Teil 1 (Thema: Buddenbrooks)

Zusammenfassung des ersten Teils von Thomas Manns Werk "Buddenbrooks"

Schnellübersicht
  • Es ist das Jahr 1835.
  • Die Buddenbrooks haben gerade das Haus in der Mengstraße (in Lübeck) erworben. In diesem spielt die Handlung.
  • Das neue Haus der Buddenbrooks gehörte zuvor der Familie Ratenkamp. Diese war einst erfolgreich, ist nunmehr aber völlig verarmt. Das letzte Familienoberhaupt der Ratenkamps, Dietrich Ratenkamp, handelte am Ende wie erstarrt und ließ einfach alles geschehen.
  • Die wichtigsten anwesenden Personen sind:

    • Johann Buddenbrook (Familienoberhaupt, ehrwürdiger Kaufmann)
    • Der Konsul (Sohn Johanns; voller Name: Johann Buddenbrook, meist auch „Jean” genannt)
    • Die Konsulin (voller Name: Elisabeth Buddenbrook, manchmal auch „Bethsy” genannt)
    • Thomas (Sohn des Konsuls)
    • Tony (voller Name: Antonie Buddenbrook; Tochter des Konsuls)
    • Christian (Sohn des Konsuls)
  • Der Erwerb des neuen Hauses wird mit der Familie und diversen Freunden bei einem Festessen gefeiert.
  • Der Dichter Hoffstede prognostiziert, dass Thomas einmal ein solider Kaufmann werden wird. Christian sei hingegen ein bisschen unvorhersehbar.
  • Zwischenzeitlich wird Christian durch das Essen schlecht. Er steigert sich in die Übelkeit hinein. (Erste Anzeichen seiner Hypochondrie.)
  • Der Konsul hat einen Brief von Gotthold erhalten. Gotthold ist der erste Sohn Johanns. Nachdem dieser einst unstandesgemäß geheiratet hatte, wurde er von Johann verstoßen. Nun will er eine Entschädigungssumme für den Hauskauf haben. Johann und der Konsul stimmen darin überein, diesen Wunsch abzulehnen, um den Abfluss des Geldes zu verhindern. Aus emotionaler Sicht würde der Konsul aber lieber zustimmen.

1. Hinweise

  • Alle Quellenangaben beziehen sich standardmäßig auf die Ausgabe Fischer, 62. Auflage (2012), ISBN 978-3-596-29431-2.
  • Die Häufigkeitsangaben bei Personen und Orten sind Richtwerte. Wörter wie „er”, „ihre”, „seine” und ähnliche wurden nicht mitgezählt.

2. Kapitel 1

Erwähnte Personen

  1. 22xJohann
  2. 16xTony
  3. 11xIda
  4. 11xKonsul
  5. 10xKonsulin
  6. 5xAntoinette
  7. 5xKlothilda
  8. 5xThomas
  9. 5xChristian
  10. 2xHoffstede
  11. 2xGotthold
  12. 2xFamilie Kröger
  13. 2xGrabow
  14. 1xVater von Ida
  15. 1xFamilie Duchamps
  16. 1xFamilie Buddenbrook
  17. 1xTrina
  18. 1xVater von Klothilda

Erwähnte Orte

  1. 3xMarienkirche
  2. 3xLandschaftszimmer
  3. 2xSäulenhalle (Haus in der Mengstraße)
  4. 2xHaus in der Mengstraße
  5. 2xLübeck
  6. 2xMarienwerder
  7. 1xKüche (Haus in der Mengstraße)
  8. 1xWindfangtür (Haus in der Mengstraße)
  9. 1xJohannisstraße
  10. 1xParis
  11. 1xWestpreußen
  12. 1xSüddeutschland
  13. 1xAmsterdam
  14. 1xErstes Stockwerk (Haus in der Mengstraße)
  15. 1xHamburg
  16. 1xJerusalemsberg (Lübeck)
  17. 1xPreußen
  18. 1xRostock
  19. 1xSpeisesaal (Haus in der Mengstraße)
  20. 1xDiele (Haus in der Mengstraße)

Zusammenfassung

Es ist etwa 16 Uhr an einem Donnerstag, Mitte Oktober 1835. Die Familie Buddenbrook sitzt im Landschaftszimmer ihres Hauses in der Mengstraße (in Lübeck). Anwesend sind: Der alte Johann Buddenbrook, seine Frau Antoinette, sein Sohn Johann „Der Konsul” Buddenbrook (häufig auch „Jean” genannt) sowie dessen Frau Elisabeth („Die Konsulin”, manchmal auch „Bethsy”) und dessen Tochter Antonie („Tony”).

Tony muss den Katechismus von Luther aufsagen. Mit ihren gerade acht Jahren hat sie dabei so ihre Probleme. Die Konsulin (ihre Mutter) hilft daher etwas nach. Der 70-jährige Johann amüsiert sich über die Übung und fragt Tony (seine Enkelin) lieber nach geschäftlichen Dingen. Johann ist das zufriedene Familienoberhaupt der Buddenbrooks. Seine Frau, Antoinette, wirkt ihm sehr ähnlich und stammt aus Hamburg. Sie ist bescheidener gekleidet als ihre Schwiegertochter (die Konsulin) und ihre Enkelin (Tony). Die Konsulin wiederum ist eine geborene Kröger. (Die Krögers zählen zu den reichsten Familien der Stadt.) Ihre Stimme ist besonnen, ihre Bewegungen sind ruhig, sicher und sanft. Sie hat rotes Haar mit künstlichen Locken. Ihr Mann, der Konsul, zeichnet sich durch einen ungewöhnlichen Mix von ernsten Gesichtszügen und zugleich verträumten Augen aus. Er ist religiös und reagiert auf Johanns Witzelei über den Katechismus mit nervöser Kritik. Ähnliches gilt für die Konsulin, welche leicht drohend ihre Hand hebt.

Die Buddenbrooks haben das Haus in der Mengstraße erst kürzlich erworben. Im Landschaftszimmer, in dem sie gerade sitzen, hängen idyllische Bilder, welche unter anderem gelbe Sonnenuntergänge zeigen. Genauso sind auch die Möbel und Vorhänge teilweise gelblich gefärbt. Direkt an das Landschaftszimmer grenzen die Säulenhalle und an der Speisesaal des Hauses.

