Kapitel 32 (Thema: Effi Briest)

Inhaltsangabe zum 32. Kapitel aus Effi Briest

Schnellübersicht
  • Effi verlässt Ems, fährt nach Berlin, mietet sich dort zunächst in einer Pension ein und bezieht später eine kleine Wohnung.
  • Roswitha ist Effi für ihre Hilfe in Kessin noch immer dankbar und zieht zu ihr.
  • Drei Jahre vergehen. Effi wird immer öfter krank.
  • Der Wunsch Annie wiederzusehen wird immer größer. Die Frau des Ministers verspricht ihr, ein Treffen mit der Tochter zu arrangieren.



1. Orte


  • Berlin, Pensionat
  • Berlin, Wohnung Königgrätzer Straße (Effis neue Wohnung)
  • Berlin, nahe Zoologischer Garten (im Pferdebahnwagen)
  • Berlin, Unter den Linden (bei der Ministerin)



2. Personen


  • weiblich Effi Briest
  • weiblich Roswitha
  • maennlich Geheimrat/Doktor Rummschüttel
  • weiblich zwei Pensionsvorsteherinnen
  • weiblich Hausmädchen der Pension
  • weiblich Annie
  • maennlich Kutscher
  • weiblich Ministerin
  • Rollo, der Hund


werden erwähnt:

  • maennlich Baron Geert von Innstetten
  • weiblich Frau Zwicker
  • weiblich zwei englische Studentinnen (wohnen in der Pension)
  • weiblich eine adlige Dame aus Sachsen (wohnt in der Pension)
  • weiblich eine gutaussehende „galizische Jüdin“ (wohnen in der Pension)
  • weiblich eine Kantorstochter / angehende Malerin (wohnt in der Pension)
  • maennlich (toter) Chinese
  • maennlich Kaiser (reale Person)
  • maennlich Portier
  • maennlich Doktor Alonzo Gieshübler
  • maennlich Malerprofessor
  • weiblich Fräulein Marietta Trippelli
  • maennlich Major Crampas
  • maennlich Diener der Ministerin
  • maennlich Guido Renis (Künstler, reale Person)
  • maennlich Benjamin West (Künstler, reale Person)



3. Inhaltsangabe


Nachdem Effi Ems verlassen hat, fährt sie auf direktem Wege nach Berlin. Dort mietet sie sich ein Zimmer in einer kleinen Pension und ist recht erfreut darüber, dass die Betreiber keine großen Fragen stellen, wieso sie nicht in einem normalen Haus wohnt.
Sie bleibt dort für einige Wochen. Die anderen Mitbewohner sind ihr teilweise etwas suspekt, aber dennoch erträglich. Die Luft in der Pension macht ihr aber zu schaffen. Teilweise hat sie das Gefühl, nicht mehr atmen zu können.

Kurz bevor sie die Pension verlassen will um in eine neue, kleine Wohnung in der Königgrätzer Straße einzuziehen bekommt sie Besuch von Roswitha. Diese ließ sich einige Wochen Zeit damit, da Innstetten weg gewesen sei und sie Annie nicht alleine Johanna überlassen wollte. Nun sei Innstetten aber wieder zurück und sie sehe Annie damit in guten Händen.
Roswitha drückt deutlich ihre Sympathie zu Effi aus. Nach wie vor ist sie dankbar dafür, dass Effi ihr in Kessin ausgeholfen hat, als sie völlig hilf- und mittellos war. Sie einigen sich schließlich darauf, dass Roswitha mit in Effis neue Wohnung einzieht, obwohl dadurch auch ihr Lebensstandard deutlich sinken wird. (Effi lebt schließlich seit Aufdeckung der Affäre nur noch von dem Geld, das ihr ihre Eltern zuschicken.)

Die Wochen und Monate vergehen daraufhin bis drei Jahre um sind. Effi und Roswitha kommen ganz gut miteinander aus. Teilweise wünscht sich Effi eine Gesprächspartnerin mit der sie auch über schwierigere Themen sprechen kann, oder wenigstens über das, was täglich in der Zeitung steht. Roswitha ist für solche Gespräche allerdings nicht geeignet. Diese spricht lieber über gefühlsbetonte Themen und nicht so gerne über Fakten und Wissen.
Zwischenzeitlich beginnt Effi damit zu malen. Sie sucht dadurch etwas Ablenkung und Arbeit zu finden und in die normalen Vereine, in denen man andere nützliche Tätigkeiten erlernen könnte, kommt sie seit ihrer Affäre nicht mehr hinein. Daher ist sie auf Privatunterricht beschränkt.

