Schnellübersicht
werden erwähnt:
Die nächsten Wintermonate nach Sylvester ziehen für Effi recht ereignislos und monoton dahin. Sie und Innstetten bekommen ein paar mal Besuch von Adligen und tätigen die entsprechenden Gegenbesuche, viel kann Effi dieser Praxis aber nicht abgewinnen. Die Pastoren, die regelmäßig bei den Treffen dabei sind, stören sie sogar. Sie empfindet diese als eitel, selbstverliebt und arrogant und erinnert sich zurück an Pastor Niemeyer aus Hohen-Cremmen, der sich immer wesentlich freundlicher verhielt – und das, obwohl er (ihrer Meinung nach) weit fähiger war und ist als die Pastoren aus Kessin.
Der einzige angenehme Unterhaltungspartner ist für Effi während der kalten Jahreszeit wieder Alonzo Gieshübler. Dieser schickt ihr regelmäßig Briefe, sowie kleinere Präsente und führt ausgiebige Gespräche mit ihr. Dadurch merkt Effi auch, was ihr so sehr in ihrer Ehe fehlt: Zärtlichkeiten, Zusprechungen und Anerkennungen durch Innstetten.
Im Mai schreibt Effi einen Brief an ihre Mutter. In diesem erzählt sie von einem neuen Landwehrbezirkskommandanten namens „Major Crampas“. Der Major sei knapp 45 Jahre alt und habe zwei Kinder. Er sei außerdem als Schürzenjäger bekannt, weshalb ihm auch seine eigene Frau kaum vertraue und stets ein wachsames Auge auf ihn habe – insbesondere in der Nähe von anderen Frauen.
Bisher habe sie den Herrn aber kaum getroffen, zumeist nur bei kurzen Zufallsbegegnungen ohne lange Gespräche. An einem Tag sei er mit seiner Frau vorbei gekommen, die Diskussion sei aber nicht sonderlich ergiebig gewesen und er habe in ihrer Gegenwart doch sehr gehemmt gewirkt. Nur ein einziges mal sei sie dazu gekommen, mit ihm alleine zu sprechen, wobei er ihr als außerordentlicher Kavalier aufgefallen sei.
Es zieht wieder etwas Zeit ins Land bis schließlich Juni ist. Die Vorbereitungen für Effis baldige Geburt laufen im Hause Innstetten auf Hochtouren und die Badesaison fängt langsam an. Nebenan zieht eine der ersten Urlauberinnen mit ihrer Dienerin ein. Die ältere Frau verstirbt aber bereits kurz darauf.
Am Tag von deren Beerdigung geht Effi spazieren. Nach einiger Wegstrecke setzt sie sich auf eine Bank und blickt aufs Meer. Dabei muss sie an Skandinavien denken und an alles, was sie bereits darüber gehört hat. Währenddessen entwickelt sie tiefe Fernweh, welche sie aber aufgrund der anstehenden Geburt lieber unterdrückt.
Effi denkt schließlich über den Tod nach und kommt zu dem Schluss, dass sie – wenn es denn einmal soweit ist - nicht in Kessin beerdigt werden wolle. Lieber wolle sie von Pastor Niemeyer in Hohen-Cremmen zu Grabe gebracht werden. Über diese Idee muss sie allerdings selbst den Kopf schütteln bei dem Gedanken daran, dass sie selbst erst 17 und er bereits 57 ist. Er werde nicht mehr dazu kommen, sie zu beerdigen.
Auf dem Rückweg kommt sie am Grab der verstorbenen Urlauberin vorbei und trifft dort auf deren Dienerin, die als einzige Person von der Beerdigungszeremonie übriggeblieben ist. Die anderen waren schon längst weg. Sie spricht die Dienerin an und diese erzählt Effi, dass sie traurig sei und am liebsten ebenfalls sterben wolle. Sie trauere allerdings nicht um ihre verstorbene Herrin. Ganz im Gegenteil, sie habe diese kaum leiden können. Sie sei traurig, weil sie nun ihr Standbein verloren habe und kaum mehr weiter wüsste. Die alte Frau habe ihr nichts vererbt und ihre Enkel, die alles eingestrichen hätten, hätten ihr als Dienerin am liebsten keinen einzigen Cent abgegeben. Nur mit viel Zähneknirschen hätten sie ihr gerade das mindeste für ihre Arbeit und eine Rückreise nach Berlin überlassen.
Effi versucht die Frau zu beruhigen. Dabei ist aber Rollo wesentlich erfolgreicher als sie. Die Dienerin ist angenehm überrascht von der Zuneigung des Hundes und gar nicht so viel Zärtlichkeit gewohnt.
Effi entschließt sich kurzerhand, die Dienerin, welche Roswitha heißt, zukünftig als Angestellte im Haus zu beschäftigen. Für das Kind brauche sie ohnehin „Verstärkung“. Roswitha ist überglücklich und geht sogleich mit Effi mit.
- Die Wintermonate nach Sylvester vergehen ohne größere Ereignisse. Nur Alonzo Gieshübler hilft Effi etwas über die Langeweile hinweg.