Draußen ist es kalt, windig, regnerisch und bereits dämmrig. Wie jeden zweiten Donnerstag wollen sich die Buddenbrooks wieder mit der ganzen Familie treffen, wobei heute auch einige Freunde eingeladen sind.

Einige Tage zuvor waren die Buddenbrooks Schlitten fahren am Jerusalemsberg. Die kleine Tony hatte von Ida, der Bediensteten, die „Weisheit” gelernt, dass der Blitz warm einschlage und der Donner kalt. Naiv wie sie ist, plapperte sie dies vor allen anderen aus – stolz und siegessicher. Johann reagierte alles andere als erheitert darauf, dass Ida dem Kind solchen Quatsch beigebracht hatte. Auch allgemein ist er auf Ida nicht gut zu sprechen. Zwar zeigt er sich geschäftlich offen und ist in der Welt schon viel herumgekommen, gesellschaftlich aber begegnet er Fremden ablehnend. Die junge Ida ist genau so eine Fremde: Der Konsul und Gotthold haben sie eines Tages von einer Preußen-Reise mitgebracht. Ihr Vater war kurz vorher gestorben und sie daher eine Waise geworden. Ida blieb und arbeitet nun tüchtig im Haushalt mit. Zudem kümmert sie sich um die Kinder und achtet dabei penibel darauf, dass deren Freunde nicht aus niederen Schichten kommen.

Während die Buddenbrooks nun im Landschaftszimmer sitzen, tritt Ida mit Klothilda ein. Letztere ist mager und stammt aus einer verarmten Nebenlinie der Familie. Im Haushalt hilft sie fleißig mit, ganz im Gegensatz zu Tony, die nur zur dekadenten Faulheit neigt. Die Kritik dafür an Tony hält sich allerdings in Grenzen – stattdessen wird ihr Verhalten von Johann und der Konsulin verteidigt.

Schließlich sind die ersten Gäste auf der Straße zu erkennen: Dichter Hoffstede und Doktor Grabow. Begleitet werden sie von Tonys Brüdern, Thomas und Christian.

3. Kapitel 2

Erwähnte Personen

  1. 9xJohann
  2. 9xChristian
  3. 7xThomas
  4. 6xHerr Kröger
  5. 4xHoffstede
  6. 4xKonsulin
  7. 4xKonsul
  8. 3xSiegmund Köstermann
  9. 3xGrabow
  10. 3xTony
  11. 3xJustus
  12. 2xFrau von Justus
  13. 2xFrau von Herr Köppen
  14. 2xFrau von Herr Kröger
  15. 2xFamilie Buddenbrook
  16. 2xMarcellus Stengel
  17. 2xIda
  18. 1xHerr Köppen
  19. 1xFrau von Doktor Langhals
  20. 1xDoktor Langhals
  21. 1xJakob
  22. 1xHerr Oeverdieck
  23. 1xAntoinette
  24. 1xFolgmädchen
  25. 1xHerr Grätjens
  26. 1xFamilie Kröger
  27. 1xJürgen
  28. 1xFrau von Herrn Oeverdieck
  29. 1xPastor Wunderlich

Erwähnte Orte

  1. 2xLandschaftszimmer
  2. 1xHaus in der Mengstraße
  3. 1xGartenhaus vorm Burgtor
  4. 1xSpeisesaal (Haus in der Mengstraße)
  5. 1xKönigstraße
  6. 1xLübeck

Zusammenfassung

Thomas, Christian, Hoffstede und Doktor Grabow betreten das Haus in der Mengstraße. Sie werden von den bereits anwesenden Buddenbrooks freundlich begrüßt. Hoffstede zeigt sich charmant, vor allem gegenüber den Frauen. Nach dem kurzen Gespräch mit Tonys Brüdern auf der Straße ist er zu dem Schluss gekommen, dass Thomas ein „solider und ernster Kopf” sei, der unbedingt einmal Kaufmann werden müsse. Christian hingegen sei mehr ein Alleskönner, etwas unvorhersehbar, aber witzig und brillant. Er empfiehlt ihm, einmal zu studieren, was nicht gerade auf Johanns Zustimmung trifft. Dann gehen sie ins Landschaftszimmer. Dort ahmt Christian, der gerade sieben Jahre alt ist, bereits exzellent einen seiner Lehrer (Marcellus Stengel) nach. Die anderen amüsieren sich köstlich. Auch Thomas, der unschöne, gelbliche Zähne hat, stimmt ins Lachen mit ein.

Bald darauf treffen die nächsten Gäste ein: Zuerst der alte, muntere Pastor Wunderlich, zusammen mit dem etwas skurrilen Makler Grätjens. Danach folgen Senator Doktor Langhals und Herr Köppen, jeweils begleitet von ihren Frauen. Um 16:30 Uhr herum treffen Herr und Frau Oeverdieck ein. Etwa zur selben Zeit kommt auch die Familie Kröger an, bestehend aus Herrn Lebrecht Kröger, Frau Kröger, seinem Sohn Justus sowie wiederum dessen Frau und dessen Söhnen Jakob und Jürgen. Die Krögers sind die Eltern der Konsulin und werden entsprechend besonders herzlich begrüßt. Herr Kröger ist elegant und auffällig luxuriös gekleidet. Anschließend gehen alle gemeinsam in den Speisesaal.

4. Kapitel 3

Erwähnte Personen

  1. 14xJohann
  2. 14xKonsul
  3. 7xAntoinette
  4. 7xGotthold
  5. 4xPastor Wunderlich
  6. 2xTony
  7. 2xThomas
  8. 2xKonsulin
  9. 2xChristian
  10. 1xSchwester des Konsuls
  11. 1xFrau Stüwing
  12. 1xMann der Schwester des Konsuls
  13. 1xHerr Kröger

Erwähnte Orte

  1. 4xSpeisesaal (Haus in der Mengstraße)
  2. 2xLandschaftszimmer
  3. 1xFrankfurt
  4. 1xZweiter Stock (Haus in der Mengstraße)

Zusammenfassung

Kurz bevor alle den Speisesaal betreten haben, beginnt der Konsul noch ein Gespräch unter vier Augen mit seiner Mutter, Antoinette. Er berichtet, dass ein Brief seines rebellischen Stiefbruders Gotthold angekommen sei. Gotthold hat einst Frau Stüwing geheiratet und einen Laden übernommen. Seitdem begegnet Johann ihm mit Widerwillen. (Später wird man erfahren, dass die Heirat nicht standesgemäß war und gegen das explizite Verbot Johanns stattgefunden hat.) Den Brief von Gotthold müsste der Konsul nun eigentlich direkt an Johann weiterreichen, doch will er seinem Vater nicht den Abend verderben – der Inhalt wird wohl wenig erheiternd sein. Auch Antoinette rät dazu, den Brief erst später auszuhändigen.

