Schnellübersicht
Es sind einige Tage vergangen seit Winstons Streifzug durch die Viertel der Proles. Er ist gerade im Ministerium für Wahrheit und unterbricht kurz seine Arbeit, um auf Toilette zu gehen. Auf dem Gang ist er nahezu allein – nur die schwarzhaarige Frau kommt ihm entgegen. Sie trägt einen Verband um den Arm. Als sie nur noch wenige Meter entfernt ist stolpert sie und fällt hin - direkt auf den anscheinend verletzten Arm. Obwohl Winston eigentlich Angst vor ihr hat und sie für eine Spionin hält, empfindet er dennoch kurzzeitig Sympathie und rennt zu ihr, um zu helfen. Zu seiner Verwunderung drückt sie ihm dabei heimlich – und von den Telescreens unbemerkt – einen Zettel in die Hand, bedankt sich kurz und geht dann weiter.
Aufgrund der strengen Überwachung ist es für ihn zu gefährlich, den Inhalt des Zettels sofort anzusehen. Sobald er wieder an seinem Arbeitstisch sitzt vergehen daher mehrere Minuten in denen er sich die quälende Frage stellt, was wohl draufstehen könnte. Möglicherweise ist es eine Warnung vor der Gedankenpolizei? Oder vielleicht eine Drohung? Oder eine Falle? Etwa die Ankündigung, dass er verhaftet wird? Vielleicht ist sie gar Mitglied der geheimen Bruderschaft, der Untergrundorganisation gegen die Partei? Als er schließlich eine Gelegenheit findet, den Zettel zu öffnen, stehen aber nur drei Worte darauf:
Winston ist völlig verwirrt. Das war so ziemlich das letzte womit er gerechnet hatte. Es braucht einige Zeit bis er sich von dem Zettel losreißen kann und ihn in die Memory Hole wirft, sodass er im Keller das Gebäudes verbrannt wird. Ihm fällt es daraufhin schwer, mit seiner Arbeit korrekt weiterzumachen. Eine Wahl bleibt ihm allerdings nicht.
Zu seiner Enttäuschung bringt auch die Mittagspause keine Gelegenheit zum Nachdenken: Die Kantine ist randvoll und Mr. Parsons setzt sich zu ihm an den Tisch, nur um ihn in allen Einzelheiten zu erklären, was er denn schon so alles für die Hasswoche (engl.: Hate Week) vorbereitet hat.
Erst nach der Mittagspause findet Winston etwas Ablenkung. Er bekommt eine umfangreichere Aufgabe: Einige ältere Produktionsberichte sollen verändert werden, sodass sie nicht mehr die Wahrheit widerspiegeln. Ein Parteimitglied ist in Ungnade gefallen und es soll nun “bewiesen“ werden, dass dieser schlechte Arbeit geleistet hat, sodass man ihn leichter loswird.
Am Abend besucht Winston das Gemeindezentrum. Er spielt einige Runden Tischtennis, nimmt an einer sinnlosen Gesprächsrunde teil, lässt sich mit Siegesgin (engl.: Victory Gin) vollaufen und hört danach eine Vorlesung zum Thema “Der Englische Sozialismus (INGSOC) und Schach“ an. In den letzten Tagen hatte Winston das Gemeindezentrum häufig gemieden und sich dadurch verdächtig gemacht. Seit er aber den Zettel gelesen hat, verspürt er wieder eine deutlichere Lust zu leben und macht nun lieber erst mal “gute Miene zum bösen Spiel“.
Mehrere Tage vergehen in denen sich er und die schwarzhaarige Frau nicht sprechen können (wieder Zettel auf dem Gang auszutauschen wäre zu auffällig). Winston quält der Gedanke, dass die Frau möglicherweise in der Zeit ihre Interessen ändern könnte, dass sie ihn vielleicht nicht mehr sehen will, wenn er jetzt nicht schnell handelt.
An einem Mittag in der Kantine ergibt sich schließlich eine Gelegenheit. Sie schaffen es beide an einen ansonsten leeren Tisch zu sitzen. Sie wechseln einige Worte, schauen dabei aber beständig nach unten und sprechen nur im Flüsterton, sodass niemand das Gespräch bemerkt. Sie vereinbaren ein Treffen am Victory Square nach der Arbeit. Zwar hängen dort überall Telescreens, allerdings setzen sie darauf, in der Menge nicht bemerkt zu werden.
