass man ihn einfach erschießen solle. Wenn das nicht möglich sei würde er eben zugeben was auch immer die Partei von ihm verlange zuzugeben. Er wäre sogar bereit, seine Frau und seine Kinder zu denunzieren. Nur in “Room 101“ solle man ihn nicht wieder bringen. Alles, nur nicht in “Room 101“. Es hilft aber nichts. Man bringt ihn trotzdem dorthin.

Zwischendurch trifft Winston auch auf Ampleforth und Mr. Parsons. Mit beiden war Winston befreundet und im Ministerium für Wahrheit beschäftigt. Beide hat man ebenfalls wegen Gedankenverbrechen verhaftet. Ampleforth soll in einem Gedicht das Wort “Gott“ stehen gelassen haben, obwohl es sein Auftrag war, das Gedicht zu “korrigieren“. Mr. Parsons wurde – ganz wie es Winston vorhergesehen hat – von seinen eigenen Kindern verraten. Er habe mehrmals im Schlaf “Down with Big Brother“ gerufen. Nun sei er aber glücklich, dass man ihn verhaftet hat und von seiner “Krankheit“ heilen werde.

Während seiner Zeit in der Zelle hofft Winston darauf, dass ihm die Bruderschaft zur Hilfe kommt. Diese könnte ihn zwar unmöglich befreien, vielleicht aber irgendwelche Hilfsmittel einschleusen, sodass er zumindest Suizid begehen könnte. Dann müsste er jedenfalls nicht die Folter etragen. Sein Hoffen bleibt aber vergebens.
Nach einiger Zeit geht die Zellentür auf und O’Brien kommt hinein. Winstons erste Reaktion ist: ”They've got you too”. Als Antwort erfährt Winston von O’Brien, dass sie ihn schon vor langer Zeit gekriegt hätten – und dass Winston dies insgeheim schon immer gewusst habe. O’Brien war nie Mitglied der Bruderschaft. Dann tritt eine Wache hinter ihm hervor und schlägt Winston zu Boden.


2. Anmerkungen


Zu beachten ist das Zitat „We shall meet in the place where there is no darkness“, mit welchem sich Winston und O’Brien bei ihrem letzten Treffen verabschiedet haben. Durch die weißen Fliesen und die durchgehende Beleuchtung der Zelle hat sich dieses Zitat nun bewahrheitet. O’Brien und Winston haben sich an dem Ort getroffen, an dem keine Dunkelheit herrscht, auch wenn sich Winston diesen sicherlich anders vorgestellt hat.


3. wichtige Textstellen


Zitat: Part 3, Chapter 1
He was in a high-ceilinged windowless cell with walls of glittering white porcelain. Concealed lamps flooded it with cold light (…)

Zitat: Part 3, Chapter 1
In this place, he knew instinctively, the lights would never be turned out. It was the place with no darkness: he saw now why O'Brien had seemed to recognize the allusion.

Zitat: Part 3, Chapter 1
Mr. Parsons:
"Down with Big Brother!" Yes, I said that! (…) I'm glad they got me before it went any further. Do you know what I'm going to say to them when I go up before the tribunal? "Thank you," I'm going to say, "thank you for saving me before it was too late."

Zitat: Part 3, Chapter 1 (Einer der Gefangenen als er hört, dass er in Room 101 soll)
'Do anything to me!' he yelled. 'You've been starving me for weeks. Finish it off and let me die. Shoot me. Hang me. Sentence me to twenty-five years. Is there somebody else you want me to give away? (…) I've got a wife and three children. The biggest of them isn't six years old. You can take the whole lot of them and cut their throats in front of my eyes, and I'll stand by and watch it. But not Room 101!'

Zitat: Part 3, Chapter 1
In this place you could not feel anything, except pain and foreknowledge of pain.

Zitat: Part 3, Chapter 1 (Winston zu O’Brien)
'They've got you too!' (..) [Winston] cried.
'They got me a long time ago,' said O'Brien with a mild, almost regretful irony. (…) 'Don't deceive yourself. You did know it - you have always known it.'
Yes, he saw now, he had always known it.
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