Gotthold besteht derzeit darauf, eine Entschädigungssumme für seinen Anteil am neuen Haus in der Mengstraße zu erhalten. (Das Haus, in dem sich die Buddenbrooks gerade befinden.) Eine solche Entschädigung hat die Schwester des Konsuls bereits erhalten. Der Konsul selbst sieht sich nun in einem Konflikt: Einerseits ist er Teilhaber der Firma Buddenbrook und muss daher möglichst jeden Geldabfluss verhindern. Andererseits will er aber nicht den Eindruck erwecken, dass er gegen seinen Bruder intrigiert, nur um so sein eigenes Erbe zu erhöhen. Antoinette hat Verständnis für die Position des Konsuls. Auch sie will nicht als Intrigantin dastehen (sie ist nicht die Mutter von Gotthold). Sie vermutet, dass es das beste wäre, wenn Johann das Geld einfach auszahlt.

Der Konsul steckt den Brief vorerst weg und sie gehen in den Speisesaal, wo daraufhin das Essen serviert wird.

5. Kapitel 4

Erwähnte Personen

  1. 17xAntoinette
  2. 8xKonsul
  3. 7xPastor Wunderlich
  4. 6xHerr Geelmaack
  5. 5xJohann
  6. 4xHerr Köppen
  7. 4xDietrich Ratenkamp
  8. 4xSergeant Lenoir
  9. 3xFamilie Ratenkamp
  10. 3xNapoleon
  11. 2xFrau von Doktor Langhals
  12. 2xFamilie Buddenbrook
  13. 2xTony
  14. 2xThomas
  15. 2xHerr Grätjens
  16. 2xHerr Kröger
  17. 2xIda
  18. 1xFrau von Herr Köppen
  19. 1xFrau Oeverdieck
  20. 1xHoffstede
  21. 1xDoktor Langhals
  22. 1xSchlachtermeister Prahl
  23. 1xHerr Oeverdieck
  24. 1xFolgmädchen
  25. 1xFürst Blücher
  26. 1xChristian

Erwähnte Orte

  1. 3xHaus in der Mengstraße
  2. 3xAlfstraße
  3. 2xHaus in der Alfstraße
  4. 2xTrave
  5. 2xLübeck
  6. 1xKüche (Haus in der Mengstraße)
  7. 1xEsszimmer (Haus in der Alfstraße)
  8. 1xSpeisesaal (Haus in der Mengstraße)

Zusammenfassung

Während des Essens kommt man auf die Geschichte des Hauses zu sprechen. Laut dem Konsul ist dieses im Winter des Jahres 1682 fertig gestellt worden. Erbaut worden sei es von der damals erfolgreichen Familie Ratenkamp, mit der es aber seit 20 Jahren bergab gehe. Heute seien die Mitglieder dieser Familie völlig verarmt und heruntergekommen.

Das letzte Oberhaupt der Ratenkamps sei Dietrich gewesen. Dieser habe einen Herrn Geelmaack zu seinem Kompagnon gemacht, welcher allerdings nicht ordentlich gewirtschaftet, sondern stattdessen nur wild rumspekuliert habe. Dietrich Ratenkamp sei erstarrt und habe nur noch tatenlos zugesehen. Während Makler Grätjens und Johann die Schuld vor allem bei Geelmaack sehen, glaubt der Konsul, dass der Untergang der Ratenkamps unausweichlich gewesen sei. Dietrich habe dieses Schicksal kommen sehen und versucht, die unerträgliche Verantwortung auf jemand anders abzuwälzen.

Anschließend wird das Thema gewechselt und der nächste Gang serviert. Pastor Wunderlich erzählt eine alte Anekdote: An einem kalten, regnerischen Novembernachmittag im Jahr 1806 (es ist gerade 1835), die Franzosen hielten Lübeck zu dieser Zeit besetzt, sei er die Alfstraße hinauf gegangen. Auf dem Weg zu den Buddenbrooks kam ihm plötzlich Antoinette entgegen, die völlig verwirrt und verzweifelt war. Die Franzosen waren nämlich ins Haus eingedrungen und plünderten munter das Silberzeug der Familie. Er (der Pastor) ging daraufhin mit ihr ins Haus der Buddenbrooks und begann ein Gespräch mit dem dortigen Offizier, Sergeant Lenoir. Nach einer kurzen Diskussion, unter anderem über das Thema Ehre und über die französische Herkunft Antoinettes, schmiss Lenoir schließlich seine gestohlenen Silberlöffel weg. Viel gebracht hatte dies indes nicht: Die anderen knapp 20 Männer plünderten fröhlich weiter.

6. Kapitel 5

Erwähnte Personen

  1. 11xJohann
  2. 7xKonsul
  3. 5xPastor Wunderlich
  4. 4xHoffstede
  5. 4xNapoleon
  6. 3xKlothilda
  7. 2xHerr Köppen
  8. 2xLouis-Phillipe I.
  9. 2xFrau Oeverdieck
  10. 2xJean Rapp
  11. 2xHerr Oeverdieck
  12. 2xLouis Antoine Henri de Bourbon-Condé
  13. 2xChristian
  14. 2xHerr Kröger
  15. 1xKonsulin
  16. 1xDoktor Langhals
  17. 1xFamilie Buddenbrook
  18. 1xGrabow
  19. 1xGoethe
  20. 1xTony
  21. 1xHamburger Verwandter von Hoffstede
  22. 1xJustus
  23. 1xThomas
  24. 1xHerr Grätjens
  25. 1xEin Sekretär von Napoleon
  26. 1xFrau von Herrn Kröger
  27. 1xIda

Erwähnte Orte

  1. 2xDanzig
  2. 1xGarten der Buddenbrooks (hinter dem Burgtor)
  3. 1xRom
  4. 1xDeutschland
  5. 1xHamburg
  6. 1xVesuv
  7. 1xParis
  8. 1xSchlosshof (Tuilerienpalasts)
  9. 1xVilla Borghese
  10. 1xBurgtor
  11. 1xÄgypten
  12. 1xVenedig

