Schnellübersicht
werden erwähnt:
Während der kalten Maitage ist Effi sehr viel draußen an der frischen Luft. Nach einiger Zeit erkältet sie sich schwer. Sie bekommt Ausschlag, hohes Fieber und glasige Augen. Außerdem wirkt sie leicht reizbar und hat bereits in der Vergangenheit stark an Gewicht verloren. Die Eltern befürchten schon, dass Effi die Krankheit nicht überleben wird. Auch der Doktor, der bereits bei Effis Geburt dabei war, empfindet ihren Zustand als bedenklich und empfiehlt eine Kur in der Schweiz oder in Italien, sobald das Fieber wieder etwas gesunken ist. Sie bräuchte jetzt sehr gute Luft und am besten auch gleich einen Weg, ihre Vergangenheit zu vergessen.
Effi aber lehnt eine Kur entschieden ab. Sie fühle sich in Hohen-Cremmen am wohlsten und eine Reise würde ihr nur Stress und Ärger bringen. Der Doktor akzeptiert die Argumentation. Es vergeht etwas Zeit und Effi erholt sich langsam, aber sicher. Ihre Reizbarkeit nimmt ab und ihr Gewicht wieder etwas zu.
Nach Verschwinden der Krankheit unternimmt sie wieder Spaziergänge. Nun sogar noch mehr und noch ausgiebigere als früher. Teilweise sitzt sie dabei lange auf Bänken oder Zäunen und schaut gedankenverloren und verträumt in die Gegend.
Ihre Eltern und Roswitha finden Effis Spaziergänge etwas bedenklich. In der Gegend laufe viel Gesindel herum und Effi sei immer allein. Niemand könne für ihre Sicherheit garantieren. Roswitha schreibt daher einen Brief an Innstetten, in dem sie um Rollo bittet. Effi selbst hat sich die Anwesenheit des Hundes gewünscht.
Einige Tage später steht Innstetten bereits recht früh am Morgen auf und will sich schon vor dem Frühstück an die Arbeit setzen. Zwei Briefe sind bei ihm angekommen. Er öffnet den ersten, welcher vom Minister stammt. In diesem wird Innstetten seine Beförderung zum Ministerialdirektor verkündet und ihm dafür gratuliert. Der Kaiser persönlich habe die Beförderung unterschrieben.
Innstetten empfindet aber keine rechte Freude über die vermeintlich gute Nachricht. Er hat ernsthafte Zweifel an seinem Leben und an dem beständigen Versuch, die Karriereleiter immer höher und höher hinaufzuklettern. Seit er das vorwurfsvolle Gesicht des sterbenden Major Crampas gesehen und dessen letzte Worte gehört hat, empfindet er das ewige Streben immer mehr als sinnlos. Im Leben kann er kein rechtes Glück mehr finden.
Dann öffnet er den zweiten Brief von Roswitha, liest ihn und erinnert sich wieder an die alten Tage. Er erinnert sich daran, dass er einmal glücklich war, noch heute glücklich sein könnte, genau dieses Glück aber einst aufgegeben habe. Nun sei es für immer vergangen und verloren.
Johanna kündigt Geheimrat Wüllersdorf an, welcher auch sogleich eintritt, um Innstetten zur Beförderung zu gratulieren. Schnell bemerkt er aber, dass sein Freund nicht bei bester Laune ist. Beide kommen ins Gespräch. Innstetten äußert sich auch hier drastisch: Sein Leben sei verpfuscht, er wolle am liebsten weg von allem, vielleicht irgendwohin nach Afrika. Das ganze „Sich-in-Szene-Setzen“ findet er nur noch traurig bis lächerlich, weshalb er auch den Anblick von Johanna kaum noch ertragen kann (diese versucht beständig, sich wie eine Adlige zu verhalten).
Wüllersdorf versucht ihn zu beruhigen. Jeder habe mal einen schlechten Tag und mancher eben öfter. Er müsse eben versuchen, sich abzulenken, für sich „Hilfskonstruktionen“ zu finden. Die Ideen von Afrika und anderem wären nur sinnlose Träumereien und Dummheiten.
