Schnellübersicht
werden erwähnt:
Am nächsten Morgen nach Effis unruhiger Nacht (Kapitel 9) ist Innstetten bereits früh um neun Uhr wieder wach – und das, obwohl er erst gegen sechs vom Treffen mit Bismarck zurückgekommen ist.
Effi ist zu dieser Zeit noch tief und fest am Schlafen, was ihn etwas verwundert. Schnell vermutet er, dass sie aus irgendwelchen Gründen schlecht geschlafen habe, fragt etwas rum und erfährt von Effis Albträumen und Spukeinbildungen. Er bittet darum, Effi sanft aufzuwecken (zu viel Schlaf sei auch nicht gesund).
Kurze Zeit später kommt Effi zu ihm, bleich und emotional noch immer völlig aufgelöst. Sie umarmt ihn und bittet inständig darum, dass er sie in Zukunft nicht mehr allein im Haus zurücklassen solle. Schnell kann Innstetten sie aber wieder beruhigen, und Effi entschuldigt sich kurz daraufhin bei ihm. Von ihrer Angst vor dem Chinesen-Gespenst lässt sie sich aber nicht abbringen und verlangt sturköpfig, er solle ab jetzt nicht mehr zu Treffen mit Bismarck gehen und am besten auch das Haus verkaufen, damit sie umziehen können.
Innstetten redet weiter beruhigend auf Effi ein und versucht ihr klarzumachen, dass er ihre Forderungen nicht umsetzen kann. Sie seien auch für die Erfüllung von Effis ehrgeizigen Zukunftsplänen kaum förderlich. Schließlich würde es sich wenig unterstützend auf die Karriere auswirken, ausgerechnet dem Fürsten Bismarck Einladungen auszuschlagen, oder sich in Kessin zum Gespött der Leute zu machen, indem man umzieht, weil man glaubt, dass es im eigenen Haus spukt.
Er versucht Effi auch daran zu erinnern, dass die ganzen Geistergeschichten vermutlich schlicht Panikmache seien. Selbst die Bazillen in der Luft seien laut Innstetten gefährlicher als irgendwelche Geister.
Zwar kann Effi durchaus einen Teil der Argumentation ihres Mannes nachvollziehen, wirklich verletzt fühlt sie sich aber von dessen emotionaler Teilnahmslosigkeit. Auf tröstende Worte des Mitgefühls wartet sie vergebens. Dazu kommt noch, dass Innstetten anscheinend selbst an Geister glaubt, Effis Beschreibungen aber gleichzeitig nicht für wahr hält.
Bevor der Streit eskalieren kann werden Effi und Innstetten allerdings unterbrochen. Ein Bote bringt einen Brief von Alonzo Gieshübler, Effis neuem Freund, in welchem er beide zu einem Abendessen einlädt. Eine Freundin, die auch Sängerin sei, wolle ihn auf der Durchreise nach Russland besuchen kommen und bei der Gelegenheit einige Lieder vorsingen. Selbstverständlich willigt Effi sofort ein und ihre schlechte Laune ist weitestgehend verflogen.
Gegen Mittag fahren dann Effi und Innstetten mit dem Schlitten raus nachdem sie beschlossen haben, in Golchowskis Gasthof „Zum Fürsten Bismarck” zu Mittag zu essen.
Während der Fahrt zu Golchowski kommen sie am Grab des Chinesen vorbei. Innstetten erzählt dessen Geschichte: Er sei mit Kapitän Thomsen, einem wohlhabenden Kaufmann, der lange Zeit in Asien gehandelt habe, nach Kessin gekommen. Zu diesem Zeitpunkt sei er gerade einmal 20 Jahre alt gewesen. Eines Tages habe die Nichte des Kapitäns geheiratet und die Hochzeitsfeier sei im jetzigen Saal ihres Hauses abgehalten worden (das Haus gehörte zu diesem Zeitpunkt Thomsen). Bei der Feier habe die Nichte zuletzt mit dem Chinesen getanzt, dann sei sie urplötzlich verschwunden. Vierzehn Tage danach sei der Chinese gestorben und da man ihn laut Innstetten nicht auf dem örtlichen Friedhof beerdigen wollte, habe er sein eigenes Grab in den Dünen bekommen. Die Nichte habe man nie gefunden.
Zuletzt plaudern sie über Alonzos Freundin, die Sängerin und ihr aufregendes Künstlerleben. Effi findet diese Art von Leben interessant, doch Innstetten warnt sie: Man bezahle solch ein Leben voller Abenteuer und Spannungen mit seinem Glück.