Zusammenfassung

Der nächste Gang des Essens folgt: Serviert wird ein deftiger panierter Schinken, dazu ein Gemisch aus konservierten Früchten. Man wechselt einige Worte über Kaiser Napoleon, den Johann und Hoffstede bereits persönlich gesehen haben. Pastor Wunderlich und Johann zollen Napoleon großen Respekt. Der Konsul hingegen kann das nicht verstehen und verweist auf Napoleons Verbrechen. Als gläubiger Mensch sehe er sich nicht in der Lage, einen solchen „Unmenschen” zu achten. Mehr Achtung bringt er Louis Phillipe I. entgegen (Frankreichs Kaiser zu dieser Zeit). Von der Julimonarchie könne man noch viel lernen. Senator Langhals, Makler Grätjens und Herr Köppen stimmen ihm zu. Johann und Hoffstede reagieren eher ablehnend darauf. Gerade ersterer kritisiert den Verlust der klassischen Bildung und das reine Fokussieren aufs Geldverdienen, wobei es sich dabei wohl eher um eine schlichte Abneigung gegenüber dem Neuen handelt.

Die Zeit vergeht, während weiter schwer gespeist und getrunken wird. Man plaudert übers Geschäft und übers Kochen, scherzt und neckt sich. Hoffstede erzählt von seiner Italienreise, die er vor 15 Jahren unternommenen hat. Das Gespräch wechselt von da aus auf den Zustand des heruntergekommenen buddenbrookschen Gartens vorm Burgtor. Johann würde diesen gerne ordentlich zurechtschneiden lassen. Der Konsul wiederum bevorzugt den aktuellen, verwilderten Zustand, in dem er sich fühlt, als gehöre er der Natur und nicht umgekehrt.

Während die Gespräche dahinplätschern, bedient sich die arme Klothilda reichlich beim Essen, ausgestattet mit „dem instinktmäßig ausbeutenden Appetit der armen Verwandten am reichen Freitische”.

7. Kapitel 6

Erwähnte Personen

  1. 6xJohann
  2. 5xThomas
  3. 5xKonsulin
  4. 3xAntoinette
  5. 3xHoffstede
  6. 3xFamilie Buddenbrook
  7. 2xTony
  8. 2xChristian
  9. 2xPastor Wunderlich
  10. 2xKonsul
  11. 1xSchwester des Konsuls
  12. 1xFamilie Duchamps
  13. 1xHerr Kröger
  14. 1xHerr Grätjens

Erwähnte Orte

  1. 3xHaus in der Mengstraße
  2. 1xFrankfurt
  3. 1xHamburg
  4. 1xZweiter Keller (Haus in der Mengstraße)
  5. 1xKanzel (Marienkirche)
  6. 1xLübeck

Zusammenfassung

Am Tisch werden nun Pudding und teurer Wein serviert. Nacheinander bringen Pastor Wunderlich, Makler Grätjens und Herr Kröger Toasts auf die Buddenbrooks und deren Zukunft aus. Zuletzt trägt Hoffstede ein Gedicht vor, in dem auch er seinen Gastgebern Glück im neuen Haus wünscht und für das er kräftigen Beifall erntet.

8. Kapitel 7

Erwähnte Personen

  1. 8xGrabow
  2. 7xChristian
  3. 5xKonsulin
  4. 2xAntoinette
  5. 2xIda
  6. 1xHerr Köppen
  7. 1xHerr Kröger
  8. 1xFolgmädchen
  9. 1xJustus
  10. 1xPastor Wunderlich
  11. 1xJohann

Erwähnte Orte

  1. 1xSäulenhalle (Haus in der Mengstraße)
  2. 1xSpeisesaal (Haus in der Mengstraße)

Zusammenfassung

Die Anwesenden sind nun außerordentlich munter. Davon ausgenommen ist jedoch Christian, der in der Säulenhalle kauert, umringt von Doktor Grabow, der Konsulin und Ida. Das schwere Essen seiner reichen Familie ist ihm offenbar nicht bekommen: Er hat Verdauungsprobleme, die eine starke Übelkeit hervorrufen. Dabei betont er immer wieder, dass ihm verdammt schlecht sei, als würde er sich in seine Krankheit reinsteigern.

Grabow beschwichtigt, dass es nichts ernstes sei. Er verordnet etwas Taube und Franzbrot. Damit folgt er seinem Standardverfahren, denn immer wenn er gerufen wird, beruhigt er nur und empfiehlt stets Taube und Franzbrot gegen das Leiden. Die Ursachen der Beschwerden sieht er im ungesunden Lebensstil der reichen Kaufleute, welcher sich vor allem durch reichlich schweres Essen auszeichnet. Da aber niemand seiner Patienten darauf verzichten wird, bleibt ihm nichts weiter übrig als zu beschwichtigen.

9. Kapitel 8

Erwähnte Personen

  1. 21xKonsul
  2. 15xHerr Köppen
  3. 9xJustus
  4. 8xHerr Grätjens
  5. 7xGrabow
  6. 6xDoktor Langhals
  7. 4xHerr Langhals
  8. 4xHoffstede
  9. 3xLine
  10. 3xPastor Wunderlich
  11. 3xMoritz von Sachsen
  12. 2xFrau von Herr Köppen
  13. 2xJohann
  14. 2xMadame de Pompadour
  15. 1xTony
  16. 1xGrätjens
  17. 1xAntoinette
  18. 1xThomas
  19. 1xKonsulin
  20. 1xChristian
  21. 1xHerr Kröger
  22. 1xLudwig XIV.