Er für seinen Teil wolle nun los, etwas spazieren gehen und dann mit ein paar Freunden reden. Innstetten bleibt daraufhin recht ratlos mit seiner Frage zurück, ob das – nur ein bisschen laufen, nur ein bisschen reden - denn schon alles sein könne.
- Im Mai erkältet sich Effi schwer. Nur knapp erholt sie sich wieder.
- Sobald die Krankheit fort ist, unternimmt sie wieder lange Spaziergänge. Sie wirkt dabei verträumt und gedankenverloren. Roswitha schickt Innstetten einen Brief, in dem sie um Rollo bittet.
- Innstetten wurde zum Ministerialdirektor befördert.
- Er hat Zweifel an seinem Leben und an seinem Karrierestreben. Er fühlt sich unglücklich und empfindet das „Sich-in-Szene-Setzen“ des Adels nur noch als lächerlich.
- Im Gespräch mit Wüllerdorf äußert er, dass sein Leben verpfuscht sei. Er erinnert sich an das Glück mit Effi, das er fatalerweise selbst aufgegeben hat.
1. Orte
- Hohen-Cremmen, Elternhaus
- Berlin, Wohnung Keithstraße
2. Personen
- Effi Briest
- Effis Mutter
- Effis Vater
- Roswitha
- Doktor Wiesike
- Baron Geert von Innstetten
- Johanna
- Geheimrat Wüllersdorf
werden erwähnt:
- Rollo, der Hund
- Minister
- Majaestet
- Annie
- Doktor Wichern
- König Mtesa
- ein Baumeister
- Herzog von Ratibor
- Fürstbischof Kopp
- Bismarck (reale Person)
3. Inhaltsangabe
Während der kalten Maitage ist Effi sehr viel draußen an der frischen Luft. Nach einiger Zeit erkältet sie sich schwer. Sie bekommt Ausschlag, hohes Fieber und glasige Augen. Außerdem wirkt sie leicht reizbar und hat bereits in der Vergangenheit stark an Gewicht verloren. Die Eltern befürchten schon, dass Effi die Krankheit nicht überleben wird. Auch der Doktor, der bereits bei Effis Geburt dabei war, empfindet ihren Zustand als bedenklich und empfiehlt eine Kur in der Schweiz oder in Italien, sobald das Fieber wieder etwas gesunken ist. Sie bräuchte jetzt sehr gute Luft und am besten auch gleich einen Weg, ihre Vergangenheit zu vergessen.
Effi aber lehnt eine Kur entschieden ab. Sie fühle sich in Hohen-Cremmen am wohlsten und eine Reise würde ihr nur Stress und Ärger bringen. Der Doktor akzeptiert die Argumentation. Es vergeht etwas Zeit und Effi erholt sich langsam, aber sicher. Ihre Reizbarkeit nimmt ab und ihr Gewicht wieder etwas zu.
Nach Verschwinden der Krankheit unternimmt sie wieder Spaziergänge. Nun sogar noch mehr und noch ausgiebigere als früher. Teilweise sitzt sie dabei lange auf Bänken oder Zäunen und schaut gedankenverloren und verträumt in die Gegend.
Ihre Eltern und Roswitha finden Effis Spaziergänge etwas bedenklich. In der Gegend laufe viel Gesindel herum und Effi sei immer allein. Niemand könne für ihre Sicherheit garantieren. Roswitha schreibt daher einen Brief an Innstetten, in dem sie um Rollo bittet. Effi selbst hat sich die Anwesenheit des Hundes gewünscht.
Einige Tage später steht Innstetten bereits recht früh am Morgen auf und will sich schon vor dem Frühstück an die Arbeit setzen. Zwei Briefe sind bei ihm angekommen. Er öffnet den ersten, welcher vom Minister stammt. In diesem wird Innstetten seine Beförderung zum Ministerialdirektor verkündet und ihm dafür gratuliert. Der Kaiser persönlich habe die Beförderung unterschrieben.
Innstetten empfindet aber keine rechte Freude über die vermeintlich gute Nachricht. Er hat ernsthafte Zweifel an seinem Leben und an dem beständigen Versuch, die Karriereleiter immer höher und höher hinaufzuklettern. Seit er das vorwurfsvolle Gesicht des sterbenden Major Crampas gesehen und dessen letzte Worte gehört hat, empfindet er das ewige Streben immer mehr als sinnlos. Im Leben kann er kein rechtes Glück mehr finden.
