Schnellübersicht
Mit Tränen in den Augen erwacht Winston. Er ist wieder zusammen mit Julia im Raum über Mr. Charringtons Antiquitätenladen. Während er schlief träumte er von seiner Kindheit. Er erinnert sich daran, wie egoistisch er damals war. Es war die Zeit, als bereits Krieg ausgebrochen und sein Vater vaporisiert worden war. Er, seine Mutter und seine kleine Schwester, die noch ein Kleinkind war, mussten sich ständig in Kellern oder anderswo vor den Luftangriffen in Sicherheit bringen. Essen war kaum vorhanden, auch wenn seine Mutter bereits alles tat, um für die Familie zu sorgen. In seiner kindlichen Art verlangte Winston stets nach mehr Essen und entschuldigte sein Verhalten sich selbst gegenüber mit seinem Hunger. An der Liebe seiner Mutter änderte aber auch sein egoistisches Verhalten nichts, sie war bedingungslos.
An einem Tag kam seine Mutter mit einer Tafel Schokolade nach Hause. Sie brach diese in vier Teile, gab drei davon Winston und eines seiner Schwester. Winston war das aber nicht genug. Er klaute das vierte Stück und rann aus dem Haus heraus. Seine Mutter rief hinter ihm her, dass er zurückkommen solle und hielt seine Schwester schützend in den Armen. Winston hat diese Geste nie vergessen. Kürzlich glaubte er, diese in einem Propagandafilm wiedererkannt zu haben als eine Mutter ihr Kind umarmte, um es vor einer anfliegenden Bombe zu schützen. Eine eigentlich sinnlose Geste, denn die Umarmung konnte an der Situation nichts mehr ändern. Dennoch aber drückte die Geste Zuneigung und eine tiefe persönliche Verbindung aus. Eine Art von Verbindung, die es in der Welt von 1984 nicht mehr gibt – in diesen Tagen darf man sich nur noch mit der Partei verbunden fühlen.
Erst Stunden nachdem Winston aus dem Haus gerannt war kam er wieder zurück – und war allein. Er hat nie erfahren, ob seine Mutter mit seiner Schwester vor ihm davongelaufen, oder ob sie von der Gedankenpolizei verhaftet worden war. Er vermutet Letzteres. Ganz gleich aber was passiert ist, Winston fühlt sich bis heute schuldig für den Tod seiner Mutter und seiner Schwester.
Winston fühlt erneut Hass gegenüber der Partei. Sie habe die Gefühle und familiäre Banden weitestgehend ausgelöscht und die Menschen dadurch entmenschlicht. Nur die Proles seien noch echte Menschen, anders als es die Partei behauptet (diese meint, dass die Proles keine Menschen seien, eher Tiere).
Er erinnert Julia daran, dass sie noch ein enorm hohes Ansehen in der Partei genieße. Wenn sie von ihm wegbleibe, dann könnte sie vielleicht überleben. Winston will nicht für noch einen Tod verantwortlich sein. Julia weist diesen Vorschlag aber ab. Sie stimmt zu, dass die Gedankenpolizei sie möglicherweise einmal verhaften wird. Und möglicherweise würden sie dann auch gefoltert und exekutiert werden. Es gäbe allerdings keinen Weg, ihnen ihre Liebe zu nehmen. Vielleicht könnten sie unter Folter dazu gebracht werden, Dinge zu sagen, die sie nicht sagen wollen. Aber sie könnten nicht dazu gebracht werden, diese Dinge auch wirklich zu meinen und wirklich zu glauben.
Dennoch stimmen beide darin überein, dass das regelmäßige Anmieten des Raumes über Mr. Charringtons kleinem Laden ihr Risiko enorm erhöht hat und dass es das beste wäre, sich nicht mehr dort zu treffen. Sie setzen diese Erkenntnis aber nicht in die Tat um. Die Möglichkeit, ganz in der Nähe einen passenden und bequemen Treffpunkt zu haben, der zudem auch noch regelmäßig verwendet werden kann ist einfach zu verlockend.
- Winston und Julia sind wieder im Zimmer über Mr. Charringtons Laden.
- In einem Traum erinnert sich Winston an frühere Tage. Zu dieser Zeit musste seine Mutter ihn und seine Schwester irgendwie alleine durchbringen (sein Vater war schon vaporisiert worden). Die Nahrung war aufgrund des Krieges immer knapp.
- Winston verhielt sich egoistisch und wollte immer mehr haben. Einmal stahl er etwas Schokolade von seiner Schwester und rann aus dem Haus. Als er zurückkam, waren seine Mutter und seine Schwester verschwunden, vermutlich gefangen genommen von der Gedankenpolizei.
- Winston glaubt, dass die Partei ihre Mitglieder entmenschlicht hat und nur noch die Proles echte Menschen mit Gefühlen seien.
- Er und Julia wissen beide, dass sie vermutlich bald geschnappt und dann gefoltert und exekutiert werden. Dennoch glauben sie, dass ihnen niemand ihre Liebe nehmen kann, nicht einmal unter der größten Folter.
