Michaels Vater ist von Berufswegen her Professor der Philosophie und beschäftigt sich unter anderem mit Kant und Hegel, über die er bereits Bücher geschrieben hat. Während der NS-Zeit verlor er aber zwischenzeitlich seinen Posten als Dozent der Philosophie, da er geplant hatte eine Vorlesung über Spinoza (jüdischer Philosoph des 17. Jahrhunderts) zu halten. In der Kriegszeit musste er sich daher als Lektor für Wanderkarten und -bücher betätigen, um die Familie durchzubringen. Für Michael im Studentenalter war dieses Verhalten aber noch nicht weitreichend genug:
Im wesentlichen äußert sich Michael nur in zwei Kapiteln (Teil 1: 7, Teil 2: 12) zum Vater, in welchen dieser auch eine aktive Rolle einnimmt. Ansonsten bleibt der Vater weitestgehend im Hintergrund (abgesehen von sehr kurzen Meinungen wie oben zitiert). Michael erwähnt auch zu keinem Zeitpunkt den Namen seines Vaters.
Der Grund für diese Bedeutungslosigkeit des Vaters ist in den beiden genannten Kapiteln schnell gefunden. Aus den Beschreibungen Michaels geht dort klar hervor, dass der Vater eine äußerst distanzierte Position zu seiner Familie einnimmt:
Weiterhin ist zu beobachten, dass sich Michaels Vater äußerst emotionslos verhält bzw. seine Emotionen zumindest nicht offen zeigt. So meint Michael dazu:
Michaels Vater hat seine Probleme in dieser Richtung aber anscheinend durchaus erkannt, wenngleich nicht behoben:
Zitat: S.88 (Mitte)
Wie kam ich dazu, ihn zu Scham zu verurteilen?
Aber ich tat es. Wir alle verurteilten unsere Eltern zu
Scham, und wenn wir sie nur anklagen konnten, die Täter
nach 1945 bei sich, unter sich geduldet zu haben.
Im wesentlichen äußert sich Michael nur in zwei Kapiteln (Teil 1: 7, Teil 2: 12) zum Vater, in welchen dieser auch eine aktive Rolle einnimmt. Ansonsten bleibt der Vater weitestgehend im Hintergrund (abgesehen von sehr kurzen Meinungen wie oben zitiert). Michael erwähnt auch zu keinem Zeitpunkt den Namen seines Vaters.
Der Grund für diese Bedeutungslosigkeit des Vaters ist in den beiden genannten Kapiteln schnell gefunden. Aus den Beschreibungen Michaels geht dort klar hervor, dass der Vater eine äußerst distanzierte Position zu seiner Familie einnimmt:
Zitat: S.31 (oben)
Zitat: S.134 (unten)
Manchmal hatte ich das Gefühl, wir, seine Familie, seien
für ihn wie Haustiere.
(...) [Mit dem Haustier spielen, es streicheln]
- das kann einem lieb sein, man kann es in gewisser Weise
sogar brauchen, und trotzdem ist einem das Einkaufen des
Futters (...) und der Gang zum Tierarzt eigentlich schon zu viel. Denn das Leben ist anderswo.
Zitat: S.134 (unten)
Wenn wir Kinder unseren Vater sprechen wollten, gab
er uns Termine wie seinen Studenten.
Weiterhin ist zu beobachten, dass sich Michaels Vater äußerst emotionslos verhält bzw. seine Emotionen zumindest nicht offen zeigt. So meint Michael dazu:
Zitat: S.134 (oben)
Mein Vater war verschlossen,
konnte weder uns Kindern seine Gefühle mitteilen noch
etwas mit den Gefühlen anfangen, die wir ihm entgegenbrachten.
Michaels Vater hat seine Probleme in dieser Richtung aber anscheinend durchaus erkannt, wenngleich nicht behoben:
Zitat: S.136 (Mitte)
"Die Philosophie
hat die Kinder vergessen", er lächelte mich an, "für immer
vergessen, nicht nur für manchmal, wie ich euch."
Kommentare (1)
Von neu nach altWir bitten um ihr Verständnis.