American Dream in Death of a Salesman (Thema: Death of a Salesman)

Welche Bedeutung hat der American Dream für die Charaktere? Inwiefern wird Kritik geübt?

1. Einleitung


"Death of a Salesman" ist heute nicht zuletzt für seine Kritik am American Dream bekannt. Jeder Charakter im Drama wird zumindest teilweise vom A.D. beeinflusst. Insbesondere die Hauptperson Willy ist geradezu besessen von den Werten des American Dream, vor allem von denjenigen, die in Verbindung mit Erfolg und Reichtum stehen.
Im Folgenden werden nacheinander die Charaktere in Bezug zum American Dream gesetzt.
Reihenfolge:
  • Ben
  • Bernhard
  • Happy
  • Biff
  • Willy



2. Ben


Ben ist neben Bernhard der einzige Charakter im Buch, der den American Dream in Bezug auf die wesentlichen Aspekte Erfolg und Wohlstand erfüllt hat. Er ist derjenige unter den Lomans, der es mit Diamanten zu unglaublichen Reichtum gebracht hat. Mit gerademal 17 Jahren ging er in den Dschungel und kam mit 21 wieder reich heraus (mit 17 wird er nicht über viel Geld verfügt haben -> from rags to riches).
Zitat: S.51, Z.1ff
Ben:
(..) boys, when I was seventeen I walked into the
jungle, and when I was twenty-one I walked out.
(He laughs.) And by God I was rich.
Auffällig aber ist, dass er sein Geld offensichtlich nicht auf faire Weise verdient hat:
Zitat: S.52, Z.18ff
Ben:
Never fight fair with a
stranger, boy. You'll never get out of the jungle that way.
Man kann also vermuten, dass er in erster Linie durch kriminelles Handeln an seinen Reichtum gekommen ist. Dies steht im Widerspruch zum American Dream, der eigentlich moralisch angemessenes Verhalten vorschreibt.

Man kann auch erkennen, dass Ben eher durch Zufall nach Afrika gelangt ist (er wollte eigentlich nach Alaska). Außerdem wird er mit 17 Jahren sicherlich keine Ahnung vom Diamantengeschäft gehabt haben, welches bekanntlich eines der härtesten und blutigsten Geschäfte der Welt ist. Selbst mit noch so viel Skrupellosigkeit wird er durch irgendwelche unbekannten Umstände an etwas Zeit gelangt sein, um Erfahrung im "Business" zu sammeln. Zusätzlich anzumerken ist, dass er in nur 4(!) Jahren in den Besitzt von mehreren Diamantminen gelangt ist. Damit das passiert muss schon welches alles glatt laufen, was glatt laufen kann.
Zusammenfassend kann man also urteilen, dass Ben mit Sicherheit in seiner Erfolgsgeschichte enormes Glück gehabt haben wird - und er nur aufgrund dieses Glücks an seinen Reichtum gelangt ist. Auch das widerspricht dem American Dream, denn nach diesem müsste eigentlich nur der reich werden, der ausdauernd harte Arbeit leistet.

Ein weiterer auffälliger Punkt an Ben ist, dass er zum Wohle seines Reichtums und seines Erfolgs sämtliche familiären Aspekte opfert. Wann immer er Willy (also seinen Bruder) und Willys Familie besucht, bleibt er stets nur sehr kurz. Er weiß nicht einmal welchen Beruf Willy hat:
Zitat: S.52, Z.24ff
Ben (to Willy):
And good luck with your - what do you do?

Willy:
Selling.
Ben weiß außerdem offensichtlich auch nicht, wann eigentlich seine Mutter gestorben ist:
Zitat: S.49, Z.6
Ben:
When did Mother die?

Arthur Miller verwendet den Charakter Ben also für eine eindeutige Kritik am American Dream. Er unterstreicht damit die absurde Verherrlichung aller erfolgreichen bzw. wohlhabenden Personen und versucht darauf hinzuweisen, dass diese mit großer Wahrscheinlichkeit nicht unter Berücksichtigung der Werte des American Dreams an ihren Wohlstand bzw. Erfolg gelangt sind.



3. Bernard


Bernard zählt neben Ben zu den einzigen Charakteren im Buch, die den American Dream für sich erfüllt haben. Im Gegensatz zu Ben aber ist Bernard eher einer von den "Guten". Er hat sich seinen Erfolg (Anwalt) mit harter Arbeit verdient und musste dafür auch Entbehrung und Hänseleien in seiner Schulzeit hinnehmen, denn letztlich haben ihm seine Noten und sein Arbeitseifer zum Aufstieg verholfen.
Es sollte auch erwähnt werden, dass Bernard nie mit seinem Geld "protzt", was ebenfalls einen Gegensatz zu Ben bildet. Nur durch eine Andeutung von Seiten Charleys erfährt Willy überhaupt davon, dass Bernard so erfolgreich geworden ist.



4. Happy


Innerhalb von Willys Familie ist Happy wohl noch am nächsten an die Erfüllung des American Dreams gekommen. Er hat eine eigene Wohnung, ein Auto und einen festen Arbeitsplatz.
Sein Sinn für Wettbewerb hat sich aber nicht im Einklang mit den Wertvorstellungen des American Dreams entwickelt. Dieser Sinn beschränkt sich nämlich weitestgehend darauf, Frauen ins Bett zu kriegen und danach links liegen zu lassen. Happy scheint geradezu süchtig danach zu sein. Dabei schreckt er auch nicht davor zurück, die Frauen seiner Vorgesetzten zu erobern oder solche, die kurz vor einer Heirat stehen.
Zitat: S.24, Z.7f
Happy:
That girl Charlotte I was
with tonight is engaged to be married in five weeks.
Er selbst beschreibt dies schlicht als zu stark ausgeprägten Sinn für Wettbewerb:
Zitat: S.24, Z.12ff
Happy:
(...) maybe I just have an overdeveloped sense of competition or
something, but I went and ruined her (...)
And to top it all, I go to their weddings!
Auch ansonsten sind Happys moralische Vorstellungen scheinbar nicht sonderlich nobel. So gibt er gegenüber seinem Bruder offen zu, Bestechungsgelder anzunehmen:
Zitat: S.24, Z.18ff
Happy:
Like I'm not supposed to take bribes. Manufacturers offer me a
hundred-dollar bill now and then to throw an order their way.