1. Inhaltsangabe
Mit Tränen in den Augen erwacht Winston. Er ist wieder zusammen mit Julia im Raum über Mr. Charringtons Antiquitätenladen. Während er schlief träumte er von seiner Kindheit. Er erinnert sich daran, wie egoistisch er damals war. Es war die Zeit, als bereits Krieg ausgebrochen und sein Vater vaporisiert worden war. Er, seine Mutter und seine kleine Schwester, die noch ein Kleinkind war, mussten sich ständig in Kellern oder anderswo vor den Luftangriffen in Sicherheit bringen. Essen war kaum vorhanden, auch wenn seine Mutter bereits alles tat, um für die Familie zu sorgen. In seiner kindlichen Art verlangte Winston stets nach mehr Essen und entschuldigte sein Verhalten sich selbst gegenüber mit seinem Hunger. An der Liebe seiner Mutter änderte aber auch sein egoistisches Verhalten nichts, sie war bedingungslos.
An einem Tag kam seine Mutter mit einer Tafel Schokolade nach Hause. Sie brach diese in vier Teile, gab drei davon Winston und eines seiner Schwester. Winston war das aber nicht genug. Er klaute das vierte Stück und rann aus dem Haus heraus. Seine Mutter rief hinter ihm her, dass er zurückkommen solle und hielt seine Schwester schützend in den Armen. Winston hat diese Geste nie vergessen. Kürzlich glaubte er, diese in einem Propagandafilm wiedererkannt zu haben als eine Mutter ihr Kind umarmte, um es vor einer anfliegenden Bombe zu schützen. Eine eigentlich sinnlose Geste, denn die Umarmung konnte an der Situation nichts mehr ändern. Dennoch aber drückte die Geste Zuneigung und eine tiefe persönliche Verbindung aus. Eine Art von Verbindung, die es in der Welt von 1984 nicht mehr gibt – in diesen Tagen darf man sich nur noch mit der Partei verbunden fühlen.
Erst Stunden nachdem Winston aus dem Haus gerannt war kam er wieder zurück – und war allein. Er hat nie erfahren, ob seine Mutter mit seiner Schwester vor ihm davongelaufen, oder ob sie von der Gedankenpolizei verhaftet worden war. Er vermutet Letzteres. Ganz gleich aber was passiert ist, Winston fühlt sich bis heute schuldig für den Tod seiner Mutter und seiner Schwester.
Winston fühlt erneut Hass gegenüber der Partei. Sie habe die Gefühle und familiäre Banden weitestgehend ausgelöscht und die Menschen dadurch entmenschlicht. Nur die Proles seien noch echte Menschen, anders als es die Partei behauptet (diese meint, dass die Proles keine Menschen seien, eher Tiere).
Er erinnert Julia daran, dass sie noch ein enorm hohes Ansehen in der Partei genieße. Wenn sie von ihm wegbleibe, dann könnte sie vielleicht überleben. Winston will nicht für noch einen Tod verantwortlich sein. Julia weist diesen Vorschlag aber ab. Sie stimmt zu, dass die Gedankenpolizei sie möglicherweise einmal verhaften wird. Und möglicherweise würden sie dann auch gefoltert und exekutiert werden. Es gäbe allerdings keinen Weg, ihnen ihre Liebe zu nehmen. Vielleicht könnten sie unter Folter dazu gebracht werden, Dinge zu sagen, die sie nicht sagen wollen. Aber sie könnten nicht dazu gebracht werden, diese Dinge auch wirklich zu meinen und wirklich zu glauben.
Dennoch stimmen beide darin überein, dass das regelmäßige Anmieten des Raumes über Mr. Charringtons kleinem Laden ihr Risiko enorm erhöht hat und dass es das beste wäre, sich nicht mehr dort zu treffen. Sie setzen diese Erkenntnis aber nicht in die Tat um. Die Möglichkeit, ganz in der Nähe einen passenden und bequemen Treffpunkt zu haben, der zudem auch noch regelmäßig verwendet werden kann ist einfach zu verlockend.
2. wichtige Textstellen
Zitat: Part 2, Chapter 7
Zitat: Part 2, Chapter 7
Zitat: Part 2, Chapter 7
Zitat: Part 2, Chapter 7
When his father disappeared, his mother did not show any surprise or any violent grief, but a sudden change came over her. She seemed to have become completely spiritless. It was evident even to Winston that she was waiting for something that she knew must happen.
Zitat: Part 2, Chapter 7
The terrible thing that the Party had done was to persuade you that mere impulses, mere feelings, were of no account, while at the same time robbing you of all power over the material world.
Zitat: Part 2, Chapter 7
What mattered were individual relationships, and a completely helpless gesture, an embrace, a tear, a word spoken to a dying man, could have value in itself. The proles, it suddenly occurred to him, had remained in this condition. They were not loyal to a party or a country or an idea, they were loyal to one another. (…) The proles had stayed human.
Zitat: Part 2, Chapter 7
Julia:
They can make you say anything -- anything -- but they can't make you believe it. They can't get inside you.
Winston:
(…) If you can feel that staying human is worth while, even when it can't have any result whatever, you've beaten them.