Erwähnte Orte

  1. 5xBillardsaal (Haus in der Mengstraße)
  2. 4xLandschaftszimmer
  3. 3xDiele (Haus in der Mengstraße)
  4. 2xHof (Haus in der Mengstraße)
  5. 2xSpeisesaal (Haus in der Mengstraße)
  6. 2xVorplatz (Haus in der Mengstraße)
  7. 2xGarten (Haus in der Mengstraße)
  8. 1xKüche (Haus in der Mengstraße)
  9. 1xTravemünde
  10. 1xSäulenhalle (Haus in der Mengstraße)
  11. 1xGartenhaus (Haus in der Mengstraße)
  12. 1xZweiter Stock (Haus in der Mengstraße)
  13. 1xZwischengeschoß (Haus in der Mengstraße)
  14. 1xErstes Stockwerk im Rückgebäude (Haus in der Mengstraße)
  15. 1xRückgebäude (Haus in der Mengstraße)
  16. 1xHinterhaus (Haus in der Mengstraße)
  17. 1xKellern (Haus in der Mengstraße)
  18. 1xSt. Petersburg
  19. 1xZweiter Hof (Haus in der Mengstraße)
  20. 1xSchlafzimmer von Johann und Antoinette (Haus in der Mengstraße)
  21. 1xPortal (Haus in der Mengstraße)
  22. 1xWaschhaus (Haus in der Mengstraße)
  23. 1xWindfangtür (Haus in der Mengstraße)
  24. 1xHafen (Lübeck)
  25. 1xFrühstückszimmer (Haus in der Mengstraße)
  26. 1xSpeicher (Haus in der Mengstraße)
  27. 1xHaus in der Mengstraße
  28. 1xHolland
  29. 1xBäckergrube
  30. 1xSchleswig-Holstein
  31. 1xHamburg
  32. 1xMädchenkammern (Haus in der Mengstraße)
  33. 1xEngland
  34. 1xMecklenburg

Zusammenfassung

Das Essen ist beendet. Der Konsul, Justus, Senator Langhals, Herr Köppen, Makler Grätjens und Doktor Grabow machen sich auf zum Billardsaal. Der Rest geht ins Landschaftszimmer, wo etwas Musik gemacht wird. Der Konsul wäre gerne geblieben, um träumerisch der Musik zuzuhören, muss aber seiner Wirtspflicht nachkommen und die Gäste unterhalten.

Der Billardsaal liegt im Rückgebäude des Hauses. Der Konsul führt seine Gäste durch die Diele, vorbei an der Küche, den Kellern und Mädchenkammer nach draußen. Dort gehen sie über den ersten Hof, auf dem das Waschhaus zu finden ist und an den der Garten mit dem Gartenhaus grenzt. Sie erreichen den zweiten Hof, dann das Rückgebäude, gehen in dessen erstes Stockwerk und betreten den Billardsaal.

Dort beginnen sie mit dem Billardspiel. Draußen regnet und windet es noch immer stark, wodurch etwas Sorge um eines der Lübecker Schiffe aufkommt. Sie sprechen über den kürzlich gegründeten Zollverein (ein Zusammenschluss verschiedener deutscher Einzelstaaten zur Schaffung eines gemeinsamen Binnenmarktes). Der Konsul ist begeistert von diesem. Im Moment liefen die Geschäfte eher dürftig, daher solle Lübeck möglichst bald beitreten, um so besser nach Mecklenburg und Schleswig-Holstein exportieren zu können. Herr Köppen ist völlig entgegengesetzter Meinung. Er findet, dass die Stadt niemals ihre Unabhängigkeit aufgeben sollte. Wutschnaubend droht er mit einem Konflikt, sollte der Senat einen Beitritt in Erwägung ziehen.

Gerade rechtzeitig, bevor die Lage völlig eskaliert, kommen Hoffstede und Pastor Wunderlich ins Zimmer. Hoffstede sagt einen kleinen Reim auf, der damals wohl als unflätig wahrgenommen wurde. Seinen Zweck jedoch erreicht er: Die Laune verbessert sich wieder und die Herren können so noch einen angenehmen Abend miteinander verbringen.

10. Kapitel 9

Erwähnte Personen

  1. 6xKonsul
  2. 3xHerr Kröger
  3. 2xHerr Köppen
  4. 2xFrau von Herr Köppen
  5. 2xJohann
  6. 2xTrina
  7. 1xAntoinette
  8. 1xFrau von Herr Kröger
  9. 1xHoffstede
  10. 1xKonsulin
  11. 1xDoktor Langhals
  12. 1xChristian
  13. 1xHerr Grätjens
  14. 1xFamilie Kröger
  15. 1xGrabow
  16. 1xPastor Wunderlich
  17. 1xIda

Erwähnte Orte

  1. 4xHaustür (Haus der Mengstraße)
  2. 3xMengstraße
  3. 2xHaus in der Mengstraße
  4. 2xSpeisesaal (Haus in der Mengstraße)
  5. 2xTrave
  6. 2xDiele (Haus in der Mengstraße)
  7. 1xWindfangtür (Haus in der Mengstraße)
  8. 1xLandschaftszimmer
  9. 1xMarienkirche
  10. 1xSäulenhalle (Haus in der Mengstraße)
  11. 1xZwischengeschoß (Haus in der Mengstraße)

Zusammenfassung

Gegen 22 Uhr begleitet der Konsul die Gäste nach draußen. Herr und Frau Kröger fahren in einer luxuriösen Kutsche davon. Die anderen machen sich zu Fuß auf den Weg. Der Konsul wirft noch einen Blick auf die Fassade des Hauses, wo der Schriftzug "dominus providebit" (Der Herr wird vorsorgen) prangt. Dann geht er rein und macht sich auf dem Weg zu Johann im Speisesaal.

11. Kapitel 10

Erwähnte Personen

  1. 26xJohann
  2. 22xKonsul
  3. 12xGotthold
  4. 5xSchwester des Konsuls
  5. 3xEhemann der Schwester des Konsuls
  6. 3xFamilie Buddenbrook
  7. 2xFrau Stüwing
  8. 1xKapitän Kloht

Erwähnte Orte

  1. 5xHaus in der Mengstraße
  2. 2xFrankfurt
  3. 2xZweiter Stock (Haus in der Mengstraße)
  4. 1xSäulenhalle (Haus in der Mengstraße)
  5. 1xZwischengeschoß (Haus in der Mengstraße)
  6. 1xRiga

Zusammenfassung

Der Konsul ist nun bei Johann im Speisesaal. Er holt den Brief Gottholds heraus. Sofort verfinstert sich Johanns bisher gute Laune. Schon die Handschrift des Briefes drückt Abtrünnigkeit und Rebellion aus.

Johann beginnt zu lesen. Gotthold beklagt sich darüber, dass sein zweiter Brief bezüglich des neuen Hauses gar nicht erst beantwortet wurde. Er glaubt, dass seine Heirat mit Frau Stüwing nach wie vor Johann in seinem Stolz verletze. Zudem spekuliert er, dass vielleicht der Konsul oder Antoinette gegen ihn intrigieren. Unabhängig davon betrachte er sich selbst aber nicht als enterbt. Daher verlange er 33.335 Kurantmark Entschädigungssumme für den Anteil am Haus (ein Drittel des Kaufpreises). Darauf nicht einzugehen sei unchristlich.