Dann öffnet er den zweiten Brief von Roswitha, liest ihn und erinnert sich wieder an die alten Tage. Er erinnert sich daran, dass er einmal glücklich war, noch heute glücklich sein könnte, genau dieses Glück aber einst aufgegeben habe. Nun sei es für immer vergangen und verloren.
Johanna kündigt Geheimrat Wüllersdorf an, welcher auch sogleich eintritt, um Innstetten zur Beförderung zu gratulieren. Schnell bemerkt er aber, dass sein Freund nicht bei bester Laune ist. Beide kommen ins Gespräch. Innstetten äußert sich auch hier drastisch: Sein Leben sei verpfuscht, er wolle am liebsten weg von allem, vielleicht irgendwohin nach Afrika. Das ganze „Sich-in-Szene-Setzen“ findet er nur noch traurig bis lächerlich, weshalb er auch den Anblick von Johanna kaum noch ertragen kann (diese versucht beständig, sich wie eine Adlige zu verhalten).
Wüllersdorf versucht ihn zu beruhigen. Jeder habe mal einen schlechten Tag und mancher eben öfter. Er müsse eben versuchen, sich abzulenken, für sich „Hilfskonstruktionen“ zu finden. Die Ideen von Afrika und anderem wären nur sinnlose Träumereien und Dummheiten.
Er für seinen Teil wolle nun los, etwas spazieren gehen und dann mit ein paar Freunden reden. Innstetten bleibt daraufhin recht ratlos mit seiner Frage zurück, ob das – nur ein bisschen laufen, nur ein bisschen reden - denn schon alles sein könne.
4. wichtige Textstellen
Zitat: K.35, nach Erholung von der ersten Krankheit
Zitat: K.35
Zitat: K.35
Zitat: K.35
Zitat: K.35
Zitat: K.35
Dabei war aber (..) [Effis] Luftbedürfnis in einem beständigen Wachsen, und zumal wenn Westwind ging und graues Gewölk am Himmel zog, verbrachte sie viele Stunden im Freien. An solchen Tagen ging sie wohl auch auf die Felder hinaus und ins Luch, oft eine halbe Meile weit, und setzte sich, wenn sie müde geworden, auf einen Hürdenzaun und sah, in Träume verloren, auf die Ranunkeln und roten Ampferstauden, die sich im Winde bewegten.
Zitat: K.35
(...) was das Höherhinaufklimmen auf der Leiter anging, so war (..) [Innstetten] seit dem Morgen in Kessin, wo Crampas mit einem Blick, den er immer vor Augen hatte, Abschied von ihm genommen, etwas kritisch gegen derlei Dinge geworden.
Zitat: K.35
(...) und so gewiß (..) [Innstetten] an Ehren und Gunstbezeugungen von oberster Stelle her lag, wenigstens gelegen hatte, so gewiß stand ihm jetzt fest, es käme bei dem glänzenden Schein der Dinge nicht viel heraus, und das, was man „das Glück“ nenne, wenn's überhaupt existiere, sei was anderes als dieser Schein.
Zitat: K.35
[Innstetten] nahm nun den zweiten Brief [von Roswitha]. Als er ihn gelesen, fuhr er über seine Stirn und empfand schmerzlich, dass es ein Glück gebe, daß er es gehabt, aber daß er es nicht mehr habe und nicht mehr haben könne.
Zitat: K.35
Innstetten (zu Wüllersdorf):
Sehen Sie sich hier um; wie leer und öde ist das alles. Wenn die Johanna eintritt, ein sogenanntes Juwel, so wird mir angst und bange. Dieses Sich-in-Szene-Setzen (und Innstetten ahmte Johannas Haltung nach) (...) - ich finde das alles so trist und elend, und es wäre zum Totschießen, wenn es nicht so lächerlich wäre.
Zitat: K.35
Innstetten:
(...) nichts gefällt mir mehr; je mehr man mich auszeichnet, je mehr fühle ich, daß dies alles nichts ist. Mein Leben ist verpfuscht (...)
Kommentare (1)
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