- Beim Frühstück am nächsten Morgen sprechen Effi und Innstetten über Effis Spukeinbildungen. Innstetten tut diese einerseits als unwahr und abergläubisch ab, glaubt aber gleichzeitig selbst an Geister. Effi fühlt sich gekränkt.
- Sie werden von Alonzo zum Abendessen eingeladen.
- Sie fahren zum Gasthof „Zum Fürsten Bismarck”. Auf dem Weg dorthin kommen sie am Grab des Chinesen in den Dünen vorbei. Innstetten erzählt, dass der Chinese nur 14 Tage nachdem die Nichte seines Freundes spurlos verschwunden sei, tot aufgefunden wurde.
1. Orte
- Kessin, Innstettens Haus (Innstettens Zimmer)
- Kessin, Weg zwischen Innstettens Haus und Gasthof (vorbei am Grab des Chinesen)
2. Personen
werden erwähnt:
- Bismarck (reale Person)
- Frau von Bismarck (reale Person)
- Konsul Martens
- Konsul Grützmacher
- Doktor Alonzo Gieshübler
- (toter) Chinese
- Fräulein Marietta Trippelli
- Frau Trippel
- Pastor Lindequist
- Fürst Kotschukoff
- Mirambo (Diener von Gieshübler)
- Golchowski
- Kapitän Thomson
- Kapitän Thomsons Nichte (Nina)
- Kirstein (ehemaliger Bürgermeister von Kessin)
- Mutter von Sidonie von Grasenabbs
- Sidonie von Grasenabb
- Pastor Trippel (wollte den Chinesen auf dem Kirchfriedhof beerdigen)
3. Inhaltsangabe
Am nächsten Morgen nach Effis unruhiger Nacht (Kapitel 9) ist Innstetten bereits früh um neun Uhr wieder wach – und das, obwohl er erst gegen sechs vom Treffen mit Bismarck zurückgekommen ist.
Effi ist zu dieser Zeit noch tief und fest am Schlafen, was ihn etwas verwundert. Schnell vermutet er, dass sie aus irgendwelchen Gründen schlecht geschlafen habe, fragt etwas rum und erfährt von Effis Albträumen und Spukeinbildungen. Er bittet darum, Effi sanft aufzuwecken (zu viel Schlaf sei auch nicht gesund).
Kurze Zeit später kommt Effi zu ihm, bleich und emotional noch immer völlig aufgelöst. Sie umarmt ihn und bittet inständig darum, dass er sie in Zukunft nicht mehr allein im Haus zurücklassen solle. Schnell kann Innstetten sie aber wieder beruhigen, und Effi entschuldigt sich kurz daraufhin bei ihm. Von ihrer Angst vor dem Chinesen-Gespenst lässt sie sich aber nicht abbringen und verlangt sturköpfig, er solle ab jetzt nicht mehr zu Treffen mit Bismarck gehen und am besten auch das Haus verkaufen, damit sie umziehen können.
Innstetten redet weiter beruhigend auf Effi ein und versucht ihr klarzumachen, dass er ihre Forderungen nicht umsetzen kann. Sie seien auch für die Erfüllung von Effis ehrgeizigen Zukunftsplänen kaum förderlich. Schließlich würde es sich wenig unterstützend auf die Karriere auswirken, ausgerechnet dem Fürsten Bismarck Einladungen auszuschlagen, oder sich in Kessin zum Gespött der Leute zu machen, indem man umzieht, weil man glaubt, dass es im eigenen Haus spukt.
Er versucht Effi auch daran zu erinnern, dass die ganzen Geistergeschichten vermutlich schlicht Panikmache seien. Selbst die Bazillen in der Luft seien laut Innstetten gefährlicher als irgendwelche Geister.
Zwar kann Effi durchaus einen Teil der Argumentation ihres Mannes nachvollziehen, wirklich verletzt fühlt sie sich aber von dessen emotionaler Teilnahmslosigkeit. Auf tröstende Worte des Mitgefühls wartet sie vergebens. Dazu kommt noch, dass Innstetten anscheinend selbst an Geister glaubt, Effis Beschreibungen aber gleichzeitig nicht für wahr hält.
Bevor der Streit eskalieren kann werden Effi und Innstetten allerdings unterbrochen. Ein Bote bringt einen Brief von Alonzo Gieshübler, Effis neuem Freund, in welchem er beide zu einem Abendessen einlädt. Eine Freundin, die auch Sängerin sei, wolle ihn auf der Durchreise nach Russland besuchen kommen und bei der Gelegenheit einige Lieder vorsingen. Selbstverständlich willigt Effi sofort ein und ihre schlechte Laune ist weitestgehend verflogen.