Zornig wirft Johann den Brief weg und beklagt sich über Gottholds Geldgier. Der Konsul wiederum reagiert bedrückt darauf, dass ihm eine Intrige und zudem unchristliches Verhalten vorgeworfen werde. Als Teilhaber der Firma muss er von der Zahlung der Entschädigungssumme abraten. Gleichzeitig will er aber auch ein guter Christ sein und sich seinem Bruder gegenüber liebevoll zeigen. Eine Familie sollte seiner Meinung nach zusammenhalten, andernfalls drohe Übel. Johann hält die Bedenken des Konsuls für Quatsch und betrachtet Gotthold einzig als widerspenstigen Jungen. Er habe einst dessen nicht standesgemäße Heirat mit Frau Stüwing explizit verboten. Als sich sein Sohn darüber hinwegsetzte, habe er diesem 100.000 Kurantmark Mitgift gezahlt, dessen Erbe auf weitere 100.000 fixiert und die Beziehung zu ihm abgebrochen.

Der Konsul rechnet durch, wie viel es kosten würde, an Gotthold die Entschädigungssumme auszuzahlen (dies würde die Höhe der Entschädigung an die Schwester in Frankfurt beeinflussen). Gottholds Wunsch zu übergehen würde der Firma direkt viel Geld sparen. Besonders gravierend jedoch sei der indirekte Faktor: Nach Johanns Tod könnte Gotthold auf diese Entschädigungssumme verweisen und daraus ableiten, dass sein Erbe doch nicht fixiert sei. Das Risiko gehe daher in die Hunderttausende. Er rät entsprechend von der Zahlung ab. Mit dieser Aussage ist Johann zufrieden und so gehen sie ins Bett, während es draußen noch immer regnet und windet.

12. Zitate aus Teil 1

SeiteTypTextstelleErläuterung / Notiz
S.14u - S.15oZitat[Hoffstede:] "Thomas, das ist ein solider und ernster Kopf; er muß Kaufmann werden, darüber besteht kein Zweifel. Christian dagegen scheint mir ein wenig Tausendsassa zu sein, wie? ein wenig _Incroyable_ ... Allein ich verhehle nicht mein _engouement_. Er wird studieren, dünkt mich; er ist witzig und brillant veranlagt ..."
Hier wird bereits die spätere Entwicklung von Thomas und Christian angedeutet. Thomas wird in der Tat Kaufmann werden und die Firma Buddenbrook leiten. Christian hingegen wird die Rolle des unkontrollierten, albernen Nichtsnutzes zufallen. Er wird nicht studieren.
S.18oNotiz... Der jüngere Hausherr hatte, als der allgemeine Aufbruch begann, mit der Hand nach der linken Brustseite gegriffen, wo ein Papier knisterte, das gesellschaftliche Lächeln war plötzlich von seinem Gesicht verschwunden, um einem gespannten und besorgten Ausdruck Platz zu machen, und an seinen Schläfen spielten, als ob er die Zähne aufeinander bisse, ein paar Muskeln. ...
Die Zähne haben in dem Buch symbolische Bedeutung. Die Formulierung "als ob er die Zähne aufeinander bisse" signalisiert, dass der Inhalt des Briefes für die Buddenbrooks alles andere als erfreulich ist und ihnen langfristig Probleme bereiten wird.
S.19u - S.20oZitat[Der Konsul:] Ich bin persönlich interessiert, und deshalb müßte ich sagen: Vater, bezahle [das Geld an Gotthold]. Aber ich bin auch Associé, ich habe die Interessen der Firma zu vertreten, und wenn Papa nicht glaubt, einem ungehorsamen und rebellischen Sohn gegenüber die Verpflichtung zu haben, dem Betriebskapital die Summe zu entziehen ... Es handelt sich um mehr als elftausend Kuranttaler. Das ist gutes Geld ... Nein, nein, ich kann nicht zuraten ... aber auch nicht abraten.
Hier beschreibt der Konsul einen Konflikt: Einerseits will er ein gutes Verhältnis zu Gotthold haben und fair mit ihm umgehen, da dieser ein naher Verwandter ist. Andererseits würde diese Freundlichkeit der Firma Buddenbrook sehr viel Geld kosten. Dieser Konflikt zwischen emotionalen und geschäftlichen Interessen zieht sich durch sein ganzes Leben und tritt immer wieder zutage.
S.21m-uZitat[Pastor Wunderlich:] "Wann ist das Haus noch gebaut worden?" (...) "Zweiundachtzig", bestätigte, sich vorbeugend, der Konsul, (...) "1682, im Winter, ist es fertig geworden. Mit Ratenkamp & Komp. fing es damals an, aufs glänzendste bergauf zu gehen ... Traurig, dieses Sinken der Firma in den letzten zwanzig Jahren ..."
Vorausdeutung auf die Zukunft der Familie Buddenbrook: Es ist kein Zufall, dass sie ausgerechnet in das Haus einer Familie gezogen sind, die kürzlich bankrott gegangen ist. Auch mit ihr wird es bald bergab gehen.
S.22mZitat[Makler Grätjens:] "(...) Sie haben keine Vorstellung ... Wer hat auch nur das Lager [der Firma Ratenkamp] kontrolliert? Geelmaack vielleicht? Sie haben da wie die Ratten gehaust, jahraus, jahrein! Aber Ratenkamp kümmerte sich um nichts ..." "Er war wie gelähmt", sagte der Konsul.
Das erinnert stark an Thomas später, der sich ebenfalls "wie gelähmt" fühlen wird und nicht mehr im Stande sein wird, zum Wohle der Firma zu handeln.
S.22m-uZitat[Konsul: Dietrich Ratenkamp] ging wie unter einem Drucke einher, und ich glaube, man kann diesen Druck begreifen. Was veranlaßte ihn, sich mit Geelmaack zu verbinden, der bitterwenig Kapital hinzubrachte, und dem niemand den besten Leumund machte? Er muß das Bedürfnis empfunden haben, einen Teil der furchtbaren Verantwortlichkeit auf irgend jemanden abzuwälzen, weil er fühlte, daß es unaufhaltsam zu Ende ging ...
Auch Thomas wird später einen Gesellschafter mit in das Unternehmen holen, der nicht viel Kapital vorweisen kann und der am Ende der Firma mehr schadet als hilft.
S.27u - S.28oZitat[Der Konsul:] "Ich begreife es nicht, ich begreife nicht die Bewunderung für diesen Unmenschen [Napoleon]! Als christlicher Mann, als Mensch von religiösem Empfinden finde ich in meinem Herzen keinen Raum für ein solches Gefühl." Sein Gesicht hatte einen stillen und schwärmerischen Ausdruck angenommen, ja, er hatte sogar den Kopf ein wenig auf die Seite gelegt (...)
Der Konsul lebt seine emotionale, verträumte Seite über die Religion aus. Im Vergleich zu seinen Eltern ist er wesentlich religiöser.
S.34u - S.35oZitat»Mir ist übel, Mama, mir ist verdammt übel!« wimmerte Christian, während seine runden tiefliegenden Augen über der allzugroßen Nase unruhig hin und her gingen. Er hatte das »verdammt« nur aus übergroßer Verzweiflung hervorgestoßen, die Konsulin aber sagte: »Wenn wir solche Worte gebrauchen, straft uns der liebe Gott mit noch größerer Übelkeit!« (...) »Ich will keine Taube!« rief Christian außer sich. »Ich will nie--mals wieder etwas essen! Mir ist übel, mir ist verdammt übel!« Das starke Wort schien ihm geradezu Linderung zu bereiten, mit solcher Inbrunst stieß er es hervor.
An dieser Stelle wird erstmals Christians Hang zur Hypochondrie angedeutet. Dieser wird im Laufe der Zeit immer stärker und stärker werden, weswegen er entsprechend immer mehr und mehr Krankheiten bei sich beobachten wird.