Auch Happy ist also eine Kritik am American Dream und an den Ausprägungen, die seine Werte bei den Menschen haben können. In erster Linie sind es hier Gier und Egoismus, die Happys Handeln bestimmen.



5. Biff


Biff konnte für sich den American Dream erfüllen - aber nicht auf die typische Weise der Lomans. Er ist nicht wohlhabend oder erfolgreich geworden und er leistet auch keine harte Arbeit. Er konnte aber im Westen seine Freiheit von den Lebensansichten seines Vaters finden, konnte selbstständig werden und so seine eigenen Träumen verfolgen und so sein Glück finden (->pursuit of Happiness).
Das steht allerdings im Kontrast zu dem, was sein Vater eigentlich von ihm wollte. Dieser wollte, dass Biff vor allem materiellen Wohlstand findet - wenngleich nicht durch harte Arbeit, sondern durch schlichtes beliebt sein.



6. Willy


Willy ist ein Mensch, der geradezu besessen ist vom American Dream, insbesondere von den Aspekten Erfolg und Reichtum. Er hat sich den - seiner Meinung nach - einst erfolgreichen und beliebten Verkäufer Dave Singleman als Vorbild genommen, genauso wie seinen Bruder Ben und seinen Vater, die es ebenfalls beide zu Wohlstand gebracht hatten.
Konsequent wünscht sich Willy, deren Erfolge ebenfalls zu erreichen. Dabei setzt er allerdings nicht auf Wissen und Arbeit, sondern nur darauf beliebt zu sein.
Sein Traum geht allerdings nicht in Erfüllung; er bleibt sein gesamtes Leben über ein armer und ersetzbarer Vertreter. Teilweise gelingt es ihm nicht dies zu akzeptieren bzw. dies zu realisieren. So ist er kurz vor seinem Tod noch davon überzeugt, eine wichtige Persönlichkeit zu sein - und unzählige Menschen würden zu seiner Beerdigung kommen.
Trotzdem scheint er seinen Misserfolg insofern unbewusst zu verstehen, als dass er alle seine Träume vom American Dream auf Biff projiziert. Er versucht also nicht mehr selbst seine Ziele zu erreichen, sondern Biff dazu zu erziehen, dies für ihn zu erledigen (weil er selbst als alter Mann nicht mehr die Möglichkeit dazu hat).
Auch als Biff sich später als Erwachsener weigert, nach Willys Vorstellungen zu leben, hält Willy an seinen Plänen fest. Seine Besessenheit zerstört letztlich (neben seiner Affäre) die Beziehung zu Biff.
Auch mit sich selbst kommt Willy niemals ins Reine, denn offensichtlich ist er nicht wirklich der geborene Business-Mensch und kann somit auch niemals ein erfolgreicher, wohlhabender Vertreter werden. Biff sagt dazu am Ende:
Zitat: S.149, Z.8ff
Biff:
He had the wrong dreams. All, all, wrong.
(...) He never knew who he was.

Willys Einstellung, dass man Menschen nach ihrem Erfolg ein Einkommen bewerten müsste geht so weit, dass er seinen eigenen Tod als sinnvoll erachtet. In diesem Fall würde nämlich (seiner Meinung nach) die Lebensversicherung $20.000 auszahlen.
Zitat: S.105, Z.8ff
Willy:
After all
the high-ways, and the trains, and the appointments,
and the years, you end up worth more dead than alive.

Willy ist nicht fähig, sich gedanklich vom American Dream zu lösen und auf seinen eigenen Charakter zu hören. Dies stürzt ihn letztlich ins Verderben, da der American Dream nicht zu ihm passt.
Die Nachricht, die Miller in Willy "versteckt" hat, lässt sich wohl folgendermaßen ausdrücken: Der American Dream passt nicht zu allen Menschen und sollte nicht bedingungslos verfolgt werden. Mitunter kann er Menschen ein schlechteres Leben bereiten als wenn sie ihn ignorieren. Auch wenn man an den American Dream glaubt, sollte man es nicht damit übertreiben und niemals den menschlichen Aspekt aus den Augen verlieren - wie es Willy im Stück passiert ist.Willy Loman = Low man ein wortspiel welches kleine Vorahnungen schafft

Kommentare (167)

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Wir bitten um ihr Verständnis.
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ArnoNuehm (Gast) #
Omg danke *-* Diese Seite rettet meine Klausur
ArnoNuehm (Gast) #
oh joooo
ArnoNuehm (Gast) #
Dankeschön
ArnoNuehm (Gast) #
asd awasdwasdasdwasdwasd
ArnoNuehm (Gast) #
Woaaaaaah danke, das rettet mir echt das Abi!!!
Ups (Gast) #
ich liebe euch
ArnoNuehm (Gast) #
Hoffe das wird mir morgen helfen, aber wirklich sehr gut gemacht und super interpretiert. Danke vielmals ! :)
Englisch LK (Gast) #
Sehr große Hilfe ! Danke !!!
ArnoNuehm (Gast) #
Diese Seite ist der Hammer . Der Beitrag mit dem American Dream wird jedem bei der Klausur behilflich sein
EnglischLK (Gast) #
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