Schnellübersicht
werden erwähnt:
Das Essen verläuft ruhig und es werden nur wenige Worte gewechselt. Erst beim Nachtisch steigt die Stimmung von Innstetten und Annie etwas an und sie werden wieder gesprächiger.
Zwischendurch kommt auch der Arzt Rummschüttel an, der eigentlich nur vorbeischauen wollte und von Annies Verletzung gar nichts wusste. Mit der Verarztung durch Johanna und Roswitha ist er dennoch zufrieden. Er ordnet für Annie viel Ruhe an, damit die Wunde möglichst bald wieder verheilt.
Innstetten will gerade die Sachen von der Fensterbank in das Nähtischchen zurücklegen, da fällt ihm unter diesen ein Päckchen Briefe mit einem roten Faden darum auf. Er wirft nur flüchtige Blicke auf die einzelnen Briefe und glaubt die Schrift irgendwoher zu kennen. Kurz darauf fällt ihm wieder ein, dass es die von Major Crampas ist. Er entscheidet sich dazu, das Päckchen in seinem Arbeitszimmer genauer durchzuschauen, obwohl er auch einige Bedenken dagegen hat und sich durchaus Zeit mit dieser Überlegung lässt. Eine dunkle Vorahnung hat er offensichtlich bereits.
Einige Zeit bleibt es im Arbeitszimmer still und Johanna und Annie fragen sich, was mit dem Vater wohl lossein könnte. Dann hört man beständig Schritte.
Nach einiger Zeit kommt Innstetten mit bleichem Gesicht heraus und verabschiedet sich für einige Stunden. Als er zurückkommt geht er wieder alleine ins Arbeitszimmer und liest diesmal einige der Briefe leise vor. Aus diesen geht eindeutig eine Beziehung zwischen Effi und Major Crampas hervor.
Etwas später trifft Geheimrat Wüllersdorf, ein Arbeitskollege von Innstetten, ein. Innstetten erzählt dem Geheimrat, dass er ihn für ein Duell brauche. Er erläutert die Affäre zwischen Effi und Major Crampas, von der beide bisher nichts wussten.
Wüllersdorf warnt ihn: Die Sache sei vermutlich schon Jahre her, praktisch verjährt. Sein Lebensglück sei zwar nun vergangen, aber wenn er jetzt losginge und auch noch den Liebhaber erschießt, dann müsste er vermutlich für immer gleich doppelt leiden. Zum einen unter der Affäre und zum anderen unter einem begangenen Mord.
Innstetten erklärt, dass er durchaus Verständnis für Wüllersdorf Position habe. Er habe auch das Gefühl, dass die Beziehung praktisch schon „verjährt“ sei. Er liebe auch seine Frau und fühle keine wirkliche Rachsucht oder verspüre Hass. Es sei aber gesellschaftlich so vorgeschrieben, dass er nun den Liebhaber zum Duell herausfordert und diese Vorgabe sei selbst wichtiger als jede religiöse Vorschrift. Er sei sozusagen Sklave der Traditionen. Spätestens dadurch, dass er Wüllersdorf eingeweiht habe, habe er auch sein Schicksal besiegelt, denn nun gebe es den ersten Mitwisser. Er müsse das Duell nun durchführen, andernfalls könnte er nie wieder jemand anderem mit reinem Gewissen gegenüberstehen.
Wüllersdorf akzeptiert Innstettens Argumentation und geht los. Innstetten will in Kürze nachkommen. In Kessin wollen sich dann beide wieder treffen.
- Nach dem Essen nimmt Innstetten ein Päckchen der Briefe aus Effis Nähtischchen mit in sein Arbeitszimmer.
- Er erkennt die ehemalige Beziehung zwischen Effi und Major Crampas und bestellt seinen Arbeitskollegen Wüllersdorf herbei.
- Er schildert ihm die Umstände und dass er ihn für ein Duell brauche.
- Wüllerdorf mahnt: Die ganze Beziehung sei vermutlich schon längst verjährt. Innstetten solle nicht sein Glück dafür aufgeben.
- Innstetten erläutert, dass er zwar keine Hassgefühle habe und keine Rachsucht verspüre, er sei aber nun mal in solch einer Situation gesellschaftlich so vorgegeben, dass er ein Duell durchführt. Daher müsse er nun auch so handeln.
- Wüllersdorf reist vor in Richtung Kessin. Innstetten will am nächsten Tag nachkommen.
1. Orte
- Berlin, Wohnung Keithstraße
2. Personen
- Baron Geert von Innstetten
- Annie
- Johanna
- Roswitha
- Geheimrat Wüllersdorf
- Geheimrat/Doktor Rummschüttel
werden erwähnt:
3. Inhaltsangabe
Das Essen verläuft ruhig und es werden nur wenige Worte gewechselt. Erst beim Nachtisch steigt die Stimmung von Innstetten und Annie etwas an und sie werden wieder gesprächiger.
Zwischendurch kommt auch der Arzt Rummschüttel an, der eigentlich nur vorbeischauen wollte und von Annies Verletzung gar nichts wusste. Mit der Verarztung durch Johanna und Roswitha ist er dennoch zufrieden. Er ordnet für Annie viel Ruhe an, damit die Wunde möglichst bald wieder verheilt.