13. Glossar zu Teil 1

SeiteTextstelleErläuterung / Übersetzung
S.7o... Kapitel »Was ist das. -- Was -- ist das ...« »Je, ...
Tony muss hier einen Ausschnitt aus dem Katechismus aufsagen, ein Handbuch zur Unterweisung in den Grundfragen des christlichen Glaubens, siehe http://www.ekd.de/glauben...leiner_katechismus_2.html
S.7o... »Je, den Düwel ook, _c'est ...
Teufel, siehe Teufel
S.7m... ganz leichter changierender Seide, den ...
Hier: Die Farbe des Kleides ist abhängig vom Beleuchtungswinkel, siehe Changieren
S.8o... den Katechismus mokieren zu können, ...
Sich spöttisch oder abfällig äußern, siehe mokieren
S.8m... auf den Tressenbesatz zwischen den ...
Tressen: Dünne Streifen auf der Kleidung, zum Beispiel aus Goldfäden, siehe Tressen
S.8u... einen kleinen, sammetnen Pompadour auf ...
Aus Samt gefertigt, siehe Samt
S.8u... kleinen, sammetnen Pompadour auf dem ...
Handtasche, siehe Pompadour (Handtasche)
S.9o... außerordentlich zartweißer Teint mit vereinzelten ...
Hautfarbe, siehe Teint
S.9m... Ihr kurzes Mieder mit hochgepufften ...
Ein Kleidungsstück, das den Oberkörper eng umschließt (zum Beispiel ein Korsett), siehe Mieder
S.9m... mit einem Atlasband, an dem ...
Atlas: Schwerer, glänzender Seidenstoff, siehe Atlas (Gewebe)
S.9m... trug einen zimmetfarbenen Rock mit ...
zimmet: rötlich ?
S.9m... die steifen Vatermörder, in die ...
Hoher Stehkragen, siehe Vatermörder
S.10u... bedeckt mit Nippes. Durch ...
Kleine Ziergegenstände, siehe Nippes (Kunsthandwerk)
S.13o... in geblümtem Kattunkleidchen, mit glanzlosem, ...
Kattun: Glatter, dichter Stoff, der zu diesem Zeitpunkt sehr viel hergestellt wurde, siehe Kattun
S.14o... mit einem Chorale ein: pang! ...
Eine einfache Melodie mit sehr ähnlichen Klängen, siehe Choral
S.15o... ein wenig Tausendsassa zu sein, ...
Alleskönner, siehe Tausendsassa
S.15o... ein wenig _Incroyable_ ... Allein ...
unfassbar (hier wohl im Sinne von "unvorhersehbar"), siehe unfassbar
S.15o... nicht mein _engouement_. Er wird ...
Starkes Interesse, Begeisterung, vgl. http://translate.google.de/#fr/de/engouement
S.15o... Tabaksdose. »'n Aap is hei! Soll er ...
Plattdeutsch: "Ein Affe ist er!" (?)
S.16o... Tintenfaß aus Sevres-Porzellan in Gestalt ...
Teures Porzellan aus einer Manufaktur in Sèvres (Frankreich), siehe Manufacture royale de porcelaine de Sèvres
S.17m... eine große, distinguierte Erscheinung, trug ...
Vornehm, betont gepflegtes Auftreten, sich von anderen abhebend, siehe distinguiert
S.18u... Junge. Er kapriziert sich auf ...
Sich willkürlich und starr auf etwas festlegen, siehe kaprizieren
S.19o... bin schließlich Associé. Und dann ...
hier: Gesellschafter/Teilhaber der Firma Buddenbrook
S.20o... ist mir _désagréable_ ...« ...
S.20m... hohen, vergoldeten Kandelaber acht Kerzen, ...
Armleuchter, siehe Kandelaber
S.20m... ein italienischer Golf, dessen blaudunstiger ...
Eine größere Meeresbucht, siehe Golf (Meer)
S.20m... in rotem Damast standen an ...
Gewebe mit feinen Mustern, aufwendig herzustellen, siehe Damast
S.21u... sich in jovialem und etwas ...
Gönnerhaft, siehe jovial
S.23o... »Na, _assez_, Jean«, sagte ...
S.23m... Die Meißener Teller mit ...
Meißener Porzellan: Teures Porzellan von hoher Qualität, siehe Meißener Porzellan
S.24m... mit der Kopfrose, und Madame ...
Gürtelrose am Kopf (?), zur Gürtelrose siehe Herpes Zoster
S.24u... und ihre _coiffure_ ist eine ...
S.24u... in die Trave!´« »`Behüte!´ ...
Die Trave ist ein Fluss in Lübeck, siehe Trave
S.25u... ich und ziele auf den _point d'honneur_. `Sollte die ...
Hier: ziele auf die Ehre / erwecke sein Ehrgefühl, vgl. http://translate.google.d.../#fr/de/point%20d'honneur
S.25u... mit Ihrer glänzenden Charge vereinbaren?... Die ...
Höherer Dienstgrad im Militär, siehe Charge (Militär)
S.26m... übernahm das Tranchieren. Die Ellenbogen ...
Fachgerechtes Zerlegen von Fleisch, siehe tranchieren
S.26m... Ellenbogen in legerer Weise erhoben, ...
Ohne besondere Anstrengung, siehe leger
S.26u... Schloßhofe der Tuilerien, letzterer zu ...
Ehemals prächtiger Palast in Paris, siehe Palais des Tuileries
S.27o... Er hasardierte den ganzen ...
Hier wohl im Sinne von "hat Glücksspiel mit ihnen getrieben", siehe hasardieren
S.27o... `_N'est-ce pas, Rapp_´, sagte er, ...