Das Treffen läuft glatt, sie erscheinen beide zur abgemachten Zeit. Nur Minuten später kommt plötzlich ein Konvoi mit Eurasischen Kriegsgefangenen vorbeigefahren. Die Menge läuft zu ihm und Winston schafft es, umringt von Leuten einige Worte mit der Frau zu wechseln. Dabei stehen sie zwar dicht beieinander, sprechen aber wieder möglichst leise, soweit es geht ohne Bewegungen der Lippen und schauen starr geradeaus. Sie vereinbaren ein Treffen und die Frau gibt ihm eine genaue Wegbeschreibung zu einem Ort irgendwo auf dem Land. Danach bittet sie ihn, sich schleunigst von ihr zu entfernen, um keinen unnötigen Verdacht zu erregen. Kurz bevor er geht fasst die Frau ihn an der Hand. Nur einige Sekunden lang, aber dennoch lange genug sodass er glaubt, alle Details gefühlt zu haben. Während er ihre Hand spürt schaut er sie aber wieder nicht an, das wäre zu verdächtig. Stattdessen schaut er einem der eurasischen Kriegsgefangenen direkt in die Augen.
- Einige Tage nach seinem Gang durch die Proles-Viertel trifft Winston wieder auf die schwarzhaarige Frau.
- Sie simuliert einen Sturz und gibt ihm heimlich einen Zettel sobald er ihr wieder aufhilft. Auf dem Zettel steht “I love you“.
- Winston findet daraufhin wieder neue Lust am Leben und nimmt reger am Gemeinschaftsleben teil, um keinen Verdacht zu erwecken.
- Mehrere Tage später schaffen sie es, unbemerkt miteinander zu sprechen und ein Treffen zu arrangieren.
- Am Victory Square treffen sie sich wie abgemacht. Ein Konvoi mit Kriegsgefangenen kommt vorgefahren und sie nutzen die Menschenmenge, um in ihr heimlich miteinander zu sprechen.
- Die Frau gibt ihm eine Wegbeschreibung zu einem Ort auf dem Land, wo sie sich das nächste Mal treffen wollen.
- Bevor sie sich wieder trennen reichen sie sich noch für einige Sekunden die Hand.
1. Inhaltsangabe
Es sind einige Tage vergangen seit Winstons Streifzug durch die Viertel der Proles. Er ist gerade im Ministerium für Wahrheit und unterbricht kurz seine Arbeit, um auf Toilette zu gehen. Auf dem Gang ist er nahezu allein – nur die schwarzhaarige Frau kommt ihm entgegen. Sie trägt einen Verband um den Arm. Als sie nur noch wenige Meter entfernt ist stolpert sie und fällt hin - direkt auf den anscheinend verletzten Arm. Obwohl Winston eigentlich Angst vor ihr hat und sie für eine Spionin hält, empfindet er dennoch kurzzeitig Sympathie und rennt zu ihr, um zu helfen. Zu seiner Verwunderung drückt sie ihm dabei heimlich – und von den Telescreens unbemerkt – einen Zettel in die Hand, bedankt sich kurz und geht dann weiter.
Aufgrund der strengen Überwachung ist es für ihn zu gefährlich, den Inhalt des Zettels sofort anzusehen. Sobald er wieder an seinem Arbeitstisch sitzt vergehen daher mehrere Minuten in denen er sich die quälende Frage stellt, was wohl draufstehen könnte. Möglicherweise ist es eine Warnung vor der Gedankenpolizei? Oder vielleicht eine Drohung? Oder eine Falle? Etwa die Ankündigung, dass er verhaftet wird? Vielleicht ist sie gar Mitglied der geheimen Bruderschaft, der Untergrundorganisation gegen die Partei? Als er schließlich eine Gelegenheit findet, den Zettel zu öffnen, stehen aber nur drei Worte darauf:
Zitat: Part 2, Chapter 1 (Anfang)
I love you.
Winston ist völlig verwirrt. Das war so ziemlich das letzte womit er gerechnet hatte. Es braucht einige Zeit bis er sich von dem Zettel losreißen kann und ihn in die Memory Hole wirft, sodass er im Keller das Gebäudes verbrannt wird. Ihm fällt es daraufhin schwer, mit seiner Arbeit korrekt weiterzumachen. Eine Wahl bleibt ihm allerdings nicht.