Innstetten will gerade die Sachen von der Fensterbank in das Nähtischchen zurücklegen, da fällt ihm unter diesen ein Päckchen Briefe mit einem roten Faden darum auf. Er wirft nur flüchtige Blicke auf die einzelnen Briefe und glaubt die Schrift irgendwoher zu kennen. Kurz darauf fällt ihm wieder ein, dass es die von Major Crampas ist. Er entscheidet sich dazu, das Päckchen in seinem Arbeitszimmer genauer durchzuschauen, obwohl er auch einige Bedenken dagegen hat und sich durchaus Zeit mit dieser Überlegung lässt. Eine dunkle Vorahnung hat er offensichtlich bereits.
Einige Zeit bleibt es im Arbeitszimmer still und Johanna und Annie fragen sich, was mit dem Vater wohl lossein könnte. Dann hört man beständig Schritte.
Nach einiger Zeit kommt Innstetten mit bleichem Gesicht heraus und verabschiedet sich für einige Stunden. Als er zurückkommt geht er wieder alleine ins Arbeitszimmer und liest diesmal einige der Briefe leise vor. Aus diesen geht eindeutig eine Beziehung zwischen Effi und Major Crampas hervor.
Etwas später trifft Geheimrat Wüllersdorf, ein Arbeitskollege von Innstetten, ein. Innstetten erzählt dem Geheimrat, dass er ihn für ein Duell brauche. Er erläutert die Affäre zwischen Effi und Major Crampas, von der beide bisher nichts wussten.
Wüllersdorf warnt ihn: Die Sache sei vermutlich schon Jahre her, praktisch verjährt. Sein Lebensglück sei zwar nun vergangen, aber wenn er jetzt losginge und auch noch den Liebhaber erschießt, dann müsste er vermutlich für immer gleich doppelt leiden. Zum einen unter der Affäre und zum anderen unter einem begangenen Mord.
Innstetten erklärt, dass er durchaus Verständnis für Wüllersdorf Position habe. Er habe auch das Gefühl, dass die Beziehung praktisch schon „verjährt“ sei. Er liebe auch seine Frau und fühle keine wirkliche Rachsucht oder verspüre Hass. Es sei aber gesellschaftlich so vorgeschrieben, dass er nun den Liebhaber zum Duell herausfordert und diese Vorgabe sei selbst wichtiger als jede religiöse Vorschrift. Er sei sozusagen Sklave der Traditionen. Spätestens dadurch, dass er Wüllersdorf eingeweiht habe, habe er auch sein Schicksal besiegelt, denn nun gebe es den ersten Mitwisser. Er müsse das Duell nun durchführen, andernfalls könnte er nie wieder jemand anderem mit reinem Gewissen gegenüberstehen.
Wüllersdorf akzeptiert Innstettens Argumentation und geht los. Innstetten will in Kürze nachkommen. In Kessin wollen sich dann beide wieder treffen.
4. wichtige Textstellen
Zitat: XXVII, Major Crampas in einem der Briefe an Effi
Zitat: XXVII
Zitat: XXVII
Zitat: XXVII
Zitat: XXVII
Zitat: XXVII
Leichtsinn ist das Beste, was wir haben. Alles ist Schicksal.
Zitat: XXVII
Wüllersdorf:
Innstetten, Ihre Lage ist furchtbar, und Ihr Lebensglück ist hin. Aber wenn Sie den Liebhaber totschießen, ist Ihr Lebensglück sozusagen doppelt hin, und zu dem Schmerz über empfangenes Leid kommt noch der Schmerz über getanes Leid.
Zitat: XXVII
Innstetten:
Es steht so, daß ich unendlich unglücklich bin; ich bin gekränkt, schändlich hintergangen, aber trotzdem, ich bin ohne jedes Gefühl von Haß oder gar von Durst nach Rache.
Zitat: XXVII
Innstetten:
(...) man gehört einem Ganzen an, und auf das Ganze haben wir beständig Rücksicht zu nehmen, wir sind durchaus abhängig von ihm.
Zitat: XXVII
Innstetten:
(...) jenes, wenn Sie wollen, uns tyrannisierende Gesellschafts-Etwas, das fragt nicht nach Scharm und nicht nach Liebe und nicht nach Verjährung. Ich habe keine Wahl. Ich muß.
Zitat: XXVII
Wüllersdorf:
(...) die Dinge verlaufen nicht, wie wir wollen, sondern wie die andern wollen. Das mit dem 'Gottesgericht', wie manche hochtrabend versichern, ist freilich ein Unsinn, nichts davon [ist wahr], umgekehrt, unser Ehrenkultus ist ein Götzendienst, aber wir müssen uns ihm unterwerfen, solange der Götze gilt.
Kommentare (5)
Von neu nach altWir bitten um ihr Verständnis.
Man könnte es aus heutiger Sicht damit vergleichen, das man einen guten Freund bei der Polizei anzeigt, weil man weiß, das dieser jemanden Umgebracht oder eine Bank ausgeraubt hat oder sowas.