Schnellübersicht
Der fünfte Auftritt spielt nicht mehr - wie die vorherigen - bei Nathans Haus, sondern auf einem nahe gelegenen Platz unter Palmen. Dort spricht der Tempelherr mit einem Klosterbruder.
Zunächst erahnt der Tempelherr einen der Wünsche des Klosterbruders: Dieser hätte nämlich gerne eine Spende. Der Tempelherr kann allerdings selbst nur leere Taschen vorweisen und daher auch kein Geld vergeben. Derzeit ist er so arm, dass er sich von Datteln ernähren muss, die in der Umgebung wachsen - wenngleich ihn dies offenbar aber nicht sonderlich stört.
Schnell wird allerdings danach klar, dass die Spende nicht der eigentliche Grund des Klosterbruders war, den Tempelherrn aufzusuchen. Stattdessen kam er im Auftrag des Patriarchen (bei der Gelegenheit kritisiert der Tempelherr den einfältigen Gehorsam des Klosterbruders).
Der Patriarch wolle zunächst wissen, weshalb der Tempelherr als einziger unter vielen Soldaten von Saladin begnadigt wurde. Der Tempelherr selbst weiß hier allerdings auch keine rechte Antwort: Er sei bereits auf seine Hinrichtung vorbereitet gewesen als der Sultan urplötzlich dazwischenging und ihn mit Tränen in den Augen begnadigt habe. Danach sei Saladin ohne eine Erklärung abzugeben gegangen.
Zusätzlich lässt der Patriarch ausrichten, dass er dem Tempelherrn anbietet, einen wichtigen Brief zu überbringen. Dieser Brief enthält offenbar Informationen über die Armee des Sultans Saladin, sowie über ihr mögliches strategisches Vorgehen im Falle eines Krieges. Der Brief solle zu König Philipp in Europa gebracht werden, damit dieser dann die Gefahr abschätzen könnte, die vom Sultan ausgeht. Bei der Gelegenheit könnte der Tempelherr auch gleichzeitig noch seine eigenen Eindrücke von der militärischen Ausstattung der Stadt Jerusalem weitergeben, denn offenbar ist er der einzige Tempelherr, der sich frei in der Stadt bewegen darf.
Der dritte Wunsch des Patriarchen geht sogar noch weiter: Der Tempelherr solle Anführer einer kleinen Gruppe von Attentätern werden, um zusammen den Sultan zu töten. Anscheinend haben Kundschafter nämlich herausgefunden, wo einer der wichtigsten Festungen des Sultans liegt (wichtig aufgrund des Schatzes dort sowie des militärischem Geräts). Von Zeit zu Zeit solle der Sultan die Festung besuchen - und auf dem Weg dorthin sehr schlecht bewacht sein, wo die Attentäter dann wiederum leichtes Spiel hätten.
Der Tempelherr lehnt allerdings alle diese Vorschläge bzw. Aufträge ab. Insbesondere beim dritten (Ermordung des Sultans Saladin) macht er dies sehr deutlich, denn er empfindet sich in der Schuld des Sultans, nun, da er von diesem begnadigt worden ist. Auch die Hinweise darauf, dass die Erfüllung dieser Aufträge dem Christentum sehr helfen und dass er dafür entsprechend im Jenseits reich belohnt werden würde, beeindrucken den Tempelherrn nicht.
Weiterhin weist der Tempelherr darauf hin, dass es ein Widerspruch wäre, wenn Gott ihn zwar zum Teil wie einen Bruder Saladins geschaffen hätte, er aber dann trotzdem Saladin töten sollte. Der Klosterbruder geht daraufhin, fügt aber vorher noch an, dass er durchaus erfreut über die Ablehnung des Tempelherrn ist und dass er selbst die Entscheidungen des Patriarchen ebenfalls kritisch betrachtet.
- Die Szene findet auf einem Platz unter Palmen statt. Der Tempelherr spricht mit einem Klosterbruder.
- Der Klosterbruder hätte gerne eine Geldspende vom Tempelherr. Dieser hat aber selber kein Geld.
- Der Klosterbruder berichtet, dass er geschickt wurde, um die Fähigkeiten und das Verhalten des Tempelherrn zu untersuchen.
- Der Patriarch habe ihn damit beauftragt. Er wolle wissen, ob der Tempelherr fähig (und bereit dazu) wäre, einen militärischen, geheimen Brief zu überbringen.
- Außerdem wolle der Patriarch wissen, weshalb der Tempelherr vom Sultan Saladin begnadigt worden ist.
- Weiterhin wolle der Patriarch den Tempelherrn zum Anführer einer Gruppe von Attentätern machen, die den Sultan töten sollen.
- Der Tempelherr weiß nicht weshalb er begnadigt wurde - er meint aber, aufgrund der Begnadigung in Saladins Schuld zu stehen. Daher lehnt er die Wünsche des Patriarchen ab.
- Der Klosterbruder findet die Ablehnung des Tempelherrn richtig und und geht daraufhin.
1. Personen
- Tempelherr
- Klosterbruder
- Patriarch (nicht aktiv, wird nur erwähnt)
- Sultan Saladin (nicht aktiv, wird nur erwähnt)
- König Philipp (nicht aktiv, wird nur erwähnt)
- Recha (nicht aktiv, wird nur erwähnt)
2. Inhaltsangabe
Der fünfte Auftritt spielt nicht mehr - wie die vorherigen - bei Nathans Haus, sondern auf einem nahe gelegenen Platz unter Palmen. Dort spricht der Tempelherr mit einem Klosterbruder.
