sechster Auftritt (Thema: Nathan der Weise)

Inhaltsangabe zum sechsten Auftritt aus dem fünften Aufzug aus "Nathan der Weise" von Lessing

Schnellübersicht
  • Recha ist im Harem von Sittah. Sittah begrüßt Recha schmeichelnd und freundlich.
  • Sie kommen auf das Thema "lesen" zu sprechen. Recha erklärt, dass sie kaum lesen könne - für Bücher würde es jedenfalls nicht reichen. Dies läge daran, dass Nathan nicht viel von Büchern hielte. Was sie wisse, das habe sie alles von Nathan gelernt.
  • Sie vermutet, dass auch Sittah bisher nicht viele oder gar keine Bücher gelesen hat, da sie sich recht natürlich verhält und laut Nathan diese natürliche Art mit der Zeit verschwinde, wenn man Bücher liest. Sittah bestätigt, Rechas Vermutung und Nathans Meinung über Bücher.
  • Recha beginnt zu weinen und wirft sich Sittah vor die Füße. Der verwunderten Sittah sagt sie, dass Daja versuche, ihr Nathan als Vater zu nehmen und durch einen anderen (christlichen) auszutauschen.
  • Auf Nachfrage erzählt sie mehr über Daja: Daja habe sie in ihrer Kindheit gepflegt und sich um sie gekümmert wie eine Mutter. Sie sei aber eine christliche "Schwärmerin" und glaube, dass das Christentum der einzig wahre Weg sei.
  • Recha berichtet außerdem davon, dass Daja sie auf dem Weg hin zum Palast des Sultans durch einen christlichen Tempel geführt und ihr dort davon erzählt habe, dass sie in Wirklichkeit eine Christin sei - und Nathan nicht ihr wahrer Vater.
  • Saladin kommt daraufhin herein.


1. Ort


Der Harem von Sittah.


2. Personen


  • weiblich Sittah (Schwester von Saladin)
  • weiblich Recha
  • maennlich Nathan (nicht aktiv, wird nur erwähnt)
  • maennlich Sultan Saladin (nicht aktiv, wird nur erwähnt)
  • weiblich Daja (nicht aktiv, wird nur erwähnt)


3. Was passiert vorher/nachher?


Vorher:
Sultan Saladin wurde in seinem Palast die Botschaft überbracht, dass das erwartete Geld aus Ägypten nun endlich angekommen sei. Dieses schickte er größtenteils sofort weiter in den Libanon, wo sein Vater zu diesem Zeitpunkt war.
Zum selben Zeitpunkt lief der Tempelherr in Gedanken versunken vor Nathans Haus auf und ab. Er wunderte sich über sein eigenes übertriebenes Verhalten und kam zu der Auffassung, dass die Art wie Nathan Recha erzogen hat, sie interessanter gemacht hat.
Er konnte daraufhin sehen, wie Nathan mit dem Klosterbruder aus seinem Haus kam. Der Klosterbruder erzählte Nathan währenddessen, dass es der Tempelherr war, der dem Patriarchen von Nathan und Recha erzählt hat.
Als der Klosterbruder weg war, fing der Tempelherr Nathan ab. Er entschuldigte sich bei diesem für sein Verhalten und gestand seinen Besuch beim Patriarchen. Erneut bat er um eine Heirat mit Recha, auch um sie vor dem Patriarchen zu schützen. Nathan sagte dem Tempelherrn, er solle Rechas Bruder um die Erlaubnis für die Heirat bitten. Dann machten sie sich auf dem Weg zum Palast des Sultans.

Nachher:
Anschließend bittet Recha den Sultan darum, ihren Vater zu verschonen bzw. zu beschützen. Der Sultan versucht sie zu beruhigen und erinnert sie daran, nicht nur nach ihrem Vater, sondern auch nach anderen Männern Ausschau zu halten.
In einem gemeinsamen Gespräch zwischen Nathan, Sittah, dem Sultan, Recha und dem Tempelherrn offenbart Nathan, dass der Tempelherr Rechas Bruder sei und er daher die Heirat verhindert hat.


4. wichtige Textstellen


Zitat: V, 6
Recha:

Ach! die arme (..) [Daja] - ich sag dir's ja
Ist eine Christin; - muß aus Liebe quälen;
Ist eine von den Schwärmerinnen, die
Den allgemeinen, einzig wahren Weg
Nach Gott zu wissen wähnen!
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