Schnellübersicht
werden erwähnt:
Kurze Zeit später (nach Kapitel 20) ist Innstetten abgereist, während Major Crampas zurückkommt und berichtet, dass das Kriegsministerium nun keine Husaren mehr nach Kessin verlegen wolle. Sein Einsatz für die Stadt bei der Regierung ist damit ohne Ergebnis geblieben.
Nach der Ankunft des Majors nimmt Effi auch wieder ihre mittäglichen Spaziergänge auf. Diese hatte sie nämlich nach Crampas Abreise kurzeitig beendet.
Wie geplant kündigt Innstetten seine Rückkehr von der Berlinreise für den achten Tag seiner Abwesenheit an. Die Bürger der Region rätseln nach wie vor, was der Landrat wohl in der Hauptstadt zu erledigen hat. Verschiedene Gerüchte gehen um, an denen die trübselige Effi aber kein sonderliches Interesse finden kann.
Trotz schlechten Wetters geht sie auch am letzten Tag vor Innstettens Rückkehr noch einmal los in Richtung Wald. Diesmal weist sie Roswitha aber schon vorab an, sie nicht später abholen zu kommen. Sie werde schon alleine zurückfinden und sie „verpassten“ sich ja ohnehin gewöhnlich.
Während Effis Abwesenheit geht Roswitha zu Frau Kruse und redet mit dieser über den mysteriösen Tod des Chinesen. Danach geht sie nach draußen, wo Herr Kruse gerade den Wagen auf Vordermann bringt. Auch mit diesem tratscht sie etwas und die Gesprächsatmosphäre wird schnell locker. Schließlich lästert Herr Kruse recht milde über seine Frau. Die Witzeleien finden erst mit Effis Erscheinen ein Ende. Zusammen mit Roswitha geht sie zurück ins Haus.
Nach dem Spaziergang, auf dem sie sicherlich wieder heimlich Major Crampas getroffen hat, sind ihre Gedankengänge von der Affäre geprägt. Daher glaubt sie auch in dem ungezwungenem Gespräch zwischen Roswitha und Kruse einen sich anbahnenden Ehebruch erkennen zu können. Effi gibt Roswitha verschiedene Ratschläge bezüglich eines angemessenen und richtigen Verhaltens gegenüber Kruse. Teilweise hat man aber den Eindruck, dass sich Effi diese Ratschläge eher selbst gibt, als ihrer Bediensteten.
Die beiden reden weiter miteinander und kommen schließlich auf Roswithas erstes Kind zu sprechen. Die Frau berichtet, sie habe dieses (das offenbar ihr einziges war) bereits in jungen Jahren bekommen – und wäre noch nicht verehelicht gewesen (uneheliche Kinder und deren Mütter wurden damals zutiefst geächtet). Als ihr Vater von der Schwangerschaft erfuhr sei dieser ausgerastet und habe sie mit einer glühenden Eisenstange verfolgt. Davongekommen sei sie nur, weil sie sich auf dem Dachboden des Hauses versteckte.
Später habe sie dann das Kind alleine in einer Scheune bekommen, was diesem aber nicht sonderlich half: Nach drei Tagen habe man es ihr weggenommen. Inzwischen sei es vermutlich längst tot.
Gegen Abend kehrt Innstetten zurück. Effi begrüßt ihn herzlich, aber auch etwas verlegen. Ihm fällt auf, dass sich Rollo ungewöhnlich ruhig verhält und er vermutet, dass der Hund mit irgendetwas unzufrieden sei, geht aber nicht näher darauf ein.
Auch an Effi fällt ihm eine Veränderung auf: Sie sehe inzwischen mehr wie eine Frau und weniger wie ein verwöhntes Kind aus. Dies stehe ihr durchaus gut. In Anbetracht der Tatsache, dass nicht zuletzt ihre Affäre diese Veränderung bewirkt hat, kann sich Effi selbst aber nur schwer über dieses Kompliment freuen.