Zunächst erahnt der Tempelherr einen der Wünsche des Klosterbruders: Dieser hätte nämlich gerne eine Spende. Der Tempelherr kann allerdings selbst nur leere Taschen vorweisen und daher auch kein Geld vergeben. Derzeit ist er so arm, dass er sich von Datteln ernähren muss, die in der Umgebung wachsen - wenngleich ihn dies offenbar aber nicht sonderlich stört.
Schnell wird allerdings danach klar, dass die Spende nicht der eigentliche Grund des Klosterbruders war, den Tempelherrn aufzusuchen. Stattdessen kam er im Auftrag des Patriarchen (bei der Gelegenheit kritisiert der Tempelherr den einfältigen Gehorsam des Klosterbruders).
Der Patriarch wolle zunächst wissen, weshalb der Tempelherr als einziger unter vielen Soldaten von Saladin begnadigt wurde. Der Tempelherr selbst weiß hier allerdings auch keine rechte Antwort: Er sei bereits auf seine Hinrichtung vorbereitet gewesen als der Sultan urplötzlich dazwischenging und ihn mit Tränen in den Augen begnadigt habe. Danach sei Saladin ohne eine Erklärung abzugeben gegangen.
Zusätzlich lässt der Patriarch ausrichten, dass er dem Tempelherrn anbietet, einen wichtigen Brief zu überbringen. Dieser Brief enthält offenbar Informationen über die Armee des Sultans Saladin, sowie über ihr mögliches strategisches Vorgehen im Falle eines Krieges. Der Brief solle zu König Philipp in Europa gebracht werden, damit dieser dann die Gefahr abschätzen könnte, die vom Sultan ausgeht. Bei der Gelegenheit könnte der Tempelherr auch gleichzeitig noch seine eigenen Eindrücke von der militärischen Ausstattung der Stadt Jerusalem weitergeben, denn offenbar ist er der einzige Tempelherr, der sich frei in der Stadt bewegen darf.
Der dritte Wunsch des Patriarchen geht sogar noch weiter: Der Tempelherr solle Anführer einer kleinen Gruppe von Attentätern werden, um zusammen den Sultan zu töten. Anscheinend haben Kundschafter nämlich herausgefunden, wo einer der wichtigsten Festungen des Sultans liegt (wichtig aufgrund des Schatzes dort sowie des militärischem Geräts). Von Zeit zu Zeit solle der Sultan die Festung besuchen - und auf dem Weg dorthin sehr schlecht bewacht sein, wo die Attentäter dann wiederum leichtes Spiel hätten.
Der Tempelherr lehnt allerdings alle diese Vorschläge bzw. Aufträge ab. Insbesondere beim dritten (Ermordung des Sultans Saladin) macht er dies sehr deutlich, denn er empfindet sich in der Schuld des Sultans, nun, da er von diesem begnadigt worden ist. Auch die Hinweise darauf, dass die Erfüllung dieser Aufträge dem Christentum sehr helfen und dass er dafür entsprechend im Jenseits reich belohnt werden würde, beeindrucken den Tempelherrn nicht.
Weiterhin weist der Tempelherr darauf hin, dass es ein Widerspruch wäre, wenn Gott ihn zwar zum Teil wie einen Bruder Saladins geschaffen hätte, er aber dann trotzdem Saladin töten sollte. Der Klosterbruder geht daraufhin, fügt aber vorher noch an, dass er durchaus erfreut über die Ablehnung des Tempelherrn ist und dass er selbst die Entscheidungen des Patriarchen ebenfalls kritisch betrachtet.
3. wichtige Textstellen
Zitat: I, 5 (am Anfang)
Zitat: I, 5 (etwa Mitte)
Zitat: I, 5 (gegen Ende)
Klosterbruder:
[Der Patriarch schließt aus der Begnadigung]
Daß Gott zu großen, großen Dingen Euch
Müss' aufbehalten haben.
Tempelherr:
Ja, zu großen!
Ein Judenmädchen aus dem Feu'r zu retten;
Auf Sinai neugier'ge Pilger zu
Geleiten; und dergleichen mehr.
Zitat: I, 5 (etwa Mitte)
Klosterbruder:
Ich hab mich oft gewundert,
Wie doch ein Heiliger, der sonst so ganz
Im Himmel lebt, zugleich so unterrichtet
Von Dingen dieser Welt zu sein herab
Sich lassen kann.
Zitat: I, 5 (gegen Ende)
Tempelherr:
Wie? die Natur hätt' auch nur einen Zug
Von mir in deines Bruders Form gebildet:
Und dem entspräche nichts in meiner Seele?
Was dem entspräche, könnt' ich unterdrücken,
Um einem Patriarchen zu gefallen? -
Natur, so leugst du nicht! So widerspricht
Sich Gott in seinen Werken nicht!
Kommentare (3)
Von neu nach altWir bitten um ihr Verständnis.
"...Gott geb euch tausendfach dank, was ihr geben wolltet...auch ward ich dem Herrn Almosens wegen gar nicht nachgeschickt" v. 535ff