- Effi vermisst in ihrer Ehe Zärtlichkeiten und Anerkennungen.
- Major Crampas (45, Frau, zwei Kinder) zieht in die Stadt. Er ist ein Frauenheld. Noch hat Effi kaum Kontakt zu ihm.
- Die Zeit vergeht bis Juni. Effi ist hochschwanger.
- Bei einem Spaziergang trifft Effi auf Roswitha. Diese war die Dienerin einer kürzlich verstorbenen alten Frau, die in Kessin Urlaub machte. Nun ist Roswitha verzweifelt, denn sie hat kein Geld und keine Aufgabe mehr (seit ihre Herrin tot ist).
- Effi fühlt sich berührt von Roswithas Lage. Sie beschließt, die Frau einzustellen. Roswitha ist überglücklich und dankbar.
1. Orte
- Kessin, Innstettens Haus
- Kessin, bei Familie Borcke
- Kessin, Bahnhof
- Kessin, Weg zwischen Innstettens Haus und dem Strandhotel (-> Effis Spaziergang)
- Kessin, Strandhotel
- Kessin, Dünenkirchhof (hier begegnet Effi Roswitha)
2. Personen
werden erwähnt:
- Herr Niemeyer
- Familie Borcke
- Familie Flemming
- Familie Grasenabb
- Sidonie von Grasenabb
- Doktor Alonzo Gieshübler
- Mirambo (Bediensteter von Gieshübler)
- Effis Mutter
- Friedrich
- Wagner (reale Person)
- Marietta Trippelli
- Major Crampas
- Frau von Major Crampas
- Kinder von Major Crampas
- Frau Kruse
- Christel
- verwitwete Frau Registrator Rode (Badegast in Kessin, stirbt kurz nach der Ankunft)
- Neffen von Frau Rode
- Ehefrauen der Neffen von Frau Rode
- Hauswirtin des Hauses, in dem Frau Rode Urlaub machte
- Pastor Lindequist
- Herr Jahnke
- Herr Niemeyer
3. Inhaltsangabe
Die nächsten Wintermonate nach Sylvester ziehen für Effi recht ereignislos und monoton dahin. Sie und Innstetten bekommen ein paar mal Besuch von Adligen und tätigen die entsprechenden Gegenbesuche, viel kann Effi dieser Praxis aber nicht abgewinnen. Die Pastoren, die regelmäßig bei den Treffen dabei sind, stören sie sogar. Sie empfindet diese als eitel, selbstverliebt und arrogant und erinnert sich zurück an Pastor Niemeyer aus Hohen-Cremmen, der sich immer wesentlich freundlicher verhielt – und das, obwohl er (ihrer Meinung nach) weit fähiger war und ist als die Pastoren aus Kessin.
Der einzige angenehme Unterhaltungspartner ist für Effi während der kalten Jahreszeit wieder Alonzo Gieshübler. Dieser schickt ihr regelmäßig Briefe, sowie kleinere Präsente und führt ausgiebige Gespräche mit ihr. Dadurch merkt Effi auch, was ihr so sehr in ihrer Ehe fehlt: Zärtlichkeiten, Zusprechungen und Anerkennungen durch Innstetten.
Im Mai schreibt Effi einen Brief an ihre Mutter. In diesem erzählt sie von einem neuen Landwehrbezirkskommandanten namens „Major Crampas“. Der Major sei knapp 45 Jahre alt und habe zwei Kinder. Er sei außerdem als Schürzenjäger bekannt, weshalb ihm auch seine eigene Frau kaum vertraue und stets ein wachsames Auge auf ihn habe – insbesondere in der Nähe von anderen Frauen.
Bisher habe sie den Herrn aber kaum getroffen, zumeist nur bei kurzen Zufallsbegegnungen ohne lange Gespräche. An einem Tag sei er mit seiner Frau vorbei gekommen, die Diskussion sei aber nicht sonderlich ergiebig gewesen und er habe in ihrer Gegenwart doch sehr gehemmt gewirkt. Nur ein einziges mal sei sie dazu gekommen, mit ihm alleine zu sprechen, wobei er ihr als außerordentlicher Kavalier aufgefallen sei.
Es zieht wieder etwas Zeit ins Land bis schließlich Juni ist. Die Vorbereitungen für Effis baldige Geburt laufen im Hause Innstetten auf Hochtouren und die Badesaison fängt langsam an. Nebenan zieht eine der ersten Urlauberinnen mit ihrer Dienerin ein. Die ältere Frau verstirbt aber bereits kurz darauf.
Am Tag von deren Beerdigung geht Effi spazieren. Nach einiger Wegstrecke setzt sie sich auf eine Bank und blickt aufs Meer. Dabei muss sie an Skandinavien denken und an alles, was sie bereits darüber gehört hat. Währenddessen entwickelt sie tiefe Fernweh, welche sie aber aufgrund der anstehenden Geburt lieber unterdrückt.