Anschließend erzählt Innstetten, was er in Berlin getan und erlebt hat. Zunächst erläutert er, dass er Effis Vetter Dagobert besucht habe. Dieser habe ihm wehmütig und ernsthaft vorgeworfen, ihm Effi weggenommen zu haben. Innstetten fragt sich daher, ob Effi nicht ein besseres Leben zusammen mit dem Vetter gehabt hätte. Sie verneint allerdings. Dagobert sei zwar durchaus liebenswürdig, nett und klug, aber teilweise auch etwas albern und „Frauen“ würden dies nicht mögen. „Frauen“ würde richtige Männer bevorzugen. (Der erste Teil ist ihre eigene Wahrnehmung, der ablehnende Rest sind die gesellschaftlich anerzogenen Werte, die eine Heirat aus materialistischen Gründen verlangen.)
Der Besuch beim Vetter war aber nicht alles, was Innstetten in der Hauptstadt erledigt hat. Er sei nämlich dorthin gegangen, um sich um eine Beförderung zu kümmern, welche er auch bekommen habe. Er könne nun den Posten eines Ministerialrats antreten. Daher müssten sie auch bald von Kessin nach Berlin umziehen.
Effi erkennt sofort, dass sie dadurch nicht nur aus dem verhassten, langweiligen Kaff herauskommen, sondern auch – und vor allem - ihre Affäre endlich loswerden würde. Sie sinkt auf die Knie und dankt Innstetten übertrieben überschwänglich, wodurch sie deutliche Hinweise auf ihr schlechtes Gewissen und damit auch auf ihre Schuld gibt. Innstetten macht die ungewöhnliche Reaktion daher äußerst misstrauisch. Effi erkennt ihren Fehler und entschuldigt ihr Verhalten mit der Angst vor dem Spuk im Haus. Aber auch dabei verwendet sie Formulierungen, die auf ihr Wissen darüber hindeuten, dass ihr Ehemann als erzieherische Maßnahme ihre Angst bewusst gefördert hat. Innstetten bleibt daher zunächst argwöhnisch, glaubt aber schon kurz darauf, dass er sich geirrt bzw. nur etwas eingebildet hat.
- Effi trifft sich auch am letzten Tag vor Innstettens Rückkehr mit Crampas.
- Sie redet mit Roswitha. Die Frau berichtet, selbst einst als junges Mädchen ein Kind bekommen zu haben. Da sie zu diesem Zeitpunkt aber nicht verehelicht war, habe man es ihr weggenommen und heute sei es vermutlich längst tot. Über die Schwangerschaftsnachricht hätten ihre Eltern außerdem vorher erzürnt reagiert; ihr Vater hätte sie am liebsten umgebracht (wortwörtlich).
- Innstetten kommt aus Berlin zurück.
- Er habe auf der Reise mit Effis Vetter gesprochen. Dieser habe gemeint, Innstetten hätte ihm Effi weggenommen. Effi versucht zu beschwichtigen.
- Außerdem sei er zum Ministerialrat befördert worden. Sie müssten also bald nach Berlin umziehen.
- Effi ist überglücklich (raus aus Kessin, weg von Crampas).
1. Orte
- Kessin, Innstettens Haus
- Kessin, Weg zwischen Innstettens Haus und dem Wald
- Kessin, Nähe des Kirchhofs
2. Personen
werden erwähnt:
- Magistrat
- Doktor Alonzo Gieshübler
- Doktor Hannemann
- Annie
- Johanna
- (toter) Chinese
- Kapitän Thomsens Nichte
- Friedrich
- Christel
- Roswithas Vater
- Roswithas Mutter
- Roswithas jüngere Schwester
- Roswithas Kind
- Herr Schulze (aus Roswithas Erzählung)
- verwitwete Frau Registrator Rode
- Effis Vetter Dagobert Briest
- Bismarck (reale Person)
3. Inhaltsangabe
Kurze Zeit später (nach Kapitel 20) ist Innstetten abgereist, während Major Crampas zurückkommt und berichtet, dass das Kriegsministerium nun keine Husaren mehr nach Kessin verlegen wolle. Sein Einsatz für die Stadt bei der Regierung ist damit ohne Ergebnis geblieben.
Nach der Ankunft des Majors nimmt Effi auch wieder ihre mittäglichen Spaziergänge auf. Diese hatte sie nämlich nach Crampas Abreise kurzeitig beendet.