Zu seiner Enttäuschung bringt auch die Mittagspause keine Gelegenheit zum Nachdenken: Die Kantine ist randvoll und Mr. Parsons setzt sich zu ihm an den Tisch, nur um ihn in allen Einzelheiten zu erklären, was er denn schon so alles für die Hasswoche (engl.: Hate Week) vorbereitet hat.
Erst nach der Mittagspause findet Winston etwas Ablenkung. Er bekommt eine umfangreichere Aufgabe: Einige ältere Produktionsberichte sollen verändert werden, sodass sie nicht mehr die Wahrheit widerspiegeln. Ein Parteimitglied ist in Ungnade gefallen und es soll nun “bewiesen“ werden, dass dieser schlechte Arbeit geleistet hat, sodass man ihn leichter loswird.
Am Abend besucht Winston das Gemeindezentrum. Er spielt einige Runden Tischtennis, nimmt an einer sinnlosen Gesprächsrunde teil, lässt sich mit Siegesgin (engl.: Victory Gin) vollaufen und hört danach eine Vorlesung zum Thema “Der Englische Sozialismus (INGSOC) und Schach“ an. In den letzten Tagen hatte Winston das Gemeindezentrum häufig gemieden und sich dadurch verdächtig gemacht. Seit er aber den Zettel gelesen hat, verspürt er wieder eine deutlichere Lust zu leben und macht nun lieber erst mal “gute Miene zum bösen Spiel“.
Mehrere Tage vergehen in denen sich er und die schwarzhaarige Frau nicht sprechen können (wieder Zettel auf dem Gang auszutauschen wäre zu auffällig). Winston quält der Gedanke, dass die Frau möglicherweise in der Zeit ihre Interessen ändern könnte, dass sie ihn vielleicht nicht mehr sehen will, wenn er jetzt nicht schnell handelt.
An einem Mittag in der Kantine ergibt sich schließlich eine Gelegenheit. Sie schaffen es beide an einen ansonsten leeren Tisch zu sitzen. Sie wechseln einige Worte, schauen dabei aber beständig nach unten und sprechen nur im Flüsterton, sodass niemand das Gespräch bemerkt. Sie vereinbaren ein Treffen am Victory Square nach der Arbeit. Zwar hängen dort überall Telescreens, allerdings setzen sie darauf, in der Menge nicht bemerkt zu werden.
Das Treffen läuft glatt, sie erscheinen beide zur abgemachten Zeit. Nur Minuten später kommt plötzlich ein Konvoi mit Eurasischen Kriegsgefangenen vorbeigefahren. Die Menge läuft zu ihm und Winston schafft es, umringt von Leuten einige Worte mit der Frau zu wechseln. Dabei stehen sie zwar dicht beieinander, sprechen aber wieder möglichst leise, soweit es geht ohne Bewegungen der Lippen und schauen starr geradeaus. Sie vereinbaren ein Treffen und die Frau gibt ihm eine genaue Wegbeschreibung zu einem Ort irgendwo auf dem Land. Danach bittet sie ihn, sich schleunigst von ihr zu entfernen, um keinen unnötigen Verdacht zu erregen. Kurz bevor er geht fasst die Frau ihn an der Hand. Nur einige Sekunden lang, aber dennoch lange genug sodass er glaubt, alle Details gefühlt zu haben. Während er ihre Hand spürt schaut er sie aber wieder nicht an, das wäre zu verdächtig. Stattdessen schaut er einem der eurasischen Kriegsgefangenen direkt in die Augen.
2. wichtige Textstellen
Zitat: Part 2, Chapter 1
Zitat: Part 2, Chapter 1
Foreigners, whether from Eurasia or from Eastasia, were a kind of strange animal. One literally never saw them except in the guise of prisoners, and even as prisoners one never got more than a momentary glimpse of them.
Zitat: Part 2, Chapter 1
(…) at the last moment, while the crowd still hemmed them in, her hand felt for his and gave it a fleeting squeeze. It could not have been ten seconds, and yet it seemed a long time that their hands were clasped together. He had time to learn every detail of her hand.
(…) they stared steadily in front of them, and instead of the eyes of the girl, the eyes of the aged prisoner gazed mournfully at Winston out of nests of hair.