Schnellübersicht
werden erwähnt:
Zwei Tage nach Effis Gespräch mit der Ministerin trifft ein Brief von dieser bei ihr ein. Darin schreibt die Ministerin, dass Innstetten zwar offensichtlich Bedenken gegen ein Treffen gehabt hätte, ihr die Bitte aber trotzdem nicht ausgeschlagen habe. Am Mittag werde Annie vorbeikommen.
Nach zwei Stunden nervösen Wartens klingelt es dann auch tatsächlich. Roswitha bringt das Mädchen in einen Nebenraum, wo sie bereits von ihrer Mutter erwartet wird. Effi platzt vor Freude darüber, Annie endlich wiederzusehen, umarmt sie, küsst sie und stellt ihr reihenweise fragen. Annie aber verhält sich ganz anders: Sie geht nicht auf die Mutter zu, zeigt keinerlei Freude darüber, sie wiederzusehen und bleibt allgemein äußerst passiv. Sie stellt der Mutter keine eigenen Fragen und antwortet auf deren nur sehr wortkarg, teilweise sogar eher ausweichend, als wollte sie Effi möglichst keine Informationen zukommen lassen.
Dann fragt Effi, ob Annie wiederkommen werde und was sie dann alles machen wollen. Als Annie aber zum dritten mal in Folge mit „O gewiß, wenn ich darf” antwortet, reicht es Effi und sie schickt die Kleine wieder zu Johanna, die vor dem Haus wartet.
Während Roswitha Annie vor das Haus bringt ist Effi alleine. Sie reißt das Fenster auf, weil sie kaum noch Luft kriegt. Tief enttäuscht von dem Treffen nimmt sie eine Bibel und beginnt zu beten. In ihrem Gebet nimmt sie die ganze Schuld auf sich, äußert aber auch, dass die jetzige Entwicklung ungerecht sei. Sie habe Major Crampas nie wirklich geliebt – trotzdem sei er ihretwegen erschossen worden. Innstetten habe sich nicht nur grausam gegenüber dem Major verhalten, jetzt verhalte er sich auch grausam gegenüber ihr. Sie glaubt, dass er Annie bewusst eingeredet habe, auf bestimmte Fragen nur mit einem ausweichenden „O gewiß, wenn ich darf” zu antworten und die Mutter auch allgemein zu missachten. Geschickt habe er sie nur, weil er der Frau seines Vorgesetzten keine Bitte ausschlagen wollte. Denn er sei, wie sie hinzufügt, nichts anderes als ein Streber und habe ausschließlich seine Karriere im Kopf. Alles andere sei ihm egal. Effi äußert aus Frust deutliche Hassgefühle. Sie hasse alle, vor allem ihren Mann und ihre eigene Tochter. Außerdem ekele sie sich für den gesellschaftlichen Konventionen.
Als Roswitha wiederkommt findet sie Effi reglos auf dem Boden.
- Auf Abmachung Innstetten und der Ministerin besucht Annie Effi. Das Treffen wird für Effi zum Desaster.
- Annie verhält sich im Gespräch äußert passiv bis abweisend. Auf Fragen der Mutter reagiert sie wortkarg, abweisend oder mit vorher gelernten Phrasen.
- Effi schickt Annie frustriert weg.
- Sie beklagt sich im Gebet gegenüber Gott darüber, dass die aktuelle Entwicklung ungerecht und ihr Mann grausam und karrieregeil sei. Sie hasse ihn und ihre Tochter. Dann wird sie ohnmächtig.
1. Orte
- Berlin, Wohnung Königgrätzer Straße (Effis neue Wohnung)
2. Personen
werden erwähnt:
3. Inhaltsangabe
Zwei Tage nach Effis Gespräch mit der Ministerin trifft ein Brief von dieser bei ihr ein. Darin schreibt die Ministerin, dass Innstetten zwar offensichtlich Bedenken gegen ein Treffen gehabt hätte, ihr die Bitte aber trotzdem nicht ausgeschlagen habe. Am Mittag werde Annie vorbeikommen.
Nach zwei Stunden nervösen Wartens klingelt es dann auch tatsächlich. Roswitha bringt das Mädchen in einen Nebenraum, wo sie bereits von ihrer Mutter erwartet wird. Effi platzt vor Freude darüber, Annie endlich wiederzusehen, umarmt sie, küsst sie und stellt ihr reihenweise fragen. Annie aber verhält sich ganz anders: Sie geht nicht auf die Mutter zu, zeigt keinerlei Freude darüber, sie wiederzusehen und bleibt allgemein äußerst passiv. Sie stellt der Mutter keine eigenen Fragen und antwortet auf deren nur sehr wortkarg, teilweise sogar eher ausweichend, als wollte sie Effi möglichst keine Informationen zukommen lassen.