Wie geplant kündigt Innstetten seine Rückkehr von der Berlinreise für den achten Tag seiner Abwesenheit an. Die Bürger der Region rätseln nach wie vor, was der Landrat wohl in der Hauptstadt zu erledigen hat. Verschiedene Gerüchte gehen um, an denen die trübselige Effi aber kein sonderliches Interesse finden kann.
Trotz schlechten Wetters geht sie auch am letzten Tag vor Innstettens Rückkehr noch einmal los in Richtung Wald. Diesmal weist sie Roswitha aber schon vorab an, sie nicht später abholen zu kommen. Sie werde schon alleine zurückfinden und sie „verpassten“ sich ja ohnehin gewöhnlich.
Während Effis Abwesenheit geht Roswitha zu Frau Kruse und redet mit dieser über den mysteriösen Tod des Chinesen. Danach geht sie nach draußen, wo Herr Kruse gerade den Wagen auf Vordermann bringt. Auch mit diesem tratscht sie etwas und die Gesprächsatmosphäre wird schnell locker. Schließlich lästert Herr Kruse recht milde über seine Frau. Die Witzeleien finden erst mit Effis Erscheinen ein Ende. Zusammen mit Roswitha geht sie zurück ins Haus.
Nach dem Spaziergang, auf dem sie sicherlich wieder heimlich Major Crampas getroffen hat, sind ihre Gedankengänge von der Affäre geprägt. Daher glaubt sie auch in dem ungezwungenem Gespräch zwischen Roswitha und Kruse einen sich anbahnenden Ehebruch erkennen zu können. Effi gibt Roswitha verschiedene Ratschläge bezüglich eines angemessenen und richtigen Verhaltens gegenüber Kruse. Teilweise hat man aber den Eindruck, dass sich Effi diese Ratschläge eher selbst gibt, als ihrer Bediensteten.
Die beiden reden weiter miteinander und kommen schließlich auf Roswithas erstes Kind zu sprechen. Die Frau berichtet, sie habe dieses (das offenbar ihr einziges war) bereits in jungen Jahren bekommen – und wäre noch nicht verehelicht gewesen (uneheliche Kinder und deren Mütter wurden damals zutiefst geächtet). Als ihr Vater von der Schwangerschaft erfuhr sei dieser ausgerastet und habe sie mit einer glühenden Eisenstange verfolgt. Davongekommen sei sie nur, weil sie sich auf dem Dachboden des Hauses versteckte.
Später habe sie dann das Kind alleine in einer Scheune bekommen, was diesem aber nicht sonderlich half: Nach drei Tagen habe man es ihr weggenommen. Inzwischen sei es vermutlich längst tot.
Gegen Abend kehrt Innstetten zurück. Effi begrüßt ihn herzlich, aber auch etwas verlegen. Ihm fällt auf, dass sich Rollo ungewöhnlich ruhig verhält und er vermutet, dass der Hund mit irgendetwas unzufrieden sei, geht aber nicht näher darauf ein.
Auch an Effi fällt ihm eine Veränderung auf: Sie sehe inzwischen mehr wie eine Frau und weniger wie ein verwöhntes Kind aus. Dies stehe ihr durchaus gut. In Anbetracht der Tatsache, dass nicht zuletzt ihre Affäre diese Veränderung bewirkt hat, kann sich Effi selbst aber nur schwer über dieses Kompliment freuen.
Anschließend erzählt Innstetten, was er in Berlin getan und erlebt hat. Zunächst erläutert er, dass er Effis Vetter Dagobert besucht habe. Dieser habe ihm wehmütig und ernsthaft vorgeworfen, ihm Effi weggenommen zu haben. Innstetten fragt sich daher, ob Effi nicht ein besseres Leben zusammen mit dem Vetter gehabt hätte. Sie verneint allerdings. Dagobert sei zwar durchaus liebenswürdig, nett und klug, aber teilweise auch etwas albern und „Frauen“ würden dies nicht mögen. „Frauen“ würde richtige Männer bevorzugen. (Der erste Teil ist ihre eigene Wahrnehmung, der ablehnende Rest sind die gesellschaftlich anerzogenen Werte, die eine Heirat aus materialistischen Gründen verlangen.)