Jean Rapp: Wichtiger General Napoleons und zeitweilig Gouverneur von Danzig, siehe Jean Rapp
S.27m... des Mannes, der den Herzog von Enghien ermordete, der in ...
Napoleon ließ den Herzog von Enghien nach einer aufgedeckten Verschwörung aus der Markgraf Baden entführen und wegen Hochverrats erschießen, um so ein Exempel zu statuieren, siehe Louis Antoine Henri de Bourbon-Condé, duc d’Enghien
S.27m... Enghien ermordete, der in Ägypten die achthundert Gefangenen niedermetzelte ...« ...
Vielleicht ist hier die Exekution von ungefähr 2000 Aufständischen in Kairo am 22. und 23. Oktober 1798 durch Napoleon gemeint, Ägyptische Expedition
S.28o... mehr für Louis Philipp«, fügte er ...
Von 1830 bis 1848 König von Frankreich, siehe Louis-Philippe
S.28o... ein bißchen mokant ... »Eine ...
Spöttisch, sarkastisch, siehe mokant
S.28o... von der Juli-Monarchie bei Gott ...
Zeit der Herrschaft unter Louis-Phillipe I., hatte anfangs das Ziel, dem Volk mehr Macht zukommen zu lassen, siehe July Monarchy
S.28o... des französischen Konstitutionalismus zu den ...
Gesellschaftsform, in der die Rechte und Pflichten der Staatsgewalt (besonders des Monarchen) und der Bürger in einer Verfassung festgelegt sind, siehe Konstitutionalismus
S.28m... sind plötzlich Bêtisen, und alle ...
S.30u... Drescher, die Dirn ...« ...
Mädchen (abwertend), siehe Dirn
S.31m... Bordeaux, zwei Bouteillen, du?« Und ...
Schlanke Weinflasche, siehe Bouteille
S.31m... traubensüße alte Malvasier in die ...
Rebsorte, siehe Malvasier
S.34u... »Eine kleine Indigestion ... nichts ...
Störung der Verdauung, siehe Indigestion
S.35o... seinem langsamen, pedantischen Amtstone fort: ...
Übertrieben genau, kleinlich, siehe pedantisch
S.38m... »Eine Karambolage, Herr Senator?« ...
Eine Spielweise im Billard, siehe Carambolage
S.39o... viel schlimmer, als in St. Petersburg die große Wasserflut war ... Na, ...
1824 wurde St. Petersburg von einer schweren Sturmflut heimgesucht, die ca. 10.000 getötet hat, siehe 1824#Katastrophen
S.39o... man vom Zollverein zu sprechen ...
Zusammenschluss von Staaten des Deutschen Bundes für den Bereich der Zoll- und Handelspolitik, Lübeck ist zu diesem Zeitpunkt dem Verein noch nicht beigetreten, siehe Deutscher Zollverein
S.39m... mit deinem Rotspohn, Köppen! Und ...
Rotwein, siehe Rotspon
S.40u... »Als Sachsens Marschall einst die ...
Moritz von Sachsen: Deutscher Feldherr und Kriegstheoretiker, siehe Moritz von Sachsen (1696–1750)
S.40u... Marschall einst die stolze Pompadour Im goldnen ...
Eine Mätresse von König Ludwig XIV., siehe Madame de Pompadour
S.40u... Im goldnen Phaeton -- vergnügt ...
Eine Art von Kutsche, siehe Phaeton (Kutsche)
S.41u... ihre majestätische Equipage, die schon ...
Kutsche (einschließlich Kutscher und Pferde), siehe Equipage
S.42o... mit fünffacher Pelerine, einen weitschweifigen ...
Schulterumhang, siehe Pelerine
S.42u... stand: -- »_Dominus providebit._« Während er ...
S.43o... Buddenbrooks. Seine rüstige Gestalt, an ...
Körperlich leistungsfähig, siehe rüstig
S.43u... jetzt nicht ennuyieren wollen ...
ärgern, stören, siehe ennuyieren
S.43u... Mann von _conduite_, dein Herr ...
S.44m... =Entrüstung= zu ästimieren, welche ich ...
Wertschätzen, siehe ästimieren
S.45o... Hand zu refüsieren, mir irgendeine ...
Verweigern, ablehnen, abschlagen; siehe refüsieren
S.45u... mir kein Pläsier macht, dir ...
Vergnügen, Spaß; siehe Pläsier
S.45u... dir diese Litanei noch einmal ...
Hier: abwartend für eine immer wieder vorgebrachte Klage, siehe Litanei
S.46o... sage ich. _N'en parlons plus_, Punktum! Ins ...
S.46o... Ins Bett! _En avant!_« Eine Flamme ...
S.46u... die gröbsten Sottisen ins Haus ...
Abfällige, verletzende Bemerkung; siehe Sottise
S.46u... ich, was _faux-frais_ sind, -- ...
S.46u... mir diesen exaltierten Schlingel von ...
Aufgeregt, leidenschaftlich; siehe exaltiert
S.47o... Trotz, diese Mesalliance einging, da ...
Nicht standesgemäße Ehe, siehe Mesalliance
S.47o... ich ihm: _Mon très cher fils_, du heiratest ...
S.48o... Possen! Ein obstinater Junge ...« ...
Widerspenstig, siehe obstinat
S.48u... also! Punktum! _N'en parlons plus! En avant!_ Ins Bett!« Das ...
Genug geredet jetzt, ab in's Bett!, siehe http://translate.google.d...ons%20plus!%20En%20avant!
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