Dann fragt Effi, ob Annie wiederkommen werde und was sie dann alles machen wollen. Als Annie aber zum dritten mal in Folge mit „O gewiß, wenn ich darf” antwortet, reicht es Effi und sie schickt die Kleine wieder zu Johanna, die vor dem Haus wartet.
Während Roswitha Annie vor das Haus bringt ist Effi alleine. Sie reißt das Fenster auf, weil sie kaum noch Luft kriegt. Tief enttäuscht von dem Treffen nimmt sie eine Bibel und beginnt zu beten. In ihrem Gebet nimmt sie die ganze Schuld auf sich, äußert aber auch, dass die jetzige Entwicklung ungerecht sei. Sie habe Major Crampas nie wirklich geliebt – trotzdem sei er ihretwegen erschossen worden. Innstetten habe sich nicht nur grausam gegenüber dem Major verhalten, jetzt verhalte er sich auch grausam gegenüber ihr. Sie glaubt, dass er Annie bewusst eingeredet habe, auf bestimmte Fragen nur mit einem ausweichenden „O gewiß, wenn ich darf” zu antworten und die Mutter auch allgemein zu missachten. Geschickt habe er sie nur, weil er der Frau seines Vorgesetzten keine Bitte ausschlagen wollte. Denn er sei, wie sie hinzufügt, nichts anderes als ein Streber und habe ausschließlich seine Karriere im Kopf. Alles andere sei ihm egal. Effi äußert aus Frust deutliche Hassgefühle. Sie hasse alle, vor allem ihren Mann und ihre eigene Tochter. Außerdem ekele sie sich für den gesellschaftlichen Konventionen.
Als Roswitha wiederkommt findet sie Effi reglos auf dem Boden.
4. wichtige Textstellen
Zitat: K.33
Zitat: K.33
Zitat: K.33
Zitat: K.33
Ministerin:
(...) ich sah deutlich, daß (..) [Innstettens] 'Ja' nicht dem entsprach, was er für klug und recht hält.
Zitat: K.33
Effi (allein):
(...) ein Schulmeister war (..) [Innstetten] immer, Crampas hat ihn so genannt, spöttisch damals, aber er hat recht gehabt. '0 gewiß, wenn ich darf.' Du brauchst nicht zu dürfen (...)
Zitat: K.33
Effi (allein):
(...) ich will euch nicht mehr, ich hasse euch, auch mein eigen Kind. Was zuviel ist, ist zuviel. Ein Streber war (..) [Innstetten], weiter nichts. - Ehre, Ehre, Ehre ... und dann hat er den armen Kerl totgeschossen, den ich nicht einmal liebte und den ich vergessen hatte, weil ich ihn nicht liebte. Dummheit war alles, und nun Blut und Mord.
Zitat: K.33
Effi (allein):
Mich ekelt, was ich getan; aber was mich noch mehr ekelt, das ist eure Tugend. Weg mit euch.
Kommentare (2)
Von neu nach altWir bitten um ihr Verständnis.
Annie errinnert mich mit ihrer Kühle hier an dieser Stelle an Innstetten, BEVOR, oder als Effi gerade bei ihm angezogen war. Wenn man es sich aber recht bedenkt, hat man Annie auch bevor alles aufgeflogen ist kaum richtig mit ihrer Mutter(Sie ja selbst nie richtig erwachsen geworden ist) interargieren sehen; Der Vater hatte an ihr dagegen immer seine freude. Und wenn dann auch noch Roswhita ausgezogen ist und der ohnehin bei Gefühlssachen schon immer zurückhaltende Vater nach der ganzen Sache komplett gefrustet ist, dürfte es kaum einen Wundern, das Annie jetzt so an Johanna hängt und sich der Mutter gegenüber so kühl verhält.
Effi gibt an dieser Stelle die Mutterrolle, das einzige, was sie irgendwie 'erwachsener' gemacht hatte, vollends auf, reagiert fast schon mit kindlichem Trotz und will die 'Welt da draußen' gar nicht mehr haben.
Das sie kein bisschen gereift ist, merkt man auch, das sie zwar mit der Einsicht beginnt, das sie Schuld ist, diese dann aber doch wegschiebt(zum ersten mal schiebt sie es auf jemand anderes, anstatt sich im Stillen schuldig zu fühlen) und irgendwie tut sie hier selbst das, was sie Annie vorwirft: Alles nachplappern, genauer gesagt das, was Crampas ihr seinerzeit erzählt hat, als sie gemeinsam über Innstetten abgelästert hatten...