Der Besuch beim Vetter war aber nicht alles, was Innstetten in der Hauptstadt erledigt hat. Er sei nämlich dorthin gegangen, um sich um eine Beförderung zu kümmern, welche er auch bekommen habe. Er könne nun den Posten eines Ministerialrats antreten. Daher müssten sie auch bald von Kessin nach Berlin umziehen.
Effi erkennt sofort, dass sie dadurch nicht nur aus dem verhassten, langweiligen Kaff herauskommen, sondern auch – und vor allem - ihre Affäre endlich loswerden würde. Sie sinkt auf die Knie und dankt Innstetten übertrieben überschwänglich, wodurch sie deutliche Hinweise auf ihr schlechtes Gewissen und damit auch auf ihre Schuld gibt. Innstetten macht die ungewöhnliche Reaktion daher äußerst misstrauisch. Effi erkennt ihren Fehler und entschuldigt ihr Verhalten mit der Angst vor dem Spuk im Haus. Aber auch dabei verwendet sie Formulierungen, die auf ihr Wissen darüber hindeuten, dass ihr Ehemann als erzieherische Maßnahme ihre Angst bewusst gefördert hat. Innstetten bleibt daher zunächst argwöhnisch, glaubt aber schon kurz darauf, dass er sich geirrt bzw. nur etwas eingebildet hat.
4. wichtige Textstellen
Zitat: XXI
Zitat: XXI
Zitat: XXI
Zitat: XXI
Zitat: XXI
Zitat: XXI
Zitat: XXI, nachdem Innstetten erzählt hat, dass sie nach Berlin ziehen müssen
(..) [Effis] Gesichtszüge hatten einen ganz anderen Ausdruck angenommen, und das halb rührend, halb schelmisch Kindliche, was sie noch als Frau gehabt hatte, war hin.
Zitat: XXI
Effi:
Ja, was weiß man nicht alles und handelt doch, als ob man es nicht wüßte.
Zitat: XXI
Roswitha
„(...) und zuletzt bin ich zu Ihnen gekommen, gnädigste Frau. Und das war das Beste, das Allerbeste.“
Und als sie das sagte, trat sie an das Sofa heran und küßte Effi die Hand.
Zitat: XXI
Roswitha:
„Und was nur aus dem armen Wurm [=Kind] geworden is? Ich glaube nicht, daß es noch lebt; sie haben es umkommen lassen, aber ich bin doch schuld.“
Und sie warf sich vor Annies Wiege nieder und wiegte das Kind hin und her und sang in einem fort ihr „Buhküken von Halberstadt“.
Zitat: XXI
Innstetten (zu Effi):
Du hattest so was von einem verwöhnten Kind, mit einemmal siehst du aus wie eine Frau.
Zitat: XXI
Was Effis Vetter zu Innstetten sagte, als sich diese in Berlin getroffen haben:
„meine schöne Cousine ... Wissen Sie, Innstetten, daß ich Sie am liebsten fordern und totschießen möchte? Denn Effi ist ein Engel, und Sie haben mich um diesen Engel gebracht.“
Zitat: XXI, nachdem Innstetten erzählt hat, dass sie nach Berlin ziehen müssen
Mit einem Male aber glitt (..) [Effi] von ihrem Sitz vor Innstetten nieder, umklammerte seine Knie und sagte in einem Ton, wie wenn sie betete: „Gott sei Dank!“
Kommentare (2)
Von neu nach altWir bitten um ihr Verständnis.
Das Motiv kommt auch später in der duellszene noch einmal, wo es ihm dann selbst vor der Hütte graut; er hat sich von dem nüchternen Eisklotz, den er in seiner zeit dort war, wegentwickelt und auch wenn er versucht, in seine alte, emotionslose Art zurückzufallen (Er knallt Crampas im laufe einer Halben Seite strikt nach Prozedur ab), da wir ihn dann aber von 'innen' sehen, merken wir, das er innerlich recht aufgewühlt und irgendwie '
...wie wahr... trifft durchaus auch auf dieses buch zu.
ach ja.. grüße an meinen deutschlehrer^^ der name sagt alles^^