Effi denkt schließlich über den Tod nach und kommt zu dem Schluss, dass sie – wenn es denn einmal soweit ist - nicht in Kessin beerdigt werden wolle. Lieber wolle sie von Pastor Niemeyer in Hohen-Cremmen zu Grabe gebracht werden. Über diese Idee muss sie allerdings selbst den Kopf schütteln bei dem Gedanken daran, dass sie selbst erst 17 und er bereits 57 ist. Er werde nicht mehr dazu kommen, sie zu beerdigen.
Auf dem Rückweg kommt sie am Grab der verstorbenen Urlauberin vorbei und trifft dort auf deren Dienerin, die als einzige Person von der Beerdigungszeremonie übriggeblieben ist. Die anderen waren schon längst weg. Sie spricht die Dienerin an und diese erzählt Effi, dass sie traurig sei und am liebsten ebenfalls sterben wolle. Sie trauere allerdings nicht um ihre verstorbene Herrin. Ganz im Gegenteil, sie habe diese kaum leiden können. Sie sei traurig, weil sie nun ihr Standbein verloren habe und kaum mehr weiter wüsste. Die alte Frau habe ihr nichts vererbt und ihre Enkel, die alles eingestrichen hätten, hätten ihr als Dienerin am liebsten keinen einzigen Cent abgegeben. Nur mit viel Zähneknirschen hätten sie ihr gerade das mindeste für ihre Arbeit und eine Rückreise nach Berlin überlassen.
Effi versucht die Frau zu beruhigen. Dabei ist aber Rollo wesentlich erfolgreicher als sie. Die Dienerin ist angenehm überrascht von der Zuneigung des Hundes und gar nicht so viel Zärtlichkeit gewohnt.
Effi entschließt sich kurzerhand, die Dienerin, welche Roswitha heißt, zukünftig als Angestellte im Haus zu beschäftigen. Für das Kind brauche sie ohnehin „Verstärkung“. Roswitha ist überglücklich und geht sogleich mit Effi mit.
4. wichtige Textstellen
Zitat: XIII
Zitat: XIII
Zitat: XIII
Zitat: XIII
Zitat: XIII, Brief an die Mutter
Zitat: XIII
Zitat: XIII
Zitat: XIII
[Alonzo Gieshübler] hatte dann eine glückliche Plauderstunde mit der ihm so sympathischen jungen Frau [Effi], für die er alle schönen Liebesgefühle durch- und nebeneinander hatte, die des Vaters und Onkels, des Lehrers und Verehrers.
Zitat: XIII
(schöningh Verlag seite 118, Z.22ff)[Neckereien bezüglich Alonzo Gieshübler] berührten (..) [Effi] beinahe schmerzlich, weil ihr, wenn auch unklar, dabei zum Bewußtsein kam, was ihr in ihrer Ehe eigentlich fehlte: Huldigungen, Anregungen, kleine Aufmerksamkeiten. Innstetten war lieb und gut, aber ein Liebhaber war er nicht. Er hatte das Gefühl, Effi zu lieben, und das gute Gewissen, daß es so sei, ließ ihn von besonderen Anstrengungen absehen.
Zitat: XIII
[Innstetten] war ein Wagnerschwärmer. Was ihn zu diesem hinübergeführt hatte, war ungewiß; einige sagten, seine Nerven, denn so nüchtern er schien, eigentlich war er nervös; andere schoben es auf Wagners Stellung zur Judenfrage. Wahrscheinlich hatten beide recht.
Zitat: XIII
Um zehn war Innstetten dann abgespannt und erging sich in ein paar wohlgemeinten, aber etwas müden Zärtlichkeiten, die sich Effi gefallen ließ, ohne sie recht zu erwidern.
Zitat: XIII, Brief an die Mutter
(...) ich [habe] mich mit unsrem Spuk beinah ausgesöhnt (...) immer das Alleinsein und so gar nichts erleben, das hat doch auch sein Schweres, und wenn ich dann in der Nacht aufwache, dann horche ich mitunter hinauf (...) und wenn alles still bleibt, so bin ich fast wie enttäuscht (...)
Zitat: XIII
Effi:
„Da drüben liegt Bornholm und dahinter Wisby (...). Und hinter Wisby kommt Stockholm, wo das Stockholmer Blutbad war, und dann kommen die großen Ströme und dann das Nordkap und dann die Mitternachtssonne.“ Und im Augenblick erfaßte sie eine Sehnsucht, das alles zu sehen.
Zitat: XIII
Effi:
Nein, nein, ich mag hier nicht sterben, ich will hier nicht begraben sein, ich will nach Hohen-Cremmen. Und Lindequist, so gut er ist - aber Niemeyer ist mir lieber; er hat mich getauft und eingesegnet und getraut, und Niemeyer soll mich auch begraben.
Zitat: XIII
Roswitha:
Ach, ich hab es satt und läg am liebsten, wo die Alte liegt, und sie könnte meinetwegen weiterleben ... Sie hätte gerne noch weitergelebt; solche Menschenschikanierer, (...) die leben immer am liebsten.
Kommentare (2)
Von neu nach altWir bitten um ihr Verständnis.