Schnellübersicht
Im Haus der Millers.
Nachfolgend der gesamte Inhalt des Liebesbriefes, den Herr Wurm Luise diktierte:
Zitat: III, 6 - Liebesbrief
- Herr Wurm macht sich nun Luise bemerkbar. Sie ist erschrocken über dessen Anwesenheit und ahnt böses.
- Herr Wurm berichtet, dass Luises Vater "im Turm" und Luises Mutter "im Spinnhaus" eingesperrt worden seien. Angeblich seien die Verhaftungen auf Anweisung des Fürsten durchgeführt worden, da sein Stellvertreter (der Präsident) von Luises Eltern verletzt worden sei. Luises Vater drohe nun die Hinrichtung. Außerdem sei Ferdinand nun gezwungen, Lady Milford zu heiraten. Andernfalls drohe ihm die Enterbung und die Verfluchung durch seinen Vater.
- Luise ist tief frustriert. Sie bemitleidet Herrn Wurm aber auch, da er nicht nur dunkle Intrigen ausführt, sondern dann auch solch schlechte Nachrichten überbringen muss.
- Als sie hört, dass es für ihren Vater um Leben und Tod ginge, will sie losgehen und versuchen, mit dem Fürsten zu sprechen. Herr Wurm meint, dass der Fürst ihren Bitten sicherlich nachkäme - allerdings müsste sie sich dann selbst als Bezahlung anbieten.
- Luise hält inne. Sie würde zwar für ihren Vater sterben, aber nicht sündigen.
- Herr Wurm bietet Luise eine letzte Möglichkeit an: Luise solle den Major von der Beziehung zu ihr "befreien" indem sie einen Brief schreibt. Während sie schreibt, was Herr Wurm diktiert, steht sie mehrmals verwirrt bis frustriert auf und will aufhören. Am Ende schreibt sie aber doch den Liebesbrief.
- Zum Schluss verlangt Herr Wurm noch von Luise, den Eid abzugeben, dass der Brief freiwillig geschrieben worden sei.
1. Ort
Im Haus der Millers.
2. Personen
- Luise
- Herr Wurm
- Herr Miller (wird nur erwähnt)
- Frau Miller (wird nur erwähnt)
- Ferdinand (wird nur erwähnt)
- Präsident (wird nur erwähnt)
- Fürst (wird nur erwähnt)
- Lady Milford (wird nur erwähnt)
- Hofmarschall von Kalb (wird nur erwähnt)
3. Inhalt des Liebesbriefes
Nachfolgend der gesamte Inhalt des Liebesbriefes, den Herr Wurm Luise diktierte:
Zitat: III, 6 - Liebesbrief
An Herrn Hofmarschall von Kalb
Gnädiger Herr,
schon drei unerträgliche Tage sind vorüber und wir sahen uns nicht. Halten Sie sich deswegen an den Major, der mich den ganzen Tag wie ein Argus hütet.
Wir haben gestern den Präsidenten im Haus gehabt. Es war possierlich zu sehen, wie der gute Major um meine Ehre sich wehrte. Ich nahm meine Zuflucht zu einer Ohnmacht, dass ich nicht laut lachte.
Aber bald wird mir meine Maske unerträglich. Wenn ich nur loskommen könnte. Morgen hat er den Dienst - Passen Sie ab, wenn er von mir geht, und kommen an den bewussten Ort zu Ihrer zärtlichen Luise.
4. wichtige Textstellen
Zitat: III, 6
Zitat: III, 6 (Luise darüber, was sie beim Fürsten will)
Zitat: III, 6
Zitat: III, 6 (Luise als sie den Brief schreiben soll)
Zitat: III, 6 (als sie den Brief fertig geschrieben hat)
Luise:
Höre, (..) [Herr Wurm]! Du gingst beim Henker zur Schule. Wie verstündest du sonst, das Eisen erst langsam bedächtlich an den knirschenden Gelenken hinaufzuführen und das zuckende Herz mit dem Streich der Erbarmung zu necken?
Zitat: III, 6 (Luise darüber, was sie beim Fürsten will)
Luise:
(...) ich will ja auch kein Erbarmen dort finden - Gott bewahre mich! nur Ekel - Ekel nur an meinem Geschrei. Man hat mir gesagt, daß die Großen der Welt noch nicht belehrt sind, was Elend ist - nicht wollen belehrt sein. Ich will ihm sagen, was Elend ist - will es ihm vormalen in allen Verzerrungen des Todes, was Elend ist - will es ihm vorheulen in Mark und Bein zermalmenden Tönen, was Elend ist (...)
Zitat: III, 6
Luise:
Helfe dir der Allmächtige, Vater! Deine Tochter kann für dich sterben, aber nicht sündigen.
Herr Wurm
Das mag ihm wohl eine Neuigkeit sein, dem armen verlassenen Mann - "Meine Luise," sagte er mir, "hat mich zu Boden geworfen. Meine Luise wird mich auch aufrichten." - Ich eile, Mamsell, ihm die Antwort zu bringen. (Stellt sich, als ob er ginge.)
Zitat: III, 6 (Luise als sie den Brief schreiben soll)
Luise:
(...) das ist tyrannisch, o Himmel! Strafe Menschen menschlich, wenn sie dich reizen, aber warum mich zwischen zwei Schrecknisse pressen? Warum zwischen Tod und Schande mich hin und her wiegen?
Zitat: III, 6 (als sie den Brief fertig geschrieben hat)
Luise:
(Sie steht auf und betrachtet eine große Pause lang mit starrem Blick das Geschriebene, endlich reicht sie es dem Secretär mit erschöpfter, hinsterbender Stimme.) Nehmen Sie, mein Herr. Es ist mein ehrlicher Name - es ist Ferdinand - es ist die ganze Wonne meines Lebens, was ich jetzt in Ihre Hände gebe - Ich bin eine Bettlerin.
Kommentare (1)
Von neu nach altWir bitten um ihr Verständnis.