Gegen Mittag fahren dann Effi und Innstetten mit dem Schlitten raus nachdem sie beschlossen haben, in Golchowskis Gasthof „Zum Fürsten Bismarck” zu Mittag zu essen.
Während der Fahrt zu Golchowski kommen sie am Grab des Chinesen vorbei. Innstetten erzählt dessen Geschichte: Er sei mit Kapitän Thomsen, einem wohlhabenden Kaufmann, der lange Zeit in Asien gehandelt habe, nach Kessin gekommen. Zu diesem Zeitpunkt sei er gerade einmal 20 Jahre alt gewesen. Eines Tages habe die Nichte des Kapitäns geheiratet und die Hochzeitsfeier sei im jetzigen Saal ihres Hauses abgehalten worden (das Haus gehörte zu diesem Zeitpunkt Thomsen). Bei der Feier habe die Nichte zuletzt mit dem Chinesen getanzt, dann sei sie urplötzlich verschwunden. Vierzehn Tage danach sei der Chinese gestorben und da man ihn laut Innstetten nicht auf dem örtlichen Friedhof beerdigen wollte, habe er sein eigenes Grab in den Dünen bekommen. Die Nichte habe man nie gefunden.
Zuletzt plaudern sie über Alonzos Freundin, die Sängerin und ihr aufregendes Künstlerleben. Effi findet diese Art von Leben interessant, doch Innstetten warnt sie: Man bezahle solch ein Leben voller Abenteuer und Spannungen mit seinem Glück.
4. wichtige Textstellen
Zitat: X, Effi nach dem Aufstehen
Zitat: X
Zitat: X
Zitat: X
Zitat: X
Zitat: X
[Effi] sah reizend aus, ganz blaß, und stützte sich auf Johanna. Als sie aber Innstettens ansichtig wurde, stürzte sie auf ihn zu und umarmte und küßte ihn. Und dabei liefen ihr die Tränen übers Gesicht. „Ach, Geert, Gott sei Dank, daß du da bist. Nun ist alles wieder gut. Du darfst nicht wieder fort, du darfst mich nicht wieder allein lassen.”
Zitat: X
Instetten:
Ich kann hier in der Stadt die Leute nicht sagen lassen, Landrat Innstetten verkauft sein Haus, weil seine Frau den aufgeklebten kleinen Chinesen als Spuk an ihrem Bett gesehen hat. Dann bin ich verloren, Effi. Von solcher Lächerlichkeit kann man sich nie wieder erholen.
Zitat: X
Effi (zu Innstetten):
Ich habe dir nachgegeben und mich willig gezeigt, aber ich finde doch, daß du deinerseits teilnahmsvoller sein könntest.
Zitat: X
(...) schon bloß Gieshüblers Namen zu hören tat Effi wohl (...)
Zitat: X
Effi (zu Innstetten):
Du glaubst gar nicht, wie ehrgeizig ich bin. Ich habe dich eigentlich bloß aus Ehrgeiz geheiratet. Aber du mußt nicht solch ernstes Gesicht dabei machen. Ich liebe dich ja ... wie heißt es doch, wenn man einen Zweig abbricht und die Blätter abreißt? Von Herzen mit Schmerzen, über alle Maßen.
Zitat: X
Innstetten
[Effi,] hüte dich vor dem Aparten oder was man so das Aparte nennt. Was dir so verlockend erscheint (...) das bezahlt man in der Regel mit seinem Glück. Ich weiß wohl, wie sehr du dein Hohen-Cremmen liebst und daran hängst, aber du spottest doch auch oft darüber und hast keine Ahnung davon, was stille Tage, wie die Hohen-Cremmer, bedeuten.
Kommentare (1)
Von neu nach altWir bitten um ihr Verständnis.
Wobei Effi selbst sich ja auch nicht gerade sensibel aufgeführt hat - da versucht er sie zu beruhigen (was zugegebener Maßen etwa so glorreich verlief wie die Jungpfernfahrt der Titanic), und sie sagt ihm ins Gesicht, das sie ihn eh nur wegen seiner Stellung geheiratet hat, und vorbehalte, ihn auf etwas gewähltere Art einen Eisklotz zu nennen, hat sie auch nicht...
Das ist etwas, das die bei der Interpretation oft außer acht lassen, es gehören immer Zwei dazu, wenn eine Beziehung nicht klappt, und der Autor dieses Buches wusste das.