Zu einem ihrer ehemaligen Freunde konnte sie glücklicherweise wieder Kontakt aufbauen: Doktor Rummschüttel besucht sie regelmäßig. Dieser hat noch immer eine positive Beziehung zu Effi, nicht zuletzt, da er schon von wesentlich schlimmeren Affären gehört hat als die, die Effi hatte. Er kommt aber nicht nur aus freundschaftlichen Gründen, sondern auch, da Effi im Laufe der Zeit immer häufiger krank wird.

Zuletzt, nach drei Jahren, sieht sie auf dem Rückweg vom Malunterricht ihre Tochter Annie (welche sie in der ganze Zeit bis dahin kein einziges mal getroffen hat). Mit Mühe schafft sie es, einem Treffen aus dem Weg zu gehen. Später schämt sie sich allerdings dafür, geradezu „geflohen“ zu sein. Im Laufe der nächsten Tage wird der Wunsch immer größer, Annie wiederzusehen.
Schließlich geht sie zur Frau des Ministers und bittet diese um Hilfe. Anders als sie es erwartet hatte, wird sie nicht sofort kalt abgewiesen. Im Gegenteil, die Ministerin bringt ihr durchaus Respekt und Mitgefühl entgegen. Offensichtlich hat die aufgedeckte Beziehung ihre Meinung über Effi nicht allzu negativ beeinflusst. Sie verspricht ihr, sich für ein Wiedersehen von Mutter und Kind einzusetzen. Da Innstetten einer ihrer „Verehrer“ sei, rechne sie diesem Versuch große Erfolgschancen zu. In kürze wolle sie Effi per Brief darüber informieren, ob ein Treffen zustande käme.



4. wichtige Textstellen


Zitat: K.32
Roswitha:

Ja, [damals als mein Vater mit der Eisenstange auf mich losging] das war schlimm genug. Aber als ich da auf dem Kirchhof saß, so ganz arm und verlassen, das war doch noch schlimmer. Und da kam die gnädige Frau. Und ich will nicht selig werden, wenn ich das vergesse.

Zitat: K.32
Mit Roswitha ließ sich (..) kein ästhetisches Gespräch führen, auch nicht mal sprechen über das, was in der Zeitung stand; aber wenn es einfach menschliche Dinge betraf und Effi mit einem „ach, Roswitha, mich ängstigt es wieder ...“ ihren Satz begann, dann wußte die treue Seele jedesmal gut zu antworten und hatte immer Trost und meist auch Rat.

Zitat: K.32
Sehnsucht nach Hohen-Cremmen erfaßte (..) [Effi] mitunter mit einer wahren Leidenschaft, und noch leidenschaftlicher sehnte sie sich danach, Annie wiederzusehen.

Zitat: K.32, über Annie
Roswitha:
Und wenn ich mir so alles überlege, ist (..) [Annie] doch wohl mehr wie der gnädige Herr.

Effi:
Gott sei Dank! (...)

Roswitha:
Na, gnäd'ge Frau, das ist nu doch auch noch die Frage. Und da wird ja wohl mancher sein, der mehr für die Mama ist.

Effi:
Glaubst du, Roswitha? Ich glaube es nicht.

Zitat: K.32
Effi (zur Ministerin):

Ich weiß wohl, man liegt, wie man sich bettet, und ich will nichts ändern in meinem Leben. Wie es ist, so ist es recht; ich habe es nicht anders gewollt. Aber das mit dem Kinde, das ist doch zu hart (...)

Zitat: K.32
Ministerin:
Ihr Herr Gemahl, verzeihen Sie, (...) ist ein Mann der nicht nach Stimmungen und Laune, sondern nach Grundsätzen handelt und diese fallenzulassen oder auch nur momentan aufzugeben, wird ihn hart ankommen. (...) Das, was hart für Ihr Herz ist, hält er für richtig.

Kommentare (1)

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Wir bitten um ihr Verständnis.
Pups
ArnoNuehm (Gast) #
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